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 Piko der Mraunim

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Piko
Streuner

Streuner



Geschlecht : Weiblich
Punkte : 12
Beiträge : 10
Mitglied seit : 15.06.11

Charakterbogen
Alter: 25 Jahre
Volk: Mraunim
Kurzcharakteristik: Unscheinbarer Geselle, der mit einem riesigen Ego gesegnet ist und im Prinzip, nur an sich denkt.

Piko der Mraunim _
BeitragThema: Piko der Mraunim   Piko der Mraunim EmptyMi Jun 15, 2011 2:11 pm

Dies ist der Zweitchara von Fiene Aviare ^^

Name:
Piko, zumindest nannte man ihn schon immer so.

Alter:
25 Jahre

Volk und Herkunft
Piko ist im Katzenwald in eine Liskaris Sippe hineingeboren worden, musste dann aber durch ein tragisches Ereignis fortan bei einem Menschen leben.


Aussehen
Piko wirkt auf andere eher wie ein zwielichtiger Geselle, dem man nicht vertrauen kann. Wenn man ehrlich ist, stimmt das sogar, aber die Gründe dafür werden hier vorerst nicht weiter ausgeführt.
Wenn er durch die Gegend zieht, hat er immer einen Hut auf, eine Augenklappe auf seinem rechten Auge, und ein vermummtes Gesicht. Alles was man also sieht ist sein linkes Auge, was grün unter seinem Hut hervor schimmert. Weiterhin trägt er einen ziemlich ramponierten, dunkelbraunen Umhang , der ihm bis zu den Füßen reicht und somit seinen ganzen Körper verhüllt. Die meisten bekommen nie zu Gesicht, was er unter diesem Umhang verbirgt, aber in manchen Situationen lässt sich ein neugieriger Blick einfach nicht aufhalten. Beispielsweise wenn der Kater in einem Gasthaus speist, denn in diesen Momenten zeigen sich seine Krallen, die nach dem Glas greifen und dessen Inhalt zu seinem Mund führen. Auch wird dann sein Antlitz sichtbar, welches dunkelgraue und graue Streifen auf seinem kurzen Fell aufweist. Seine Nase ist ähnlich der einer Katze und würde ihn daher schnell verraten, wenn er sich nicht vermummen würde. Dies ist nur ein Grund, warum er nur ungern in der Öffentlichkeit zu speisen gedenkt.
Unter dem Umhang trägt er nicht mehr als eine kurze Hose, die ihm bis zu den Knien geht und einige Taschen aufweist. Auch die Innenseite seines Umhangs birgt viele Taschen, die sehr nützlich für einen Mann seines Schlags sein können. Selbst sein Hut besitzt eine Tasche, worin so mancher Kram verstaut sein kann. Wie man sieht, hat er eine Vorliebe für praktische Kleidung. Schuhe hingegen hat er keine, da sich seine Pfoten nur ungern durch Schuhwerk einengen lassen.

Ansonsten sieht Piko wie ein typischer Mraunim aus. Sein Fell ist grau bis dunkelgrau gestreift, während seine Brust ein besonders weiches, weißes Fell ziert, welches auch an seinen Pfoten zu sehen ist. Dort ist es zwar nicht so weich, aber immerhin weiß. Seine schwarzen Haare fallen ihm in langen Strähnen ins Gesicht während der Rest seiner langen Haarpracht durch ein schmales Band zu einem Zopf gebändigt wird.
Er hat spitze Eckzähne und scharfe dunkle Krallen, die sich in Hand-ähnlichen Klauen verlieren.
Mit seiner Größe von 1.80m, gehört er definitiv zu einem größeren Vertreter seiner Art, was durch seine breiten Schultern nur noch unterstrichen wird.


Charaktereigenschaften
Piko ist ein äußerst trickreicher Kater, der zu aller erst an seine eigene Nase denkt. Allerdings hat er auch ein gewisses Sozialverhalten, welches er immer dann an den Tag legt, wenn er daraus einen Nutzen ziehen kann. Manche würden ihn vielleicht als hinterlistigen Verräter abstempeln, der seine Verbündeten auch gerne mal bestiehlt oder belügt, aber er hat auch gute Seiten. Diese zeigt er aber nur selten, und wenn er sich doch zu einem freundlichen Kommentar bemüht, weiß man sowieso nicht, ob dies überhaupt ernst gemeint ist. Fremde werden ihm sofort glauben, wenn diese nicht besonders misstrauisch sind. Schließlich ist er ein ganz außerordentlich guter Lügner. Wenn man ihn aber besser kennt, wird man zumindest darauf gefasst sein, dass er unberechenbar ist.
Die Impulsivität seines Volkes, konnte er zwar nicht mit in sein Leben nehmen, dafür aber die Intensität mit der er Gefühle erlebt. Seine Begeisterung und Freude wird als sehr ansteckend beschrieben, während seine Traurigkeit oder Wut, viele aus seinem Umfeld vertreiben.
Geht es aber um Lügen, Schleimerei oder andere Hinterhältigkeiten, wagt er es durchaus eine Maske von aufgesetzter Freundlichkeit aufzusetzen, die erstaunlich gut funktioniert und auf den ersten Blick meist nicht zu durchschauen ist.

Sein Auftreten wirkt durch sein vermummtes Gesicht, geheimnisvoll und mysteriös und wenn er dann mit seinem starken mraunischem Akzent, die Sprache der Menschen daher schnurrt, wird dieser Eindruck nur noch verstärkt. Er wird daher oft gemieden, und genau deswegen sucht er auch gerne Kontakte. Er will die Menschen und Elfen, die er trifft durch sein unerwartetes Verhalten verunsichern und macht sich ein Spielchen daraus ihre Reaktionen zu beobachten. Schließlich ist er ein Mraunim der gelernt hat, seine verspielte Ader auszuleben.

Seine Reisegefährten werden es ein wenig schwierig mit ihm haben, da er oft ziemlich wortkarg ist und dann plötzlich anfängt sich in Gespräche einzumischen. Seine „Ausbrüche“ sind unerwartet und können daher auch mit seiner launischen Art in Verbindung gebracht werden.
Doch trotz, dass er ein etwas merkwürdiges Verhalten an den Tag legt, würde er niemals unschuldige Mitwesen für seine launischen Zustände anschnauzen. Wenn ihm jemand etwas antut, bekommt auch dieser Jemand es wieder zurück. Ein ganz einfaches Prinzip an das er sich mit äußerster Ernsthaftigkeit hält.

Anderen Völkern begegnet Piko mit äußerster Neugierde. Mit seinen Spielchen versucht er dann die oberflächlichen Seiten dieser Fremden zu erforschen, um sie anschließend näher zu ergründen. Wenn er aber in dem Moment etwas anderes zu tun hat, was ihm wichtiger ist, lässt er diese fremden Wesen auch gerne mal links liegen. Schließlich weiß er immer was er will, und was er in bestimmten Situationen eben nicht gebrauchen kann.

Ein Kampf sieht in Pikos Augen immer so aus, dass es einen Gewinner und einen Verlierer gibt. Da er aber kein Verlierer sein will, flüchtet er gerne mal, ohne sich hinterher irgendwie mies zu fühlen, denn es geht um sein Überleben und Feiglinge gibt es in seinem Leben nicht. Nur intelligente Persönlichkeiten, die die Umstände entsprechend nutzen, um ihr eigenes Leben zu sichern, ohne dem Gegner allzu nahe zu kommen. Natürlich hat er auch gewisse kämpferische Fähigkeiten - seine Akrobatik ist nicht zu unterschätzen - aber ist er eben doch noch ein wenig besser darin, seinen Körper kontrolliert aus kämpferischen Konflikten heraus zu halten.

Seine Vorlieben und Abneigungen rühren häufig von seiner Abstammung her, denn besonders liebt er es, kleine Tiere zu jagen, und anschließend mit ihnen zu spielen. Ob er sie frisst ist eine andere Sache, denn da er sich bereits an das Leben der Menschen gewöhnt hat, bevorzugt er nur noch fein zubereitete Speisen, die seinen Gaumen erfreuen. Essen ist eine große Leidenschaft des Katers.
Außerdem mag er es, sich manchmal einfach ausspannen zu können und dabei in der Sonne zu liegen. Oft schläft er dabei auch ein und genießt seine ausschweifenden Träume, die meist von Essen und Jagdinstinkten geprägt sind.
Was er nicht mag, sind Gesellen die sich gerne aufplustern und große Töne spucken, obwohl nicht viel dahinter steckt. Was er aber noch viel weniger leiden kann, sind Wesen, die mit ihren Fähigkeiten angeben und damit sogar der Wahrheit ziemlich nahe kommen. Denn bei solchen Gestalten weiß er oft nichts zu erwidern als ein verständnisloses Kopfschütteln.
Regen und Gewitter sind bei ihm auch nicht besonders beliebt, da diese entweder sehr laut, stürmisch oder unangenehm nass sind. Natürlich badet er sich und genießt auch heiße Wasserquellen, wenn er welche findet, aber mit dem Regen verhält es sich ganz anders.

Seine Ziele beschränken sich auf das simple Überleben in der Welt der Menschen und Elfen und die Gestaltung eines sinnvollen und schönen Lebens. Irgendwann möchte er vielleicht eine Niederlassung in irgendeiner großen Stadt haben, aber bis dahin will er noch viel erleben.
Bei seinen Reisen begleitet ihn der Glaube an die Felimornae, an die auch der Rest seines Volkes glaubt. Sie sind Wesen, die man sehen und anfassen kann, die einem nahe stehen und helfen. Das sind für ihn Eigenschaften, die ein Gott auszeichnen soll und keine Geheimniskrämerei, wie sie bei anderen Religionen herrscht. Manchmal lacht er auch über diese irrsinnigen Glaubensrichtungen, weil sie für ihn einfach keinen Sinn ergeben.


Stärken und Schwächen
Piko hat so einige Talente, die so mancher nicht unbedingt als Talent ansehen würde. Das Lügen beispielsweise, ist eine Fähigkeit, derer er sich oft bedient und damit auch sehr gut seine wahren Absichten verbergen kann. Was er hingegen nicht so gut kann, ist eine Freundschaft aufzubauen. Schließlich kann keine gute Freundschaft gedeihen, wenn sie auf Lügen aufgebaut wurde. Abgesehen davon, empfindet er es als etwas schwierig sich anderen zu öffnen und von sich zu erzählen, dies würde schließlich auch bedeuten, jemanden im gewissen Maße zu vertrauen und das ist für ihn fast undenkbar.
Umso besser ist es für ihn, dass er auf sich selbst zählen kann. Auch wenn er nur wenige soziale Kontakte pflegt, hat er ein immenses Selbstbewusstsein, was sich durch keine Kritik der Welt erschüttern lässt. Schließlich ist er sich selbst der Nächste und kann daher kein geschädigtes Selbstvertrauen gebrauchen.
Doch wenn es um Frauen geht, trifft man bei ihm dennoch einen wunden Punkt. Da er bei Menschen aufgewachsen ist, fühlt er sich zu anderen Katzendamen einfach nicht mehr hingezogen. Ihn interessieren die menschlichen und elfischen Frauen! Wie man sich aber sicher vorstellen kann, stellt sich dieses Unterfangen als ziemlich schwierig heraus, da er eben ein Katzenmensch ist. Welche Frau würde sich zu so einem exotischen Liebhaber schon hingezogen fühlen? Piko hat sich augenscheinlich bereits damit abgefunden, nie eine wirkliche Beziehung aufbauen zu können, und geht daher seinen alten Trieben nach, die in seinem Volk als vollkommen normal gelten. Oft geht er Bordelle um seine Bedürfnisse zu befriedigen und sich über die Traurigkeit hinweg zu trösten, niemals eine richtige Beziehung führen zu können. Allerdings wird er sich die Traurigkeit niemals anmerken lassen, auch wenn ihn jemand darauf anspricht.
Doch obwohl er gerne eine Beziehung aufbauen würde, bleibt er meist eher kühl, gegenüber des weiblichen Geschlechts, nur diejenige die ihn wirklich reizt, bekommt seine verwegene und romantische Seite zu spüren.

Kämpferische Fähigkeiten, kann Piko kaum vorweisen. Zumindest hat ihn die Natur mit scharfen Krallen gesegnet, die er bei Bedarf ausfahren kann. Doch nicht jedes Problem lässt sich damit lösen. Da er aber ein besonders schlaues Schlitzohr ist, weiß er meist aus jeder Situation etwas lebensrettendes herauszuholen. Dabei benutzt er Gegenstände aus seiner Umgebung, um die verzwickte Lage zu lösen. Auch seine akrobatischen Fähigkeiten sind ihm dabei eine große Hilfe, da er als Mraunim besonders flink und geschickt mit seinem Körper umgehen kann. Seine Gegner wissen teilweise gar nicht, wie ihnen geschieht, da hat sich Piko bereits aus dem Staub gemacht.
Wenn ihm dies aber mal nicht gelingen sollte, ist er ziemlich leicht zu besiegen. Er besitzt keine schwere Rüstung die ihn schützen könnte, oder eine Waffe die Angriffe zu parieren vermag. Im Nahkampf ist er daher sehr leicht zu besiegen, ähnlich verhält es sich mit magischen Angriffen und einem guten Bogenschützen.

Das Leben in der Menschenwelt hat ihm einiges beigebracht, was er daheim im Katzenwald vermutlich nie gelernt hätte. Zum einen wäre da die Sprache der Menschen. Zwar weist er einen besonders starken Akzent auf, kann sich aber durchaus ausdrücken und andere Personen verstehen. Auch beherrscht er das schriftliche Alphabet, wodurch er durchaus lesen und schreiben sowie rechnen kann. Aber nicht alles konnte er in seinen Schädel hämmern. Die Sprache der Katzenmenschen blieb ihm, seit seiner Entführung verwehrt, hatte er doch nie die Gelegenheit, diese zu erlernen.

Um sich in der Welt durchzuschlagen, geht Piko dem Geschäft des Händlers nach, muss aber oft einige Verluste einstecken. Um an wertvolle Gegenstände heranzukommen, geht er auf Schatzsuche und versucht die erworbenen Prachtstücke dann zu einem guten Preis zu verkaufen. Er ist also Händler und Schatzsucher. Ob er diese beiden „Berufe“ gut ausführt, hängt dabei von den Umständen ab. Mal erlangt er große Beute, und ein anderes Mal geht er vollkommen leer aus. Und da er kein besonderes Talent zum handeln besitzt, kann ihm nichts aus schlechten Zeiten heraus helfen. Wenn es ganz schlimm wird, bedient er sich auch des Diebstahls, aber auch in diesem Gebiet ist er nicht besonders geschult.
Das Glück ist meist das einzige was ihm dann aus schwierigen Situationen heraus hilft. Da machen diese „Talent-Lücken“ auch keinen großen Unterschied mehr.


Ausrüstung und Waffen
Da er sich momentan in Gefangenschaft befindet, kann er leider nichts weiter vorweisen, als seine Kleider am Leib.


Vergangenheit
Als Piko das Licht der Welt erblickte, war er noch lange nicht das, was er heute zu sein scheint.
Ohne Hut, Augenklappe und Umhang, sah er als kleiner Kater sogar recht niedlich aus. Seine Eltern waren sicher sehr stolz auf ihn! Aber so genau wusste das eigentlich keiner, denn noch ehe er einen eigenständigen Gedanken fassen konnte, befand er sich bereits in den Fängen der Menschheit.
Sein „Vater“ , so nannte sich Keif Dreiland, war ein hoffnungsvoller Forscher, der von Ideen und Zukunftsvisionen erfüllt war, die er an Piko ausprobieren wollte. Der Kater hatte übrigens auch seinen Namen von diesem Südbündler erhalten, als er von ihm aus seiner Sippe bis hin zu einem etwas abgelegenen Häusschen nahe des Dorfes Temornia verschleppt wurde.
Piko war gerade mal ein Jahr alt, als die Jäger des Forschers seine Sippe heimsuchten und lodernde Flammen auf die armen Mraunim hetzten. Der Angriff war so unerwartet und so heftig, dass viele keine Zeit mehr hatten zu fliehen. Sie wurden das Opfer der Flammen, was sich alsbald auch auf weitere Teile des Katzenwaldes ausbreiteten. Nur durch das Zutun anderer Mraunim Stämme und ihrer wundersamen Fähigkeiten, konnten die Folgen der grausamen Tat aufgehalten werden, aber zu diesem Zeitpunkt war Piko schon lange nicht mehr in den Armen seiner Eltern.
Die Beauftragten des Forschers hatten das gesamte Lager der Sippe nach jungen Mraunim abgesucht, aber die meisten Jungkatzen befanden sich zu diesem Zeitpunkt schon lange nicht mehr in ihrer Reichweite. Piko allerdings lag in seiner kleinen Mulde voll Moos und blickte die Fremden mit großen, grünen Augen an. Er war genau das, was der Forscher verlangt hatte, also nahmen sie ihn mit und brachten ihn nach Temornia.

Kief Dreiland sorgte fortan für den Kleinen, und betrachtete ihn zunächst nur als Versuchsobjekt. Jede Entwicklung seines Körpers wurde genau analysiert und niedergeschrieben, auf das dieses Wissen auch den nächsten Generationen zur Verfügung stehen würde. Denn es war sein Ziel, herauszufinden, ob das wilde Volk der Mraunim sozialisiert, also in das Volk der Menschen integriert werden konnte. Waren sie fähig, lesen und schreiben zu lernen? Konnten sie logische Zusammenhänge erkennen und verstehen? War es ihnen gar möglich die Sprache der Menschen zu erlernen? All das wollte Kief anhand seines langjährigen Prozesses herausfinden, bedachte dabei aber nicht, was dieses Experiment in seinem eigenen Herzen verursachen könnte.
Da er die Entwicklungen Pikos genau dokumentierte, war es ebenso seine Aufgabe sich um das Wohlergehen des Kleinen zu sorgen. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als dem Mraunim Jungen einen Namen zu geben und ihm das Gefühl von Geborgenheit zu vermitteln. Der Seelische Zustand seines Versuchsobjekts war schließlich auch ein wichtiger Bestandteil des Experiments: also entschied er sich recht bald für den Namen Piko.

Nach kurzer Zeit, es dauerte nicht einmal einen ganzen Monat, entwickelte der Forscher Gefühle für das kleine Kind, obwohl er sich vorher doch so gefühlskalt gezeigt hatte. Kief war zwar nicht immer ein skrupelloser Arm der Wissenschaft, aber dennoch hatte sich im Lauf seiner Karriere eine ziemliche Zielstrebigkeit an die Oberfläche seines Bewusstseins gekämpft, die warme Gefühle achtlos beiseite geschoben und diese damit für keinen anderen Menschen mehr zugänglich gemacht hatte. Er verheiratete sich daher nicht, da seine Liebe nur der Wissenschaft galt und Freunde wollte er nicht, da sie ihn bei seinen Forschungen nur im Weg gestanden hätten.
Bald schon wurde er für seine gnadenlosen Methoden bekannt, doch trotz dessen fand er gewisse Gönner die ihm einige Möglichkeiten eröffneten. So kam er beispielsweise auch an die Jäger, die er für Pikos Beschaffung arrangierte.
Beim Anblick des kleinen Katzenmenschen, wurde ihm mit der Zeit aber klar, dass er ihn besser behandeln musste und auch wollte.

Nachdem Piko also nach wenigen Monaten einen Namen erhielt, entwickelte sich eine „Vater-Sohn“ ähnliche Beziehung zwischen ihm und Kief, denn seit dem durchlief er jeden Schritt seiner Kindheit an der Seite des Forschers, der sich schließlich als erstaunlich liebevoller Vater herausstellte. Die Jahre der wunderschönen Kindheit vergingen, und in dieser Zeit durfte Piko das Haus und dessen nähere Umgebung nicht verlassen. In der Sorge, dass er wieder von den wilden Mraunim mitgenommen, oder von anderen Forschern verschleppt werden könnte, musste das Haus nahe Temornias vorerst seine Heimat bleiben.
Als Piko schließlich das siebte Lebensjahr erreichte, nahm er ihn schließlich mit in die Stadt, um ihm die Menschenwelt näher zu bringen. Dazu kleidete er den Jungspund in verhüllende Kleidung, sodass niemand seine wahre Abstammung erkennen konnte und zog mit ihm los. Neugierigen Fremden erzählte er, dass Piko sein Neffe sei, der an einer seltenen Krankheit litt, die ihn empfindlich für Sonnenlicht machte. Weitere Fragen wurden nicht gestellt, da Niemand seine Worte anzweifelte.
Während der weiteren Erziehung des jungen Katers, sorgte Kief für eine ordnungsgemäße Schulung und brachte ihm unter anderem, sprechen, lesen und schreiben bei. Es dauerte ziemlich lange, die Lernerfolge waren frustrierend gering, aber unter Aufbringung sämtlicher Geduld, die der Forscher besaß, konnte Piko am Ende dieses langen Leidweges schließlich sprechen. Wenn auch mit ziemlich furchtbarem Akzent, der sich durch Fauch - und Schnurrlaute äußerte.
Dieses Ziel sollte er aber erst mit Beginn seines 18 Lebensjahres erreichen. Bis dahin erfuhr Piko eine einigermaßen erfüllte Kindheit, auch ohne Eltern und seiner ursprünglichen Heimat.
Schnell zeigte sich, dass Piko sich immer mehr von seinen alten Traditionen entfernte, und sich an das Leben der Menschen gewöhnte. Was bedeutet, dass er sich eigentlich nie wirklich gewöhnt hatte sondern vielmehr in dieses Leben hinein erzogen wurde und damit keine Chance hatte etwas anderes zu erleben.
Immer öfter durfte Piko in die Stadt Temornia, auch ohne die Aufsicht des Forschers, was deutlich zeigte, wie tief das Vertrauen dieser kleinen Familie mittlerweile reichte.

Ohne weitere verheerende Ereignisse reifte der junge Mraunim heran und erfuhr dabei nicht einmal, was damals mit seiner wirklichen Familie geschehen war. Sein Ziehvater, der bereits damals schon ein hohes Alter erreicht hatte, kümmerte sich trotz heran schleichender Alterserscheinungen um den Katzenmenschen ohne sich seinen langsam immer kritischer werdenden Zustand anmerken zu lassen.
Natürlich erfragte Piko seine Andersartigkeit oft. Nie hatte er bei anderen Menschen einen Schwanz oder gar Fell bemerken können, warum also wies er, diese Merkmale auf?
Kief erklärte ihm diese sonderbare Erscheinung schließlich damit, dass er zum Volk der Mraunim gehöre, welche er seit langer Zeit erforsche und dass er ihn als kleinen Säugling irgendwann im Wald aufgefunden habe. Sein Wunsch sich irgendwann seinem Volk anzunähern, beflügelte den jungen Kater zwar einige Zeit, doch liebte er seinen Ziehvater auch zu sehr, als dass er sich ihm widersetzen konnte. Er verstand seine Beweggründe und würde sich daher Kiefs Entscheidungen fügen.

Doch eines Tages, Piko hatte bereits sein 18. Lebensjahr erreicht, erkrankte der Forscher schwer und rang lange Zeit mit dem Tod. Piko wusste das, denn Kief hatte ihn schon seit einiger Zeit auf dieses Ereignis vorbereitet. Allerdings konnte keine gut gemeinte Rede darauf vorbereiten, was der Tod eines lieben Mitmenschen eigentlich bedeutete. Am Totenbett des liebenden Forschers, der am Schluss seines Lebens doch noch seine Gefühle wiederfinden konnte, erfuhr Piko schließlich was damals wirklich passiert war.
Mit den letzten Worten Kiefs, verschwand auch jegliche Lebensfreude des zunächst verwirrten Mraunim. Gerade hatte ihm die einzig wichtige Person in seinem Leben erzählt, dass er seine gesamte Familie auf dem Gewissen hatte und nun stand er allein da, weil sich sonst keiner um ihn gekümmert hatte.

Die Einsamkeit wurde ihm in diesem Moment erst richtig bewusst, und mit dieser sollte er viele Monate leben, ehe er einen Entschluss fasste, wie es mit ihm weitergehen sollte.
Genau genommen hatte er irgendwo da draußen ein Volk, zu dem er zurückkehren könnte, doch tief in seinem Herzen wusste er, dass er bereits zu weit entfremdet wurde, um diesen Weg zu beschreiten. Der Mann, der ihm wie ein Vater war, war gleichzeitig derjenige der sein ganzes Leben nach seinem Willen geformt hatte. Er war eigentlich nur ein Experiment gewesen! Und doch wusste Piko, dass er bis zuletzt in Kiefs Augen viel mehr als das war.

Trotz seiner traurigen Vermutung, wollte Piko sich seinem Volk annähern und wenigstens sehen, wie sie lebten. Seine Schritte führten ihn also zu einer Mraunim Sippe tief im Katzenwald, die von einer erwachsenen Felimornae beraten wurde. Seine Ankunft wurde nicht gerne gesehen, und auch seine Verhaltensweisen wirkten so fremd, dass sie vielmehr aggressive Attacken der Katzenmenschen provozierten, als dass sie ihn freundlich begrüßten. Sie gingen dabei nicht besonders zimperlich mit ihm um. Mehrere kräftige Mraunim zerkratzten ihm Kleider und raubten ihm sogar das rechte Augenlicht! Er konnte ja nicht ahnen, dass genau dieser Stamm sein eigener war, dem er damals entrissen worden war. Ihre nervöse Vorsicht brachte sie dazu, so aggressiv zu reagieren.
Die Felimornae dieser Sippe beschwor ihm schließlich, dass sein Schicksal woanders fortzuführen sei. Wie er bereits vermutete gehörte er nicht länger hier her, er war bereits zu anders.
Das traurige an dieser Geschichte war nur, dass er für diese Gewissheit sein rechtes Auge opfern musste!
Die Sippe ließ ihn schließlich gehen, damit er seiner wahren Bestimmung folgen konnte. Seine geschwächten Schritte führten ihn nach Haus und anschließend in die Stadt Temornia.

Schnell erkannte er, dass er sich unter den Menschen recht wohl führte, aber sich nicht als Mraunim enttarnen konnte, er blieb also bei seiner Aufmachung und blieb für die meisten Menschen bloß ein mysteriöser Fremder, der sich nur kurz in einer Stadt blicken ließ.
Irgendwann geriet er in gewisse Geldnöte, da die Ersparnisse des Forschers zuneige gingen. Um sich einen Beruf auszusuchen, hatte sich der Kater bereits einiges erarbeitet, doch war seine Berufswahl deutlich eingeschränkt, durch seine Makel und der nicht vorhandenen handwerklichen Fähigkeiten.
Irgendwann entschied er sich schließlich Schatzsucher zu werden, der seine Beute gewinnbringend an den Mann brachte. Der holprige Anfang seiner Schatzsucher Karriere wirkte zwar frustrierend auf Piko, brachte ihn aber nicht davon ab es weiterhin zu versuchen.
Mit der Zeit arbeitete er sich in diesen Beruf ein, erlebte Höhen und Tiefen und entdeckte einige Eigenschaften an sich, die er nie vermutet hätte. Auch seine Vorliebe für menschliche Frauen entdeckte er zu dieser Zeit und nahezu zeitgleich fing er an, ein häufiger Bordell Besucher zu werden. Zumindest so häufig, wie es ihm sein Geldbeutel erlaubte.
Alkohol wurde zu einem wünschenswerten Begleiter für Piko, da er auf seinen Reisen stets alleine blieb und außer den Mätressen niemanden an sich heran ließ. Sein Charakter wurde dadurch aber keinesfalls ruiniert. Im Gegenteil, er kostete das Leben in allen Zügen aus, ohne jemals die Pflichten einer Freundschaft oder Partnerschaft erfahren zu müssen. Dies stellten die bisher schönsten Jahre des Katers da, denn er war frei, sein eigener Herr und endlich über den Tod seines Ziehvaters hinweg. Natürlich werden ihn Kiefs Tod und die damit verknüpften Verwirrungen nie wieder los lassen, aber zumindest hatte er gelernt damit umzugehen.
Diese Zeit erstreckte sich zwischen seinem 18. und 25. Lebensjahr, doch was danach geschah, sollte wieder eine Kehrtwende in seinem Leben bedeuten.

Durch einen unglücklichen Zufall, geriet Piko in das Visier eines Sklavenhändlers, der Nachforschungen angestellt und dadurch Pikos wahre Herkunft herausgefunden hatte. Als Mraunim stellte Piko ein besonders seltenes Gut dar, welches für viel Geld weiterverkauft werden konnte.
Mit einem ausgeklügelten Plan, sorgte der Sklavenhändler für die Volltrunkenheit des Katers und verschleppte ihn anschließend in die Wüste Kassarac.

Die Wüste war ein ziemlich unwirtlicher Ort für einen Mraunim. Doch immerhin wurde er wie ein wertvoller Sklave behandelt. Er bekam einen Käfig für sich, in dem er sogar stehen konnte, wurde gut mit Nahrung versorgt und musste sich der glühenden Sonne nicht einmal aussetzen, weil er in seinem Käfig durch den Sand gefahren wurde. Das einzige, was ihn störte war also, nicht mehr frei zu sein, und dass all sein Hab und Gut in den Besitz des Sklavenhändlers übergegangen war.
Lange Zeit wanderte die Sklavenkarawane von Oase zu Oase, um dort immer mal wieder einige Sklaven los zu werden, Piko wurde allerdings nie verkauft. Was bedeutet, dass er zwar einige Interessenten anlocken konnte, aber der Sklavenhändler einen viel zu hohen Preis für ihn verlangte.
Irgendwann hatte sich Piko sogar an diesen Lebenstil gewöhnt. Er hatte es viel besser als all die anderen Sklaven, die wie Dreck behandelt wurden, während er gefüttert und versorgt wurde, wie ein normaler Mensch, der Bedürfnisse hatte. Sogar der Auslauf zum Entleeren wurde ihm gegönnt, zwar unter strengster Aufsicht, aber immerhin musste er nicht in seinen eigenen Fäkalien schlafen.
Das Glück war ihm wieder einmal hold.

Doch eines Tages war es vorbei mit der Faulenzerei. Ein etwas dickerer Herr hatte gefallen an ihm gefunden, und da die Dekadenz ihm schon fast ins Gesicht geschrieben stand, begriff Piko schnell, dass nun das unwürdige Leben als Sklave erst richtig anfangen würde.
Tatsächlich kaufte ihn dieser Mann, der sich als Ludewick Morschmoor vorstellte und ihn auf eine sehr lange Reise mitnahm.
Der Kater wusste weder, wo es hingehen sollte, noch wie lange die Fahrt dauern würde, denn er wurde in einer großen Kiste transportiert, die ihren Inhalt verschleiern sollte.
Nach vielen Pausen und langen dunklen Fahrten, verlor der Kater sein Zeitgefühl und bekam einen winzigen Knacks in seiner Psyche. Ständig hockte er in dieser dunklen Kiste, hatte nur sich selbst und nur manchmal wurde seine Kiste geöffnet, um ihn zu füttern. Selbstgespräche begann er zwar nicht, aber gewisse Angstzustände hätte man schon vermerken können in dieser Zeit, wenn sich jemand darum bemüht hätte.
Die Einsamkeit war es, die ihm so zu schaffen machte und ihm traurige Gedanken in den Kopf pflanzte.

Als sie schließlich ihr Ziel erreichten, konnte Piko für einige Zeit das Sonnenlicht gar nicht mehr ertragen. Er schien fast blind in der hellen Sonne des Tages, doch mit der Zeit legte sich dieses Phänomen.
Von nun an war er ein Sklave Morschmoors im fernen Kaiserreich. Aus diesem Grund also, hatte die Fahrt so lange gedauert! Seine Aufgaben im Herrenhaus waren ziemlich schlicht, denn eigentlich stellte er nur die Hauptattraktion in Morschmoors persönlichem Tierpark dar. Wieder saß er im Käfig und wieder wurde er ziemlich gut behandelt. Konnte das wirklich das Leben eines Sklaven sein? Piko hatte wirklich viel zu viel Glück, denn wieder konnte er es einigermaßen genießen ein Sklave zu sein. Doch das ganze Herumsitzen und nichts tun schlug sich auf sein Gemüt aus, weswegen er es sich zum Hobby machte, neugierige Besucher des Adligen zu beleidigen und sich über ihre aufwendigen Kleider lustig zu machen. Innerlich wusste er, dass er keine Chance hatte dieses Anwesen jemals wieder als freier Mraunim zu verlassen. Doch das Glück sollte ihm auch dabei behilflich sein.

Eines Nachts brach jemand bei Morschmoor ein und ließ alles mitgehen, was er tragen konnte.
Piko beobachtete dies und erpresste die Einbrecher, sie verraten zu wollen, wenn sie ihn nicht frei ließen.
Durch diese List kam er also frei. Dies aber nicht für lange, denn die Einbrecher waren mindestens genauso schlau wie er. Der Mraunim würde noch sehr viel Geld einbringen, und deswegen schlugen sie ihn bewusstlos und verkauften ihn alsbald an einen reichen Sklavenhändler.
Wieder einmal befand er sich in den Händen eines raffgierigen Menschen, doch dieses mal wurde er nicht so sanft behandelt wie in der Wüste.


Optional: Magie
Da Piko ein männlicher Mraunim ist, wird er niemals irgendeine Fähigkeit in diesem Bereich aufweisen können. Er ist aber auch nicht besonders erpicht auf Magie, weswegen ihm dieser Mangel nicht viel ausmacht.


Optional: Sonstiges
Typische Zitate Pikos:

„Was chabe ich gesagt? Geschlossen! Das bedeutet im Volksmund: zu!“

„In Ordnung, dießes Geräusch bedeutet: Für gutausseende Kater, Kertwende!

„Moment, ich dachte du bist chier um mich zu verwöhnen! Nicht um pausenlos zu plappern!“

„Chabe ich doch gesagt! Aber nein, auf kluge Kater chört man ja nicht!“

Die Besonderheit an Pikos Aussprache ist, dass er keine weichen „ch“ sprechen kann. Es klingt bei ihm ständig hart. Daher kann er auch kein „h“ aussprechen und lässt es eher weg. Seine s Laute klingen scharf und alle „r“ werden gerollt. Im Allgemeinen klingt diese Sprache oft genuschelt oder
„geschnurrt“ wie es manche Mätressen von ihm behaupteten. Andere wiederum deuten diese als ungemein aggressiv und temperamentvoll. Es kommt wohl auf den Zuhörer an, wie diese Aussprache wirkt, oder aber auf die Launen, des zwielichtigen Katers.


Zuletzt von Piko am Do Jun 16, 2011 9:16 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Tika Erkan
Weltenschöpfer

Weltenschöpfer

Tika Erkan

Geschlecht : Weiblich
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Punkte : 2334
Beiträge : 1808
Mitglied seit : 02.05.09

Charakterbogen
Alter: 26 (sieht ein wenig jünger aus)
Volk: Halbelfen
Kurzcharakteristik: waghalsige, neugierige, abenteuerlustige und nette Halbelfe auf Reisen.

Piko der Mraunim _
BeitragThema: Re: Piko der Mraunim   Piko der Mraunim EmptyMi Jun 15, 2011 10:51 pm

*mrrrraaaaoooo* Mraunim

Eine tolle Vorstellung! Lachen

Ernsthaft, der Charakter gefällt mir wirklich ausgesprochen gut. Du beschreibst das Aussehen und den Charakter wunderbar detailliert und scheinst die viele Gedanken über Pico gemacht zu haben. Alles ist sehr stimmig und passt perfekt zu dem Kater.

Und auch die Geschichte ist wunderschön. Sehr gut nachvollziehbar, traurig, aber auch gut auf Tiranmar angepasst und stimmig.

"Ludewick Morschmoor" XD genialer Name Lachen

Rechtschreibfehler sind mir beim Durchlesen keine aufgefallen, ich hatte jetzt auch gerade keine Lust, nochmal explizit danach zu suchen. Nur bei den Zitaten dachte ich zunächst an Tippfehler, aber das ist ja Absicht ^^

Also, nochmal mein Lob: Ein wunderbarer Charakter.
Ich werde ihn gleich mal annehmen, auch wenn vielleicht noch jemand einen Tippfehler findet oder so.

Bitte übernimm die Infos in dein Profil, das kennst du ja.

LG Tika
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Piko der Mraunim

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