Marja rutschte ein Stück weg.
"Wenn ihr euch eine sucht die ihr mit den Sachen beeindrucken und nehmen könnt sucht euche jemand anderes und nicht mich."
Sie legte sich hin und spürte noch wie Ayon sich an sie kuschelte, bevor sie einschlief.

"Beeindrucken? Wenn ich mich recht entsinne, hast du mich gerade fertig gemacht. Was hab ich alter Mann, um so eine junge Frau wie dich beeindrucken zu können.
Was hast du denn überhaupt?" Ihm war es nicht bewusst, das es nicht so gut angekommen ist, als er sie angefasst hatte.
Jetzt merkte er jedoch, das Marja nicht nur ein wundervolles Mädchen war,
sondern auch, das es gar nicht mal so einfach war, sie zu bekommen.
Nachdem Marja jedoch irgendwann einschlief, schaute er ihr eine ganze Zeit beim Schlafen zu, streichte ihr über die Haare und schlief dann irgendwann selbst ein.

Sie hörte das Vogelgezwitscher und gähnte, Ayon war schon weg, vermutlich jagen.
Langsam stand sie auf und sah das Wento noch schlief, daher entfehrnte sie sich ein Stück um kurz zu Baden.
ihre zerschnittenen Sachen ließ sie auf dem Boden liegen.
Danach nahm sie ein Stück von dem schwarzen Stoff, das sie gekauft hatte und fertigte mit hilfe ihrer Windmagie ein Kleid an, das ihr Perfekt passte und zog es an.
Es ging ihr bis zu den Knien und hatte keine träger. Den Rest des Stoffes packte sie wieder ein.

Kurz, nachdem Marja aufstand, wurde Vento ebenfalls wach.
Er sah, das Marja nicht mehr neben ihr lag und suchte nach ihr.
Ihre Kleidung lag auf dem Boden, und als er sich umschaute, sah er, das Marja am Baden war. Sie bemerkte wahrscheinlich nicht, das Vento schon wach war,
und wahrscheinlich war es so auch für beide besser.
Als Marja zurückkam, legte Vento sich schnell wieder hin und schloss die Augen.
Es wäre bestimmt nicht gut bei ihr angekommen, wenn er ihr beim Baden zusieht.
Erst eine kurze Zeit später öffnete er die Augen, gähnte, und begrüßte Marja.
"Na, meine Liebe. Wie hast du so unterm freien Himmel geschlafen?"

Marja sah ihn mit Argusaugen an, er sah nicht so aus als hätte er bis eben geschlafen, doch sie belies es dabei.
"Ruhig, friedlich und umhüllt von Magie."
Sie schüttelte ihre nassen Haare.
"Und wie habt ihr geschlafen?"
Sie streckte den Arm aus und Ayon setzte sich darauf, er war grade zurück gekommen.
Er zwitscherte vergnügt.

"Naja, es war ungewohnt, draußen zu schlafen. Aber auch ganz angenehm."
Als sich Vento hinsetzte und sein Rabe herbeikam, erinnerte er sich, das dieser ihm
gestern einen Brief gegeben hatte.
Er holte ihn aus seiner Tasche und las ihn. Es war ein Brief von seinem Vater, welcher ihm die Neuigkeiten seines Stammes mitteilte. Er freute sich, als er seine Worte las, legte den Brief neben sich und holte ein Stück Papier hervor, um auf dem Brief zu antworten.

Marja sah wie Vento sich in den Brief vertiefte und nahm ein wenig Nahrung aus ihrer Tasche.
Sie Formte eine Windschüssel, damit die Beeren nicht auf den Boden fielen und begann sie zu zerkleinern. Sie gab ein wenig Wasser dazu damit es zu einer Paste wurde, diesen süßen Brei Strich sie auf ein abgeschnittenes Gebäckstück.
"Wollt ihr auch was?"
Sie fragte mit vollem Mund, entschuldigte sich direkt danach allerdings.

Vento war so in den Brief vertieft, das er Marjas Frage beinahe überhört hätte.
"Ess du mal, Marja. Ich habe selber etwas dabei, dann brauch ich dir nicht deine Sachen wegessen." Er nahm den Brief, band ihn an Xeno´s Rücken und ließ ihn wegfliegen. Dann steckte er den Brief seines Vaters in seine Tasche und holte ein Stück Brot heraus. Dann betrachtete er Marja. Erst jetzt bemerkte er ihr neues Kleid.
"Ein schönes Kleid hast du da. Wo hast du das so schnell her? Siehst ja fast noch besser aus als gestern."

Marja zuckte die Schultern und aas weiter.
Sie gab Ayon noch ein wenig gebäck, auch wenn er grade nicht viel hunger hatte.
"Nun ja, der Herr hat mir gestern meine kleidung in Stücke geschnitten, daher musste ich mir heute schnell etwas machen."
Sie würde wenn sie etwas Ruhe hatte anfangen mit vernünftigen Kleidern, denn dieses würde nicht lange halten, befürchtete sie.
Sie genoss die leichte Briese die durch ihre Haare fuhr.

"Du hast mich gestern gegen Bäume geschleudert, du solltest dich nicht beschweren.
Dafür, das du das Kleid auf die Schnelle gemacht hast, steht es dir sehr gut."
Es war zwar nicht das aufwändigste Kleid, aber ihm gefiel es,
außerdem hoffte er immernoch, das noch was dabei herauskommt, nachdem, was gestern Abend geschah.

Marja schluckte ihr Essen herunter.
"Danke schön."
Sie wurde leicht rot und senkte ihren Kopf.
"Wann wird es weiter gehen?"
Sie war sehr gespannt auf die Zwerge und ihre Lebensweisen, auch wollte sie später einmal zu der Insel der Hochelfen.
"Wart ihr schon einmal bei den Hochelfen?"

Scheinbar kam sein Kompliment gut an, das freute ihn.
Immerhin kam er ihr langsam näher.
"Das wollte ich auch gerade fragen. Wann hast du denn vor, abzureisen?
Wegen mir können wir auch hier bleiben. Sonst können wir bald weiter, wenn Jayla bereit ist. Sollten vielleicht sogar schon in ein paar Tagen ankommen, wenn wir ein bisschen schneller sind. Aber ich fand die Zeit gestern am Lagerfeuer um einiges schöner..." Leider konnte er Marja nicht umstimmen. Er wollte nicht so gerne zu den Zwergen, vor allem in Begleitung einer Elfe. Aber es ließ sich nichts machen,
und natürlich erfüllt Vento ihre Wünsche. "Hochelfen? Als ich von Arimanatu abgereist bin, habe ich den Seeweg genommen und ich habe die Insel tatsächlich weit in der Ferne gesehen, aber der Ort steht auch noch auf meiner Liste. Wer weiß, vielleicht finden wir eine Gelegenheit, dort einmal hinzugehen. Eventuell finden wir sogar ein paar deiner Verwandten...?"

Marja nickte.
"Ja zu den Zwergen, das wird ein Abenteuer."
Ihre Augen funkelten lebenslustig und sie stand auf.
"Ich werde mir nochmal ein wenig Wasser zu mir nehmen, damit ich nicht austrockne."
Sie trat an das Wasser, stand allerdings nach kurzer Zeit wieder auf.
"Ich weiß nicht, es wird interessant, und ja villeicht werde ich später bei den Hochelfen jemanden finden, der mich kennt oder meine Geschichte vor meinen menschlichen Eltern."

Vento stand langsam auf, der Rücken schmerzte ihm immernoch.
Er legte die Robe an, ging ein Stück in den Wald und suchte Jayla.
Als sie zurückkamen, reichte er ihr die Hand und wollte ihr helfen, auf das Pferd zu steigen. "Dann lass uns mal langsam weiter. Jayla ist scheinbar auch noch ein wenig müde, aber du kannst dich schonmal ruhig setzen, ich kann ein Stück laufen.
Gleichzeitig kam auch Xava zurück, welche im Himmel ihre Kreise zog.

Marja schüttelte den Kopf.
"Nein ich werde laufen, ich muss meine müden Muskeln mal ein wenig belasten."
Bevor Vento etzwas wiedersetzen konnte war Marja schon auf dem Weg und lief ein Stück.
"Na was ist, kommt ihr oder nicht?"
Sie würde wieder so viel lernen können.

"Sicher? Ist es nicht angenehmer, sich tragen zu lassen, anstatt selbst zu laufen?"
Er versuchte, sie schnell einzuholen, Jayla kam ebenfalls hinterher.
"Ich dachte, ein Mädchen wie du würde lieber auf meinem Pferd sitzen anstatt selbst zu laufen. Du bist.. echt ungewöhnlich." Dies war natürlich in keinstem Fall negativ gemeint, ganz im Gegenteil. Er konnte nur hoffen, das es auch so rüberkam.
"Aber wir können doch ruhig ein bisschen langsamer laufen? Immerhin hast du mich gestern gegen den Baum gedonnert...", meinte er, als er Marja langsam einholte.

Marja lachte.
"Ich bin keine Dame Vento, ich bin eher der Wirbelwind, ich mache mir liebe meine Finger schmutig als mich zu schonen."
Sie wurde ein wenig langsamer.
"Ihr könnt doch reiten, dagegen spricht nichts. Und erzählt was wisst ihr über Zwerge?"

"Das habe ich schon gemerkt... Du bist anders als diese gewöhnlichen Frauen aus den Städten.. und das natürlich positiv." Als Marja etwas langsamer wurde und ihn nach den Zwergen fragte, legte er seinen Arm auf ihre Schultern und fing an zu erzählen. "Zwerge sind... eben Zwerge. Sie sind nicht gerade die größten.
Die meisten von ihnen sind sehr kräftig, und alle interessieren sich für Sachen wie die Schmiedekunst oder Schnitzereien. Und sie mögen keine Elfen. Wir werden zum Silberberg ziehen, dort habe ich auch Xava getroffen. Die meisten leben zwar in ihren Bergwerken... Aber die Gegend ist trotzdem interessant. Du solltest dir das am besten selbst ansehen..."

Marjas Augen fingen an zu leuchten.
"Ja Schmiedekunst...."
Sie lächelte glücklich.
"Vielleicht... können sie mir etwas zeigen... also wenn sie mich poitiv aufnehmen natürlich, also nicht sofort. Aber es wäre einfach wunderbar, sie haben so viele Fertigkeiten verfeinert, die ganzen Verzierungen die sie eigenhändig machen, es sind die besten Künstler weit und breit."
Marja konnte stundenlang von ihnen schwärmen und sah dann ein wenig beklommen zu Boden.
"Ja ich bin nicht normal, noch nicht einmal für eine Elfe und auch nicht für einen Menschen, ich bin komisch."

"Komisch? Du bist doch nicht komisch. Du hattest halt nicht gerade die beste Kindheit. Na und? Du bist wundervoll, so wie du bist. Du solltest dich nicht von den anderen beleidigen lassen. Wenn dich jemand komisch anschaut, ignoriere ihn einfach.
Sie wissen halt nicht, wie toll du bist." Er schaute sie an, er konnte verstehen, das sie sich nicht wohl fühlte. Es ist nie einfach, wenn man anders ist. Es war auch nicht einfach für ihn, als er seinen Stamm verlassen hat. Aber er hat es geschafft, und er wusste, das Marja es auch schaffen wird. Er streichelte ihr über die Schulter, und wollte sie ein wenig aufmuntern.

Marja schaute ihn an.
"Ich hatte die beste Kindheit die man sich vorstellen kan....."
Sie sah in den Himmel.
"Ich bin komisch.. ich bin anders."
Sie grinste.
"Vento, Zwerge... es wird wundervoll, einfach wahnsinn... wir gehen zu den Zwergen... Vielleicht zeigen sie mir wie sie schmieden, vielleicht kann ich dort meinen Dolch ausbessern, vielleicht darf ich kleine Sachen machen, Oh Vento es wird riiiiiiesig."

"Naja. Du bist eine Elfe. Und du wurdest von Menschen aufgezogen.
Vielleicht hattest du eine gute Kindheit, aber du wurdest halt nicht von Elfen erzogen... Aber du bist in keinster Weise komisch. Du bist zwar anders als andere Wesen... Aber auf eine gute Art. Du bist einfach perfekt. Ich bin echt froh darüber, dich getroffen zu haben." Dabei lächelte er sie an. Mit etwas Glück hat er schon bald das, was er haben wollte. Aber jetzt hat er ihr versprochen, sie zu den Zwergen zu führen.
"Naja, ich hoffe, das es so toll wird, wie du denkst... Freue dich mal nicht zu früh."

Marja schaute ihn für einen Augen blick komisch an, doch das verflüchtigte sich schnell wieder.
"Ja ich weiß, aber ich hoffe das es so wird ..... Die hoffnung stirbt zu letzt."
Sie tänzelte umher und drehte sich im Kreis.
"Zwerge Zwerge.... Zwerge Zwerge."
Sie ließ sich nicht von ihrer guten Laune abbringen.

Er sah zu, wie Marja tanzte und singte, sie hatte wieder richtig gute Laune.
Dies freute Vento ebenfalls, und während sie am Singen war, erinnerte er sich an ein Lied, das Yamira damals immer gesungen hat. Sofort erinnerte er sich an den gesamten Text. Und er fing an zu singen, von seinem Volk und den Pferden, wie sie majestätisch durch die Ebenen reiten, völlig frei. Vento konnte erstaunlich gut singen, auch wenn man es ihm nicht wirklich ansieht. Nur konnte Marja den Text wahrscheinlich nicht verstehen, schließlich war es ein Lied, welches in der Azzani-Sprache gesungen wurde.

Marja verstummte, als Vento anfing zu singen. Es war ein schönes Lied, auch wenn sie es nicht verstand.
"Das ist ein schönes Lied...."
Sie summte mit und tänzelte weiter.
Sie schloss die Augen und ließ sich von dem Wind führen, sie fand es einfach erstaunlich, dass er so gut Singen konnte,a uch wenn sie mit ihren empfindlichen Ohren ab und an einen falschen Ton heraushörte, doch das machte ihr in dem Moment nichts aus.