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Völker Tiranmars - Die Marinae


Marinae


Äußeres

Marinae von nahemDie Marinae (weiblich: Marina, männlich: Marino) sind Wassermenschen, manchmal werden sie von den Menschen auch als Meerjungfrauen bezeichnet. Im Unterschied zu Menschen leben sie unter Wasser. Ihr Körper ist von Schuppen bedeckt und auch sonst an das Leben im Wasser angepasst, wenngleich dennoch Ähnlichkeiten zu den Menschen vorhanden sind. Das auffallendste Merkmal ist die Lamolida (Plural 'Lamolidae'), die lange, geschuppte Schwanzflosse der Marinae, die in der gleichen Farbe wie der Rest des Körpers von blauen, grünen, silbrigen oder orange schimmernden Schuppen bedeckt ist. An ihrem Ende befindet sich eine Fluke, also eine waagerechte Schwanzflosse, während seitlich eine kleine, langgestreckte Finne (Rückenflosse) und ein Bauchflossenpaar liegen. Die Fluke dient dem Vortrieb, während die anderen Flossen zur Stabilisierung gebraucht werden. Die Geschlechts- und Ausscheidungsorgane, die denen des Menschen entsprechen, liegen einige Zentimeter unterhalb des Beginns der Lamolida, verborgen unter einem schuppenbedeckten Hautlappen.
Die Fähigkeit, unter Wasser zu atmen, verdanken Marinae ihren Kiemen. Da sie keine Lungen besitzen, können sie an der Wasseroberfläche nicht atmen. Nur mit Hilfe einer mächtigen magischen Formel ist es ihnen möglich, für eine Nacht ihre Lamolida in Beine und ihre Kiemen in Lungen zu verwandeln. Die Kiemen haben die Marinae mit den Fischen gemein, ebenso wie Schuppen und Flossen, was die Gelehrten allenthalben in große Verwirrung stürzt, da sie sonst als nahe Verwandte der Menschen eingestuft werden.
Marinae haben am ganzen Körper kein einziges Haar, was auch Kopfhaar und Augenbrauen miteinschließt. Sie besitzen Wimpern, diese ähneln im Aufbau jedoch eher den Strahlen der Flossen. Ihr Gesicht ist dem von Menschen recht ähnlich, jedoch gibt es einige deutliche Unterschiede. Sie besitzen eine fliehende, flache Stirn, breite Wangenknochen sowie einen kleinen, runden Hornkamm auf der Schädeldecke. Ihre Nasen sind klein, auf Höhe der Augenbrauen relativ breit, an der spitze jedoch extrem schmal, weswegen sie an einen Pfeil erinnern, während ihre Lippen sehr voll sind. Oft haben die Marinae große, in verschiedenen Farben schillernde Augen. Die Ohren der Marinae sind relativ klein und eng anliegend, ihre Ohrmuscheln sind flossenähnlich gezackt und sowohl dicker als auch stabiler als menschliche. Marinae sind in der Lage, mit ihren Stimmlippen wie Menschen, Elfen und andere Landbewohner zu sprechen und lernen auch im Laufe ihrer Kindheit die altertümliche Gemeinsprache Acearo, allerdings ist dies nur eine Tradition, um die Fähigkeit des Sprechens an der Luft am Leben zu erhalten. Unter Wasser benutzen die Marinae eine vielseitige Gebärdensprache.


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Herkunft und Heimat

Seit dem dritten Zeitalter, also sozusagen 'schon immer', leben Marinae im Golf von Yocûl, in den flachen Gewässern rund um verschiedene Inselgruppen und Atolle und den darunter liegenden Korallenriffen. Dort haben sie aus Gestein und abgestorbenen Korallen Wohnungen, Hallen und ganze Städte errichtet, die ihnen als Rückzugsort und Heimstätte dienen. Die größte dieser Ansiedlungen befindet sich unter der Wasseroberfläche rund um die Insel Yocûl selbst, wo die Marinae-Stadt unter Wasser direkt in die Menschenstadt auf dem Land übergeht und beide ineinander verschmelzen.

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Weltsicht und Lebensweise

Rochen und Marinae unter Wasser Marinae leben als einziges kulturschaffendes Volk Tiranmars unter Wasser. Sie ernähren sich hauptsächlich von Fischen, die sie in Netzen und mit Speeren tauchend jagen. Bei der Jagd reiten die Marinae meist auf yocûllischen Rochen, nahen Verwandten der Mantarochen. Abgesehen von Fisch ernähren sich Marinae von verschiedene Algen, Muscheln und Wasserpflanzen, die sie auf den Korallenriffen züchten. Dazu haben die Marinae unzählige kleine Terrassen in das Korallenriff geschlagen, auf denen sie Muscheln und Wasserpflanzen ansiedeln, vor allem Miesmuscheln, Austern, Savialis, Seetang und Regenbogenmuscheln. Die Terrassen werden meist von einer Hausgemeinschaft von Marinae gemeinsam gepflegt, untereinander werden die Nahrungsmittel oft getauscht. Die zahlreichen Fische und bunten Korallen machen das Untersee-Yocûl und die anderen Städte zu den farbenfrohsten Orten Tiranmars.
Die Korallenhäuser der Marinae werden von zwei bis zehn Personen bewohnt, die befreundet oder verwandt sind. Es gibt dabei sowohl Zusammenschlüsse von Geschwistern, Gruppen von Freunden als auch Familien sowie die unterschiedlichsten Mischformen. Da die Marinae den größten Teil ihrer Zeit sowieso draußen im Wasser verbringen, statt in den relativ engen Korallenhäusern zu bleiben, nehmen sie es mit ihrer Behausung nicht so genau. Die zum größten Teil aus noch lebenden Korallen bestehenden Häuser besitzen runde Fenster und Türen, die mit Seetangvorhängen bewachsen sind. Im Inneren sind sie eher spärlich eingerichtet. Lagerstätten werden mit weichen, großflächigen Wasserpflanzen wie den Ramalo bepflanzt, in Nischen in den Wänden werden besonders farbenprächtige Korallen und Pflanzen gesetzt, um das Innere zu verschönern. Licht spenden gefangene Leuchtquallen aus den tiefen Bereichen des Meeres und ebenfalls leuchtende Mondkrabben.
Marinae haben nur sehr wenig persönlichen Besitz. Ihre wertvollsten Eigentümer sind die Häuser und Korallenterrassen, ansonsten besitzen sie Jagdspeere aus Fischknochen und sehr aufwendigen und filigranen Schmuck aus Muschelschalen und Korallen, aber keine Kleidung. Die Schwärme der zahmen yocûllischen Rochen sind niemandes Besitz, solange sie frei zwischen den Korallenstädten umhergleiten, sobald sich allerdings einer der Marinae und ein Rochen zusammenfinden, erkennen sie sich wieder und finden sich oft zur Jagd oder zum Spiel zusammen. Somit gibt es unter den Marinae keine Diebstähle, da sich selten Gelegenheit dazu bietet und solche Verbrechen gesellschaftlich absolut nicht geduldet werden. Zu Dieben werden Marinae nur manchmal, wenn sie die Welt der Menschen betreten – dann eröffnen sich ihnen völlig neue Möglichkeiten, und sie verhalten sich ihrem Charakter, ihrem Wissen und ihrer Erziehung entsprechend unterschiedlich. Das einzige Gut, dass bei den Marinae häufig vorkommt und gerecht verteilt werden muss, sind die Nahrungsmittel, weswegen die Jagdbeute sowie die Erträge aus den Korallenterrassen auch traditionell zur Hälfte in Lagern deponiert werden, die von einigen Marinae gegen Tiere verteidigt werden. Meist teilen sich zwanzig bis dreißig Wohngemeinschaften so ein Lager, aber auch zwischen den Lagern wird getauscht. Marinae besitzen keine Herrscher oder Anführer, da es nicht viel gibt, dass du solche Entscheidungsträger geregelt werden müsste. Ihr Leben hat sich seit dem dritten Zeitalter kaum verändert, und seit der grausame Krieg mit den Shassiruq vorbei ist, wurden sie auch nicht mehr bedroht.Marino im Mondlicht
Der zentrale Aspekt im Leben der Marinae ist der Mond. Er wird von ihnen als Gottheit oder vielmehr als ein göttliches Prinzip verehrt, was vermutlich verschiedene Ursachen hat. Sie fühlen sich von ihm angezogen und haben auch beobachtet, wie die Phasen des Mondes mit dem Wasserstand zusammenhängen. Außerdem hängt ihre magische Begabung vom Mond ab. Grundsätzlich sind alle Marinae dazu in der Lage, ihre Lebenskraft zu verwenden, um Magie zu wirken, jedoch verlieren sie diese Fähigkeit, wenn sie nicht zumindest alle zwei Tage einige Stunden dem Mondlicht ausgesetzt sind. Ohne das Mondlicht werden Marinae nicht nur unmagisch, sondern auch kränklich, depressiv und antriebslos, ähnlich wie Shassiruq ohne Sonnenlicht. Nur im Mondlicht ist es ihnen möglich, den Zauber der großen Verwandlung zu wirken, der ihnen (solange der Mond am Himmel steht, also für etwa zwölf Stunden) Lungen und Beine schenkt. All dies führt dazu, dass Marinae nur in relativ flachen Gewässern nahe der Wasseroberfläche leben, um regelmäßig aufzutauchen und Mondlicht in sich aufzunehmen. Im Alltag der Marinae gibt es abgesehen vom Bad im Mondlicht keine religiösen Zeremonien. Dennoch sind sie davon überzeugt, dass ihre Lebenskraft, also auch ihre Magie, direkt vom Mond stammt. Die Sonne hingegen sehen sie als gefährliches Gegenstück des Mondes. Die Schuppenhaut der Marinae ist sehr anfällig gegenüber Sonnenlicht und trocknet aus, wenn sie mehrere Stunden lang nicht feucht gehalten wird. Außerdem hat die Sonne das Potenzial, Wasser verdunsten zu lassen, und ist Mittelpunkt des Lebens der Shassiruq, der Erzfeinde der Marinae. All dies sind Gründe dafür, warum die Marinae die Sonne als gefährlich und feindlich, den Mond dagegen als wohltuend und lebenspendend einstufen. Mondsymbole werden oft als Verzierungen und Ornamente auf marinaischem Schmuck verwendet, und sie besitzen verschiedene Redensarten wir „möge der Mond über euch scheinen“, die ihre Verbundenheit mit dem Himmelskörper ausdrücken. Im Gegensatz zu den anderen Religionen Tiranmars sprechen sie ihrer Gottheit jedoch keine Persönlichkeit und kein Bewusstsein zu.
Marinae verständigen sich unter Wasser mit einer Gebärdensprache, die auch Mimik und Körperhaltung in drei Dimensionen beinhaltet. Außerdem können etwa vier von fünf Marinae Acearo sprechen, die Sprache der Alten Völker, viele außerdem Sarmindyan.

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Typische EigenschaftenZwei Marinae und Wasserreflexionen

Die meisten Marinae sind neugierig, viele erkunden auch gerne auf dem Rücken ihrer Rochen tiefere und abgelegenere Gewässer. Dabei sind sie recht furchtlos, auch wenn sie vor den relativ kleinen Haien im Golf von Yocûl sowieso keine Angst zu haben brauchen. Schon immer fanden die Marinae die Welt oberhalb der Wasseroberfläche faszinierend, und mit zwei Völkern dort haben sie sogar regen Kontakt aufgenommen. Ergebnis davon waren die blutigen Kriege gegen die Shassiruq Ende des dritten Zeitalters und die freundliche Koexistenz mit den Menschen der heutigen Tage. Marinae sind sehr anpassungsfähig und geben ihrer aufgrund ihrer Neugier sogar zeitweise ihre vertraute Gestalt auf. Sie lernen schnell fremde Sprachen und eignen sich auch offenherzig die Lebensweise der Menschen an, solange sie unter ihnen sind. Nur mit der Rechtsordnung und den Herrschaftssystemen der Menschen kommen sie schwer zurecht. Viele Marinae haben erstaunlicherweise sehr schöne Stimmen, was zur Bildung verschiedener menschlicher Legenden führte. Sie mögen Musik, die sie selbst auf Muschelhörnern erzeugen, und sind immer sehr interessiert an menschlichen Musikinstrumenten. Körperlich entsprechen Marinae in Menschengestalt weitestgehend Menschen, nur ist ihre Haut weiterhin blass und leicht grün oder blau gefärbt, ihre Haare gleichen immer noch ihrer eigentlichen Schuppenfarbe, und sie sind im allgemeinen etwas zierlicher als Menschen. Auch in ihrer menschlichen Form lieben sie das Wasser.



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Verhältnis zu anderen Völkern

Aus verschiedenen bereits genannten Gründen verabscheuen die Marinae Shassiruq, spätestens seit dem großen Krieg Ende des Dritten Zeitalters. Ansonsten hatten sie bisher nur zu Menschen Kontakt, die sie als friedliches und freundliches Volk kennengelernt haben. Bisher haben die Marinae vor allem Menschen aus Yocûl und einige wenige aus Arimanatu, Vincáma und Kalmünde zu Gesicht bekommen, die sich allesamt sehr freundlich verhalten haben. Aus der Perspektive der Menschen sind Marinae schwer einzuschätzende, exotische, aber freundliche Wesen aus einer anderen Welt, die allerdings gerne Handel treiben und interessante Dinge aus den Tiefen der Meere zu berichten wissen. Außerdem haben Menschen oft eine Schwäche für die Stimmen der Marinae. Anderen Völkern wie Elfen oder Zwergen sind Marinae noch nicht begegnet, nur vereinzelt haben sie vielleicht einmal einen Elf gesehen und vermutlich für einen Menschen gehalten. Sie wissen allerdings aus früheren Zeiten von der Existenz der Mraunim und Aviacarim, denen sie neutral gegenüberstehen.

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