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Charakterbogen von Fiene Aviare

Reisender
Reisender





Name
:
Fiene Aviare

Alter
:
19

Volk
:
Aviacarim


Kurzcharakteristik
:
Eine schüchterne, sehr emotional veranlagte, ruhige Aviacarim, die sich mutig durch ihr Leben schlägt.

Herkunft
:
Palvanis

Aussehen
:
Fiene ist eine eher unscheinbare Gestalt, die aber dennoch gewisse Auffälligkeiten zu bieten hat, die längst nicht jedem Aviacarim Eigen ist. Anzufangen sei da bei ihrem frechen Haarschnitt, den sie sich selbst mit einem kleinen Dolch geschnitten hat, da sie mit ihrer Vergangenheit und ihren etwas hinderlichen langen Haaren abschließen wollte. Ihr Pony ist aber noch lang und auf der linken Seite gescheitelt, weswegen sie sich diese Strähnen öfters aus dem Gesicht streichen muss. Auch hat sie ihre langen Kottlet-Strähnen behalten, die sich in verspielten, wilden Locken verlieren . In ihrem Nacken kann man hingegen nur kurze Haare finden. Alles in allem ein sehr gewagter Haarschnitt also, der nicht unbedingt bei jedem Begeisterung hervorruft. Ihre Haar hat Strähnen verschiedenster Brauntöne, die denen ihrer Federn gleichen und von beige bis dunkelbraun in der Sonne schimmern können. Ihre Flügel sind ebenso „bunt“ wie ihre Haarpracht, denn oberhalb ihrer Schultern sind die Federn hellbraun bis beige, werden in der nächsten Federschicht dunkler und enden schließlich in dunkelbraunen Federn in den Spitzen ihrer Flügel. Diese sind in etwa 3.50m lang und entsprechen damit fast dem doppelten ihrer Körpergröße von 1.80m. Ihre Haut ist ziemlich hell, hebt sich dadurch auch sehr stark von ihrer Haarfarbe ab und kann als äußerst rein beschrieben werden. Typisch für ihr Volk. Ihre Augen sind fast ebenso hell, befinden sich in der Farbgebung aber viel mehr im grünen Bereich. Sie wirken oft verträumt und unerreichbar, enthalten aber eine Seelentiefe, die man ihnen nicht sofort ansehen würde. Ihr Körperbau ist von schlanker Natur, mit langen schmalen Gliedern und weichen weiblichen Rundungen, die nicht aufdringlich, aber durchaus gut zu sehen sind. Ihr Gesicht ist lang und schmal, ebenso wie ihre filigranen Finger, scheinen ihre Züge zerbrechlich, und dennoch stark. Im großen und Ganzen würde man sie vielleicht als kleinen Sonderling im Volk der Aviacarim beschreiben, und sie möglicherweise in Erinnerung behalten. Zumindest ihr Äußeres. Ihr Auftreten ist eher scheu und abwehrend, man möchte meinen, dass sie bei jeder aufdringlicheren Bewegung zu ihr hin, ihre Arme heben und sich selbst beschützen möchte. Doch tut sie dies nur sehr selten. Ihre Bewegungen sind unsicher, und nicht unbedingt elegant. Viel mehr wirken sie auf andere vorsichtig und bedacht. Langsam und besonnen. Ebenso wie ihre Miene die meist mitleidige Züge aufweist, manchmal aber auch konzentriert und sehr ernst erscheint. Ihre gesamten Gefühle können in ihrem Gesicht abgelesen werden. Ein Makel, den sie gerne an sich ändern würde, aber dies macht es deutlich leichter für andere mit ihr umzugehen, da sie ungefähr erahnen können, was sie denkt. Zu guter Letzt sei ihre einigermaßen unauffällige Kleidung zu beschreiben, die ebenso in braunen Farbtönen gehalten ist, wie ihre Federn. An Ohren und Hals trägt sie keinen Schmuck. Auch trägt sie keine Schminke oder andere Tätowierungen am Körper, die ihr Antlitz zieren könnten. Vielmehr ist sie ein Typ einfachen Auftritts und kann daher auch nur mit praktischer Kleidung aufwarten, die nur im geringem Maße verziert ist. Anzufangen sei da mit ihrem braunen kleinen Umhang, der ihr nur bis zu den Schultern reicht und als Kapuze dienlich ist. Darunter trägt sie ein weißes, langärmliges Hemd, welches vom Ellenbogen hinab einen weiten Ärmel aufweist und in vielen kleinen Falten herabhängt um ihre Arme zu zieren. Handschuhe hat sie keine. Nicht einmal eine Armschiene, die ihre Gelenke schützen könnte, kann sie ihr Eigen nennen. Auf dem Hemd hat sie sich ein dunkles, und mit flügelähnlichen Zeichen verziertes, Korsett gebunden, dass ihre Kurven stark betont. Unterhalb dieses Korsetts hat sie sich einen Gürtel umgebunden, an den ein kleiner Beutel befestigt wurde. Mit der breiten Schnalle könnte dieser sogar zu einem echten Blickfänger werden, wären da nicht die anderen Besonderheiten, die Fiene auszeichnen. Der Gürtel hält einen offenen dunkelbraunen Rock an ihren Hüften, der bis zu ihren Kniekehlen reicht und nur ihre Hinterseite bedeckt. Nach vorne hin ist dieser offen. Darunter trägt sie eine braune Hose, die in knielangen Stiefeln endet. Nur diese Stiefel weisen auffälligere Verzierungen auf, wie etwa die großen grün schimmernden Steine, unterhalb ihrer Knie und weitere flügelähnliche Verzierungen, sowie ebenso schöne Schnallen in Fußgelenk Höhe.

Charaktereigenschaften
:
Fiene ist von sehr ruhiger Natur und lässt sich damit nur schwer provozieren. Die meisten Beleidigungen und Beschimpfungen würde sie einfach runter schlucken, so wie sie es schon in ihrer Kindheit getan hatte. Andererseits hat sie schnell Mitleid mit anderen und lässt sich dann von ihren Gefühlen leiten. Sie ist schon immer jemand gewesen der eher mit dem Herzen handelt, als mit dem Verstand, weswegen sie in so manch schwierige Situation gerät. Jeder der sie näher kennen lernt, wird sie als ein liebes zuvorkommendes Mädchen beschreiben, dass noch keine Ahnung von der großen weiten Welt hat. Tatsächlich ist sie ziemlich naiv und lebte lange Zeit in ihrer eigenen Traumwelt. Ihre introvertierte Art, war die Ursache dafür, und zudem sorgte sie für eine gewisse Angst vor Fremden. Zwar hat sie mit der Zeit gelernt mit dieser Angst umzugehen, und konnte ein stärkeres Selbstbewusstsein entwickeln, doch man merkt ihr immer noch eine gewisse Spannung an, sobald sie mit Fremden spricht. Ihr geringes Selbstwertgefühl, rührte von den ständigen Hänseleien der anderen Aviacarim und der Tatsache, dass sie kein wirkliches Talent für irgendetwas hatte. Während ihr Bruder mit seiner Kampfeskunst prahlen konnte, hatte sie höchstens eine schöne Schreibschrift vorzuweisen. Was man allerdings nicht von ihr erwarten würde, aber dennoch in ihrem Herzen haust, ist ein Mut der keine Grenzen zu kennen scheint. Gefährliche Situationen, ekelhafte Insekten oder furchteinflößende Gegner scheinen vollkommen an ihr abzuprallen. Ein Paradoxon wenn man bedenkt, welches Herzklopfen sie bekommt, sobald sie von Fremden angesprochen wird. Aber ihre Selbstbeherrschung rettet sie meist aus peinlichen Situationen, so stottert sie nicht beim sprechen und redet auch kein dummes Zeug daher. Bloß ihre Hände fangen an zu zittern und die Knie werden ihr weich. Dennoch ist sie bereit, sich dieser Angst immer und immer wieder zu stellen, seit sie Nabella an ihrer Seite hat. In ihrer Ausbildung hat Fiene viel von anderen Völkern gehört und gelesen, und jedes einzelne hat ihre Eigenarten. Gewisse Vorurteile hat sie dabei nicht entwickelt, denn ihre Neugierde drängte sie dazu, mehr über diese unbekannten Wesen zu erfahren. In ihrer Traumwelt erdachte sie sich dann die zufälligen Treffen mit jedem einzelnen dieser Völker, doch wusste sie ebenso, dass sie sich das in der Wirklichkeit nicht unbedingt trauen würde, trotzt dass sie in diesem Punkt so einige Fortschritte gemacht hatte. Am ehesten interessiert es sie aber, wie die Wesen ohne Flügel überhaupt leben. Das Fliegen und die Freiheit die sie in ihren Flügeln spürt, jedes mal, wenn sie sich in die Lüfte erhebt, gibt ihr ein Gefühl der Unsterblichkeit und ist in ihren Augen unentbehrlich. Menschen oder Elfen hatten diese Freiheit des Himmels nicht, weswegen sie sich fragte, wie sie ihr Leben sonst ausfüllten. Auch interessiert sie sich besonders für unerklärliche Dinge, die mit Geistern oder unheimlichen Geschichten zu tun haben. Wie gesagt, besitzt sie großen Mut und lässt sich auch nicht von solcherlei Dingen beunruhigen. Auch findet sie Naturphänomene atemberaubend und faszinierend, wie etwa Gewitter oder Stürme, trotzt dass diese Ereignisse äußerst gefährlich für einen Aviacarim sein können. Fiene glaubt daran, dass es höhere Mächte gibt, die das Leben in Tiranmar bestimmen. Sowie viele aus ihrem Volk, glaubt sie ebenfalls an das Götterpaar Isisha und Sakiranthis. Zwar ist sie nicht streng gläubig, betet aber jeden Abend vor dem Schlafen gehen für ihre Familie und Nabella. Wie bereits erwähnt kann man jedes ihrer Gefühle in ihrem Gesicht ablesen, denn sie lebt ihre Emotionen stärker aus als andere. Oft hat sie Mitleid mit anderen, will helfen, kann es aber nicht und fühlt sich deswegen ziemlich mies. Sie mag ihren Charakter nicht unbedingt, lernt aber mit der Zeit dazu, und beginnt ihn langsam zu verstehen und mit ihm zu leben. Ob sie ihn eines Tages mögen wird kann sie zwar nicht sagen, aber sie würde es sich von ganzem Herzen wünschen. Ihre große Empathie wird von anderen oft bewundert und ihre Toleranz war in ihrer Geschichte bisher unübertroffen, dennoch gibt es einige Charakterzüge, die dieser Mitleidigkeit gegenüberstehen. Da wäre beispielsweise ihre naive Art, die Vorschnelle Schlüsse zieht und einem Wesen schneller böse ist, als das man dies überhaupt mitbekommt. Wenn man die Wahrheit ans Licht bringt und die junge Aviacarim aber überzeugen kann ist ihre Wut schnell vergessen. Doch trotz ihres großen Herzens, würde sie nicht allem und jedem in Gefahrensituationen helfen. Sie ist momentan in einer Entwicklungsphase die ihre Empathie ein wenig in den Hintergrund stellt und ihre eigenen Ziele in den Vordergrund rückt. Ihre Willenskraft wächst noch, und kann leicht gebrochen werden, soll in Zukunft aber an mehr Stärke erlangen, um sie bei anderen glaubwürdiger erscheinen zu lassen. Daran arbeitet sie zumindest. Am liebsten wäre sie wie ihr großer Bruder, der zwar still und ziemlich kühl erscheint, aber genau weiß was er will und sich nicht jede dumme Geschichte auf die Nase binden lässt. Konsequenz und Hartnäckigkeit will auch Fiene sich aneignen, jedoch ist davon noch ziemlich wenig zu sehen.

Stärken und Schwächen
:
Fiene kann, wie jeder andere Aviacarim auch, lesen und schreiben. Bei Menschen wäre dies etwas besonders, in ihrem Volk, wie bereits gesagt, nicht. Ansonsten kann sie einen außerordentlichen Mut aufweisen, der bisher nur von wenigen überboten wurde. Sie kann einigermaßen gut lernen, ist weder besser noch schlechter als der Durchschnitt, wirkt aber in ihrem Lernprozess stets ein wenig langsam. Sie ist in keinster Weise dumm. Als unwissend kann man sie auch nicht bezeichnen und eigentlich kann sie relativ schnell logische Schlüsse ziehen. Doch handwerklich ist sie eine Niete. Kein Werkzeug kann in ihrer Hand großes vollbringen, höchstens Verletzungen, oder kaputtes Material. Auch hat sie nie eine Kampfausbildung erlernt und kann sich daher in keinster Weise wehren. Höchstens ihr Dolch, könnte ein paar Verletzungen bei ihrem Gegner verursachen, diese wären aber nicht einmal nennenswert. In künstlerischen und musischen Belangen hat sie einige Talente, diese sind aber noch lange nicht ausgefeilt. Ihre Singstimme ist schön, ist aber noch verbesserungswürdig und ihre Pinselstriche benötigen mehr Sicherheit. Das einzige was sie wirklich gut kann, ist sich Geschichten auszudenken und sie nieder zu schreiben. Auch kann sie diese Geschichten mit schöner Stimme vorlesen und ihre Zuhörer damit verzaubern, aber diese Gabe benutzte sie nicht oft, um andere zu begeistern. Auch ihre Schreibschrift ist schön anzusehen, wird aber nicht von vielen gelesen, da sie sich nicht traut sie anderen zu zeigen. Auf andere mag sie wie ein trostloser Tropf ohne Talente wirken, aber kann sie sich sehr gut in andere hineinfühlen, was so einige Vorteile mit sich bringen kann.

Ausrüstung und Waffen
:
Ein wenig unbedacht, war Fiene schon, als sie sich auf den Weg machte. Das einzige, was sie als Waffe bezeichnen kann ist ein kleiner Dolch, der an ihrem Gürtel befestigt ist und mit dem sie nur bedingt umgehen kann. Sie hat ihn einmal von ihrem Bruder geschenkt bekommen, der ihr eine Chance geben wollte sich in Zukunft auch einmal selbst zu verteidigen. Er ist eher einfach gehalten und trägt keine sonderlichen Verzierungen auf Klinge oder Griff. An ihrem Körper trägt sie ansonsten nur noch ihre Kleidung und einen kleinen Beutel voll Geld. Der Rest ist am Sattel ihrer Freundin Nabella befestigt. In den großen und damit sehr praktischen Taschen, sind zwei Decken, Wechselkleidung und zwei Feuersteine zu finden. Ebenso wie Pökelfleisch, zwei Laib Brot, Käse und einige Früchte.

Vergangenheit
:
Die Sehnsüchte einer jungen Aviacarim Um die Beweggründe und Geschehnisse zu Fienes Lebtagen zu verstehen, muss man ein wenig weiter in die Vergangenheit, fernab ihrer Geburtsstunde, gehen. Fienes Geschichte beginnt an dem Tag, an dem ihre Mutter Marieella die Stadt Palvanis verließ. Die Lichtmagie begabte Aviacarim war ein Kind edlen Geblüts und hatte dennoch hell braunes langes Haar und ein herrliches Federkleid in gleicher Farbe. Sie war eine wunderschöne junge Frau mit ebenso schönem Charakter, doch keiner der vielen Verehrer konnte ihr Herz erobern. Denn niemand wusste, dass ihr Herz schon seit langem jemand anderem gewidmet war: Der Welt. Schon als kleines Mädchen träumte sie von der großen Weite des Horizonts und den vielen Abenteuern die dahinter auf sie warten würden. Ihr heiteres und ziemlich wildes Gemüt beschäftigte sich mit großen Helden und atemberaubenden Schlachten, als sie noch nicht einmal richtig fliegen konnte. Mädchenhaft war sie damals nicht, und sie sollte es in Zukunft auch nicht werden. Sie war ein Wildfang, Wirbelwind und manchmal auch ein kleines freches Gör, dass ihr schlaues Mundwerk einfach nicht halten wollte. Daher entschied sie sich schon sehr früh für den Weg der Sakiranthis, um sich der Kampfeskunst hinzugeben. Ihre Leidenschaft beflügelte ihren Lerneifer und schon bald war sie eine fähige Kämpferin für die Gerechtigkeit. Ja, sie wollte alles für die Gerechtigkeit tun, ebenso wie es sich ihr Volk auf die eigenen Fahnen geschrieben hat. Oft wurde sie bewundert für ihren Mut und Optimismus, aber auch für ihre Willensstärke und Geschicklichkeit mit dem Schwert. Doch das alles befriedigte sie nicht. Natürlich war ihre Ausbildung damals noch im vollen Gange, aber für ihren Geschmack, hatte sie genug gelernt. Der Horizont, der ihr immer jeden Morgen zulächelte, wollte, dass Marieella ihn besuchen kommt, und dieser Einladung wollte sie um alles in der Welt nachgehen. Ihre Eltern, die vollkommen hinter ihren bisherigen Entscheidungen standen, hätten diesen kopflosen Aufbruch natürlich nie gewährt, weswegen sie Nachts alle Sachen zusammen packte und dem Mondschein entgegenflog, noch bevor es dämmerte. Damals war sie 19 Jahre alt gewesen. Ihre Eltern waren entsetzt und fielen in ein tiefes Loch der Depression. Marieella war ihr einziges Kind und plötzlich war sie verschwunden. Auf und davon. Niemand konnte diesen plötzlichen Sinneswandel verstehen. Nicht einmal ihr eigener Vater, der seiner Tochter immer ein offenes Ohr geschenkt hatte, wenn es ihr nicht gut ging. Natürlich wusste er auch von ihrer Leidenschaft, und ihrem Wunsch eines Tages in die Welt hinaus zu fliegen. Aber als fürsorglicher Vater konnte er nicht zulassen, dass seiner Familie irgendetwas passierte. Auf seinen Forschungsreisen als Gelehrter, hatte er die Welt und ihre Tücken kennengelernt. Daher ist er zu der Überzeugung gekommen, dass die Aviacarim das einzig Gute in Tiranmar sind und kein Ort sicherer war, als der Aviacarus. Man kann sich sicher denken, wie heftig Tochter und Vater deswegen gestritten haben, wenn es um diese Angelegenheit ging Und weil Marieella einfach nicht locker lassen, ihrem Vater aber auch nicht sämtliche Nerven rauben wollte, schwor sie sich in der Gesellschaft ihrer Eltern nie wieder darüber zu reden. Was sie im Stillen über das Thema dachte, brauchte schließlich keiner zu wissen. Also tat sie so, als hätte sie ihrem Wunsch abgeschworen und spielte das kleine brave Mädchen. Ihre Eltern fielen auf dieses Gehabe herein und freuten sich auch über diese Veränderung. Aber als sie dann verschwand, wurden sie eines besseren belehrt. Die Schuldgefühle waren groß, besonders bei Falkon, aber sie konnten das Mädchen einfach nicht mehr finden. Nach drei Jahren sollte sie schließlich wieder unter die Augen ihrer Eltern treten, die mehr als enttäuscht von ihr waren. Der Vater fühlte sich in seinem Vertrauen und ihre Mutter in ihrer Fürsorge betrogen. Verletzt und gekränkt standen sie vor ihr, während Marieella schuldbewusst begriff, was sie angerichtet hatte. Um sich irgendwie wieder mit ihren Eltern zu versöhnen, wollte sie ihnen beweisen, dass sie Palvanis nie wieder verlassen wollte. Sie entschied sich also einen Mann zu ehelichen und eine Familie zu gründen, die ihren weiteren Lebensinhalt darstellen sollte. Ein neuer Anfang Nachdem sie sich also wieder bei ihren Eltern einquartiert hatte, begab sie sich sofort auf die Suche nach einem Mann der ihr gefiel. Dies stellte sich als eine ziemlich große Hürde heraus, denn keiner schien ihren Ansprüchen zu genügen. Sie waren entweder zu nett, zu scheu, oder viel zu aufdringlich. Während ihrer Suche hatte sie ihre Ausbildung wieder aufgenommen und musste feststellen, dass sie einiges aufzuholen hatte. Ihre Lichtmagie hingegen, die nie wirklich ihren Weg jenseits ihrer Hände gefunden hatte, konnte vielleicht in der Vergangenheit imponieren, war nun aber so verkümmert, dass es sich nicht mehr lohnen würde, sie weiter auszubilden. Marieella war nun mal ein Kind des Schwertkampfes und wollte mit ihrer Lichtmagie nicht wirklich viel anfangen. Schon damals hatte sie ihren Magie-Lehrer zur Weißglut getrieben, da sie ihre Gabe ständig verneinte und sie nicht ehrte, wie es sich nun mal gehörte. Schließlich war es eine große Seltenheit eine solche Gabe zu besitzen. Dass sie diese also verschmähte konnte ihr Lehrer einfach nicht nachvollziehen, doch irgendwann ließ man die sture Marieella vollkommen damit in Ruhe. Die Ausbildung ging für sie also weiter, die Eltern gingen ihrem Gewerbe nach und alles schien wie früher zu sein, abgesehen von der zerrütteten Beziehung die sie nun führten. Doch eines Tages begegnete der jungen Aviacarim der Mann der ihr Leben verändern sollte: Aducto Er war drei Jahre jünger als sie, aber dies stellte keine Hürde für ihre Liebe dar. Auch die dunkle Farbe seiner Flügel störten sie nicht, was in der darauf folgenden Hochzeit Bestätigung fand. Ihre Eltern waren nicht gerade begeistert von der Idee einen Nicht-Adligen zu heiraten, denn schließlich hätte Marieella, ihrer Meinung nach, etwas besseres verdient. Aber da sie das Glück in den Augen ihrer Tochter nur so funkeln sahen, wenn sie von ihrem Liebsten schwärmte, erlaubten sie es ihr. Besonders, da sie Marieella nicht noch einmal verlieren wollten. Die Beziehung zwischen Marieellas Eltern und ihr, baute sich langsam wieder auf, als Falkon und Lariana bemerkten, wie viel Mühe sich ihre Tochter gab, um ihnen einen Gefallen zu tun. Obwohl sie einen Nicht-Adligen geheiratet hatte, in dieser Hinsicht war das Ehepaar sehr eigen, wollten sie ihrer Tochter eine zweite Chance geben. Sie schenkten dem jungen Ehepaar ein Haus direkt unterhalb der großen Greifenzucht, und kamen nun sehr oft zu Besuch, um den beiden zu helfen. Aducto stellte sich als sehr vernünftiger Partner heraus, der sich schon bald den Respekt Falkons verdient hatte. Sogar bei Lariana kam er gut an, denn er wusste mit gezielten Komplimenten zu begeistern, die keineswegs aufgesetzt klangen. Marieella und ihr Ehemann lebten also für weitere Jahre in Palvanis, ohne dass weitere Aufregungen ihr Leben aufwühlten. Die junge Aviacarim hatte mittlerweile ihre Ausbildung beendet und pflegte ihr Dasein als Hausfrau, während Aducto als Soldat in der Armee diente, um sich dem Bösen der Verdorbenen Lande zu stellen. Schon bald sollten sie junge Eltern werden. Als ihr erster Sohn Marcarus auf die Welt kam, konnte sich Marieella schon ein wenig besser an ihr neues und irgendwie langweiliges Leben gewöhnen, dass so keine Abenteuer für sie bereit zu halten schien. Doch mit Marcarus änderte sich diese Einstellung, weil er ihr eine gewisse Liebe entlockte die sie bisher noch nicht gekannt hatte. Sie genoss es wirklich sehr, eine Mutter zu sein. Marcarus hatte ebenso braune Flügel wie sein Vater, blaue Augen, ein hübsches Gesicht und zudem, stellte er sich bald als sehr kluger und kräftiger kleiner Junge heraus. Sein Eifer und seine Abenteuerlust erinnerten die junge Mutter an sich selbst in ihren Abenteuerzeiten, was sie teilweise sehr traurig machte. Aber als schließlich acht Jahre später ihre Tochter Fiene auf die Welt kam, konnte sie auch diese Traurigkeit ein wenig beiseite schieben Trotz der Leidenschaft für Abenteuer und Kämpfe, entschied sich Marieella, weiterhin für ihre Kinder da zu sein und schenkte ihnen alle Liebe die sie aufbringen konnte. Sie waren schließlich ihr Trost in den Zeiten, in denen sie um das Leben ihres Mannes bangen musste, dass jederzeit erlöschen konnte. Sie selbst hatte die verdorbenen Lande erblickt und wusste wie gefährlich es dort war. In manchen Nächten wünschte sie sich auch, einfach aufbrechen zu können, die kühle Luft aus alten Zeiten zu schmecken und ihrem Mann zu folgen, doch die Kinder … In diesen Nächten bereute sie ihre Entscheidung durchaus, doch andererseits machte ihre Familie sie so glücklich wie nichts anderes auf der Welt. Die hübsche Aviacarim hatte das Abenteuer ihres Lebens bereits ausgekostet. Nun gab es nur noch ihren Mann und ihre Kinder. Doch eines Tages, holten die Sünden der Vergangenheit die glückliche Mutter ein und erinnerten sie daran, dass es immer noch eine Welt hinter dem Horizont gab, obwohl sie sich in ihrem kleinen Häuschen in Palvanis zurückgezogen hatte. Sünden der Vergangenheit Aductos letzte Reise hatte ihr Ende gefunden und führte ihn schließlich wieder in die liebevollen Arme seiner Frau. Sein kleiner Sohn begrüßte ihn aufgeweckt und freudig wie immer, während Fiene in ihrem Körbchen seelenruhig schlief. Sie bekam nichts von all diesen Gefühlen mit, die da ausgetauscht wurden. Genauso wenig bekam sie das schlimmste Ereignis mit, welches ihre Familie vollkommen kaputt machen sollte. Auch zu diesem Zeitpunkt schlief Fiene in ihrem Körbchen und machte keinen Mucks. Sie war schon immer ein sehr ruhiges Baby gewesen und machte es ihrer Mutter damit sehr leicht. Im Gegensatz zu ihrem lauten Bruder, der Nachts ständig nach seiner Mutter geschrien hatte, da er ein Monster unter seinem Bett vermutete. Und selbst dieses Geschrei, riss das kleine Mädchen nicht aus dem Schlaf. Doch zu jener dunklen Stunde blieb es still im Haus, nicht der kleinste Laut war zu hören, obwohl das Häuschen auch gerne mal knarrende Geräusche von sich gab. In dieser Nacht würde es lange, sehr ruhig bleiben. Doch dann wurde Aducto von einem Angsterfüllten Schrei seiner Frau geweckt. Sofort sprang er aus dem Bett und versuchte sich zu orientieren. Allerdings war dieses Unterfangen schwieriger als man vermuten würde, denn es war dunkel, der Mond schien nicht, und seine Frau war weder im Bett noch irgendwo im Raum. Der Schrei war aber laut und deutlich und verriet ihm, dass sich Marieella draußen befinden musste. Seine Flügel trugen ihn eiligst hinaus, nachdem er sein Schwert an sich gerissen hatte, und führten ihn zur oberen Plattform welche für die Greifen und ihre Reiter gedacht waren. Aber in dieser Nacht standen dort nur zwei Gestalten. Beide waren hell, und daher in der Dunkelheit zumindest ein wenig zu erkennen. Dummerweise hatte Aducto das Licht vergessen und konnte selbst auch kein Licht erzeugen, aber die schemenhaften Umrisse reichten, um Marieella kenntlich zu machen. Gerade als er aufgebracht seine Frau retten wollte, presste die fremde Gestalt den Mund der jungen Mutter an seine Lippen und unterdrückte damit ihre angstgequälten Schreie. Aducto erstarrte zunächst, lief dann aber wutentbrannt auf die unbekannte Gestalt los, denn seine Frau lag daraufhin bewusstlos in den Armen des Fremden. Doch noch ehe er beide erreichen konnte, löste sich der Entführer in Luft auf und erschien hinter Aducto in einem schwarzen Umhang. Die Verwirrung war groß, bei dem entsetzten Aviacarim und so war es für die Gestalt leicht, die weißen Schwingen auszubreiten und in der dunklen Nacht dem Horizont entgegen zu fliegen. Die Verfolgung nahm Aducto zwar auf, doch finden konnte er nichts und niemanden mehr. Am nächsten Tag suchte er die Stadtwachen auf, um Hilfe zu ersuchen, die er natürlich sofort bekam. In einem Reich, dass Gerechtigkeit, Recht und Ordnung groß schreibt, wird man immer und ständig Hilfe erwarten können. So auch in diesem Fall. Aducto zog mit einer kleinen Truppe los, um seine Frau zu finden. Doch die Suche sollte keinen Erfolg haben. Weitere Versuche blieben ebenso erfolglos und irgendwann, hatte jeder in Aductos Umfeld alle Hoffnung verloren. Nach zwei Jahren stellte man die Suche ein. Der verzweifelte Ehemann wollte sich damit aber nicht geschlagen geben, seine Frau war die wichtigste Person in seiner Welt. Er konnte und wollte sie einfach nicht aufgeben. Daher entschied er sich dazu, seine Kinder unter die Fittiche seines kleinen Bruders Gabrief und dessen Frau Luna zu geben, die selbst keine Kinder bekommen konnten. Dadurch konnte er allein auf die Suche gehen, ohne jegliche Hilfe. Fiene war damals gerade mal zwei, und ihr Bruder zehn Jahre alt. Es war eine schwierige Zeit für beide. Allerdings war sie schwerer für Marcarus als für seine Schwester, denn das Verschwinden seiner Mutter und die verzweifelte Suche seines Vaters bekam er bewusst mit, sie berührten ihn in seinem Herzen und ließen es vor Schmerz erbeben. Fiene hingegen war zu jung, um das alles zu verstehen. Es ging an ihr vorüber wie jedes schmerzliche Ereignis, doch mit den Folgen würde sie dennoch leben müssen. Fiene und Marcarus sollten also bei ihrem Onkel groß werden, der sich rührend um sie kümmerte. Er und seine Frau hatten eine eigene Zuchtlinie in der großen Greifenzucht in Palvanis und konnten schon so einige Prachtexemplare vorweisen. Marcarus blieb vorerst distanziert und bockig. Der Abschied seines Vaters, der nun wahrscheinlich für mehrere Jahre auf der Suche nach seiner Frau sein würde, war sehr schwer für das noch so kleine Herz des Jungen und fraßen ihn von innen her auf. Er hatte zu seinem Vater aufgeblickt, denn er war ein Krieger und Kämpfer des Lichts. Doch nun, in dieser Stunde der Trauer und des Schmerzes, ließ er seinen Sohn allein. Natürlich hatte der kleine Junge schon öfters seinen Vater entbehren müssen, schließlich war Aducto Soldat, aber diesmal war es etwas anders, denn nun war Mutter auch nicht mehr da und plötzlich hatte sich die Welt in eine ganz andere Richtung gedreht. Das Leben geht weiter Die Kindheit verbrachten Fiene und Marcarus bis zum Eintritt ins Erwachsenenalter bei ihrem Onkel Gabrief. Die Beziehung zwischen den Familienmitgliedern, war zwar nicht gerade rosig, sorgte aber dafür, dass sie gut miteinander auskommen und leben konnten, ohne sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen. Marcarus wuchs zu einem heißblütigen Kämpfer heran, der in so ziemlich jeder Kampfdisziplin Bestnoten erlangte und dadurch in seiner Generation viel Aufmerksamkeit erntete und einen guten Ruf aufbaute. Mit seinem Onkel verstand er sich nicht sonderlich gut, denn dieser war eher ruhig und doch aufbrausend. Temperamentvolles Benehmen jeglicher Art lehnte er ab, denn das brachte seinen ruhigen Rhythmus durcheinander, der doch so leicht gestört werden konnte. Er war mürrisch und manchmal auch ziemlich stur, denn alles was er sagte war wahr und die Welt hatte Unrecht. Doch wurde er eigentlich immer nur dann ungemütlich wenn Marcarus laut wurde oder irgendetwas anderes seine Ruhe störte. Irgendwo war Gabrief ein Widerspruch in sich selbst. Er und seine Frau Luna hatten schon lange die Hoffnung aufgegeben Aducto jemals wieder zu sehen, daher setzten sie sich dafür ein, dass ihre Schutzbefohlenen nicht den gleichen Fehler begingen wie er. Marcarus aber wollte dies um jeden Preis, und sein Wille war letztendlich Stärker als die Sorge seiner Pflegeeltern, weswegen er die Laufbahn als Krieger einschlagen durfte. Bei Fiene sah dies allerdings ganz anders aus. So wurde sie in den Weg der Isishas gezwungen, obwohl sie auch gerne eine Kriegerin geworden wäre. Doch ihr Harmoniebedürfnis und sanfte Haltung hinderten sie daran, ihren Pflegeeltern zu widersprechen. Obwohl die junge Aviacarim eine sehr ruhige Persönlichkeit besaß und eher schüchtern als extrovertiert durch das Leben ging, hatte sie die gleichen Sehnsüchte wie ihre Mutter damals. Sie beschäftigte sich lieber mit ihren Träumen von der Welt hinter dem Horizont, als sich mit dem aktuellen Unterrichtsstoff zu beschäftigen. Ihre Leistungen wurden daher eher schlecht bewertet. Zu dieser Zeit, sie hatte gerade das zwölfte Lebensjahr erreicht, ging die harmonische Stimmung in ihrem Zuhause ein wenig kaputt. Die schlechten Noten erbosten ihre Tante und ihren Onkel, weswegen sie oft zu Hause bleiben musste um zu lernen, während andere Kinder noch draußen spielen durften. Fiene wurde zusehendst introvertierter und unglücklicher. Allerdings blieben ihre Pflegeeltern blind für das Ungemach, welches Fiene in der Schule erlitt, denn ihre Schüchternheit und die schlechten Noten, machten sie zu einer Art Spielball für andere Schüler. Sie zogen an ihren Haaren, die damals noch lang waren und ihr in schönen Wellen den Rücken hinunter liefen, spukten in ihre Lernbücher und schubsten sie herum, wie eine Unerwünschte. So fühlte sie sich auch immer wieder, wenn sie zu ihrer Ausbildung ging: unerwünscht. Es gab einen, der sie am meisten ärgerte: Abras Meluria. Er und seine Gruppe von Freunden suchten sie auch außerhalb der Lernstunden auf, um sie zu schikanieren. Sie war schwach und wehrte sich kaum, daher war sie das perfekte Opfer für die gemeinen Schufte. Fiene erzählte niemandem davon. Nur ihr großer Bruder, bekam eines Tages zu sehen, wie schlimm sie seine Schwester behandelten. Die Antwort darauf war prompt, gezielt und heftig. Mit seinen Freunden verprügelte er die Jungsgruppe und fortan beließen sie es bei harten Beschimpfungen und Beleidigungen. Marcarus hatte seiner Schwester zwar geholfen, sah aber ebenso auf sie herab wie der Jungs aus der Ausbildung. Sie war schwach und in seinen Augen ebenso dumm, denn sie lernte nicht und machte nichts aus ihren Talenten. Manchmal glaubte er sogar, dass sie gar keine Talente besaß, denn alles was sie anpackte ging irgendwie schief. Sie war ein hoffnungsloser Fall. Fiene war sich dieser Tatsache durchaus bewusst, sie konnte weder einen besonderen Intellekt noch eine besondere Geschicklichkeit aufweisen, nicht einmal die Willenstärke ihrer Mutter war ihr gegeben. Das einzige was sie konnte, war Empathie empfinden und ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Natürlich gehörte träumen auch dazu. Aber sie hatte niemanden mit dem sie darüber sprechen konnte. Freunde hatte sie keine, da sie sich nicht traute jemanden anzusprechen, doch dies sollte sich bald ändern. Neue Hoffnung Denn eines Tages kam ein Greifenwurf bei ihren Pflegeeltern zur Welt, der viele kräftige Greifenbabys aufwies. Allerdings gab es ein Exemplar, dass sehr scheu auf Fremde reagierte und schwächer war als die anderen. Für den Kampf war dieses Tier vollkommen unfähig, daher würde es keinen Krieger zugeteilt bekommen, vielleicht würde es sogar getötet werden, denn nicht einmal zur weiteren Zucht war es geeignet. Fiene allerdings sah ihr eigenes Problem in den Augen des Greifenjungen und spürte dadurch sofort eine tiefe und innige Verbindung zu diesem Wesen. Beide wurden auf ihre schüchterne Art reduziert. Was sich dahinter verbarg, darum bemühte sich keiner, denn es dauerte lange ein scheues Tier bzw. ein schüchternes Mädchen aufzutauen. Die junge Aviacarim allerdings wollte sich diesem Tierchen widmen und verlangte, es für sich beanspruchen zu dürfen. Da man sonst nicht wusste, was man mit diesem Wesen anfangen sollte, willigten ihre Pflegeeltern ein und seit dem kümmerte sich Fiene um die kleine Nabella. Das Greifenjunges gab ihr Zuversicht und Hoffnung, sowie das Gefühl gebraucht zu werden. Nabella bekam hingegen die volle Aufmerksamkeit der jungen Aviacarim und öffnete sich für das einsame Mädchen. Sie wurden ein unzertrennliches Paar. Sie begannen sich gegenseitig zu verstehen, obwohl Nabella nicht sprechen konnte. Einzelne Blicke genügten vollkommen. Durch diese Veränderung hatte Fiene einen Halt im Leben, der ihr Kraft gab und Zuversicht spendete. In der Ausbildung ergriff sie ein aufgeweckter Lerneifer, und ab und an schaffte sie es sogar mit anderen Schülern Kontakt aufzunehmen. Es ging bergauf für die junge Aviacarim. Marcarus hingegen widmete sich voll und ganz seiner Ausbildung. Er war mittlerweile zu einem stattlichen jungen Mann herangewachsen und konnte schon einige Verehrerinnen verstohlen hinter sich her huschen sehen, wenn er nach Hause flog, aber die Mädchen interessierten ihn nicht. Das einzige was er vor Augen hatte, war sein baldiger Aufbruch in die Welt, um seine Eltern zu suchen. Sein Vater war ebenso wie seine Mutter jahrelang nicht mehr aufgetaucht. Und obwohl sein Onkel ihm immer wieder beteuerte, dass er sie nie wieder sehen würde, glaubte er fest daran sie irgendwann zu finden. Umso eifriger war er in seiner Ausbildung und ähnlich wie seine Mutter damals, wurde er nun hoch geschätzt und bewundert. Mit seiner Schwester hatte er nur soviel zu tun, als dass er sie vor bösen Schuften beschützte. Dies tat er allerdings nur um den letzten Wunsch seines Vaters treu zu bleiben. Mit Fiene als Person hatte er wenig bis nichts zu tun, schließlich hatte sie nicht all das erlebt wie er. Er konnte nicht mit ihr darüber reden und wollte es auch nicht. Fiene hingegen blickte zu ihrem Bruder auf, bewunderte ihn für seine Stärke und seinen Mut, den sie selbst nicht aufbringen konnte. Sie kannte ihre Eltern nicht wirklich, daher waren die Ereignisse der Vergangenheit spurlos an ihr vorbeigegangen. Allerdings spürt sie irgendwo, dass diese Ereignisse jeden aus ihrer Familie irgendwo trafen, nur sie selbst nicht. Sie fühlte sich ausgeschlossen, da sie die einzige war, die diesen Schmerz und den Kummer der anderen nicht empfand. Und weiterhin hatte sie die Vermutung, dass man sie genau deswegen mied. Die Beziehung zu ihren Familienmitgliedern war eher distanziert als wirklich herzlich, auch wenn man sie nicht als kühl bezeichnen konnte. Es war eine schwierige Situation in ihrem Zuhause, doch mit Nabella und ihren neuen Freunden hatte sie zumindest eine kleine Stütze, um diesen seelischen Stress durchzustehen. Mit der Zeit wurde Fiene immer mutiger und schaffte es sogar Abras die Stirn zu bieten. Dieser reagierte interessiert und machte sie heimlich zu seiner Rivalin. Immer wieder forderte er sie zu Wissensprüfungen heraus, die er manchmal sogar verlor, da sie immer besser wurde. Der silberhaarige Schüler schikanierte sein Opfer also nicht mehr, sondern spielte sein Spiel als Konkurrenzkampf weiter. Dieses Verhalten förderte Fienes Lerneifer nur noch mehr, denn sie wollte es diesem Abras immer und immer wieder beweisen: Sie war klug! Es folgte ein heiteres und aufregendes Leben in den Ausbildungsjahren, in der sich Fiene sogar verliebte. Es sollte der hübsche Freund ihres Bruders sein, der den Namen Raphael trug. Er war ein Adliger und wurde daher bei seinem Training nicht nur von Fiene schwärmend beobachtet. Doch als Marcarus und Raphael, die im gleichen Alter waren, ihre Ausbildung beendeten, kam alles ganz schnell. Fienes Bruder verabschiedete sich und zog in die weite Welt hinaus, so wie ihre Mutter und ihr Vater vor ihm auch. Wieder einmal fühlte sich Fiene allein gelassen und irgendwie nicht zugehörig. Marcarus war 22 als er sein Zuhause verließ, während Fiene 14 Lebensjahre alt war. Der Abschied war schmerzlich und unsagbar traurig. Selbst Marcarus, der tief in seinem Herzen eine gewisse Liebe zu seiner Schwester aufgebaut hatte, diese aber nie zeigen wollte, fiel es schwer Abschied zu nehmen. Doch das hielt ihn nicht von seiner Suche ab. Auch Raphael flog mit ihm mit, würde aber nach einigen Monaten zurückkehren und sich für eine wunderschöne helle Aviacarim entscheiden, die er zu seiner Verlobten machen würde. Fiene hatte diese Veränderungen beobachtet und fiel in ein tiefes Loch des Herzschmerzes. Ihre Sehnsucht, auch eine Adlige zu sein wuchs, und ihre Träume entwickelten gewisse Verlangen in ihrem Herzen, die sie immer wieder zum weiten Horizont blicken ließen. Was war sie schon? Ein einfaches Mädchen ohne besondere Qualifikationen, und ohne die Hoffnung etwas großes vollbringen zu dürfen. Als Gelehrte würde sie weiterhin in Palvanis leben und eher ein langweiliges als abenteuerlustiges Leben führen. Ihre ganze Familie war dort draußen in der Welt, während sie den Wünschen ihrer Pflegeeltern gehorchen musste, da ihre Willenskraft für keinen einzigen Widerspruch reichte. Ein entscheidender Entschluss Die Jahre vergingen und das Leben zog weiterhin an Fiene vorüber. Sie wurde größer, mutiger und hübscher, was ihr den einen oder anderen Liebesbrief einbrachte. Es waren sehr glückliche Jahre, in denen sie einfach mit ihren Freunden lachen und in den Lernstunden träumen durfte. Diese Zeit verdrängte für eine Weile die Sehnsucht in ihrem Herzen, doch gleichzeitig wuchs eine starke Sorge in ihr. Marcarus blieb viele Jahre fort, wie auch vor ihm sein Vater. Was auch immer ihre Mutter entführt hatte, es musste sich entweder gut versteckt haben, oder aber ein mächtiger Gegner sein, der seine Opfer mit Leichtigkeit töten konnte. Mit ihren 19 Jahren nahm sie schließlich all ihren Mut zusammen und beschloss ihrem Leben eine entscheidende Wende zu geben. Der Horizont wurde immer häufiger Fienes Blickfänger und immer häufiger flüsterte er ihr Dinge zu, die ihr Großes versprachen. Eines Nachts konnte sie diesem Flüstern nicht länger widerstehen. Um mit ihrer Vergangenheit und ihrem alten, feigen Ich abzuschließen, schnitt sie ihre langen schönen Haare ab, die sie sowieso immer irgendwie behindert hatten. Von nun an wollte sie eine Kriegerin sein. Eine Kriegerin, die die Geheimnisse ihrer Familie ergründen und mit Antworten zurückkommen würde. So hatte sie es sich auf jeden Fall vorgenommen, trotz dass sie keinerlei kämpferische Fähigkeiten besaß. Sie packte ihre Sachen, führte Nabella aus den Stallungen und flog mit ihr dem Horizont entgegen, der bereits ihre gesamte Familie verschluckt hatte. Was konnte sich hinter diesem Vorhang aus Wolken und Himmel verbergen, was so viel Unheil anrichtete? Die Neugierde, Sorge und die Sehnsucht trieben Fiene voran, immer weiter in die Welt von Tiranmar und ihren gewaltigen wie gefährlichen Abenteuern hinein.

Optional: Begleiter
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Nabella

Optional: Magie
:
Fiene besitzt keine Fähigkeit der Magie.

Sonstiges
:
Begleiter: Nabella ist eine ziemlich große Greifendame, die schon seit ihrer Geburt einen sehr scheuen Charakter aufweist. Diese Charaktereigenschaft und die Tatsache, dass sie sich damals unter den anderen Greifen nicht wirklich durchsetzen konnte und ein ziemlich schwaches Tierchen blieb, machten sie zum Sorgenkind von Gabrief und Luna. Lange Zeit wussten sie nicht, was sie mit ihr anfangen sollten, als Fiene die Kleine kennenlernte und sie sofort in ihr Herz schloss. Seitdem begleitet sie die einsame Aviacarim und gibt ihr neuen Mut und Hoffnung. Das Greifenweibchen stellte sich schnell als sehr anhänglich und äußerst kuschelbedürftig heraus. Kämpfe verschreckten das arme Tier, aber die beruhigenden Worte ihrer Bezugsperson Fiene, konnten ihr Herz immer sehr schnell erreichen. Die Beziehung der beiden kann als sehr stark und von Liebe erfüllt beschrieben werden und obwohl Nabella nicht sprechen kann, ist in ihren Augen diese Liebe deutlich anzusehen, wenn sie ihre Freundin anblickt. Diese wird natürlich erwidert, was die beiden unzertrennlich macht. Jede sorgt sich um die andere und würde am Boden zusammenbrechen, wenn die jeweils andere verschwinden würde. Diese besondere Beziehung wird man wohl nur bei wenigen Greifenreitern entdecken, denn die beiden vereinte die Tatsache, dass sie beide ähnliche Charakterzüge besaßen. Beide waren schüchtern, streitablehnend und vor allem sehr liebesbedürftig. Trotz das Nabella damals eher schwach und kränklich war, konnte sie unter der lieben Aufzucht von Fiene zu einer kräftigen Greifendame heranwachsen. Ihre Federn schimmern in der Sonne und zeugen von einer guten Gesundheit, während ihre Flügel mit prächtigen Schlägen und einer beachtlichen Spannweite durch die Luft segeln. Nun konnte sie doch als gutes Ergebnis der Greifenzucht behandelt werden, womit wohl niemand gerechnet hätte, außer Fiene Aviare.