Eineinhalb Stunden hatte der Marsch gedauert und das nur, weil ein paar Leute beschlossen hatten mitten am Tag ein kleines Festchen zu veranstalten. Laut lachend waren sie auf den Strassen gewesen und hatten Lieder geträllert. Schrecklich! Isabelle hatte einen grossen Bogen um diese Leute gemacht und den längeren Weg zu den Hallen genommen.
Der Dämon war die ganze Zeit über ihr geflogen. Ab und zu hatte er gekräht, um Isabelle zu melden, dass er noch da war, doch nun, als sie vor den Hallen standen, setze er sich auf einen Pfeiler. Ab hier konnte er sie nicht mehr begleiten. Nun, er könnte zwar, aber da die Magier in den Hallen einen Dämon gegen den Wind riechen würden, wäre es keine gute Idee. Immerhin wollte Isabelle sich auch offenbaren.
Es gab oft Streit zwischen den Beschwörern der Elemente und den Dämonenbeschwörern, da diese das Ansehen der Hallen zerstörten. Daher hatte sich Isabelle dazu entschlossen vorerst unentdeckt zu bleiben.
Schnellen Schrittes betrat sie nun die Villa. Man konnte die Magie förmlich spüren, wenn man diese Gebäude betrat. Drinnen herrschte ein reges Treiben. Die Leute benützten ihre Elementare nun wirklich für alles. Einige trugen Papierbögen herum, andere putzten gerade. Die Magier selber waren mit Lektüre oder Unterricht beschäftigt.
Isabelle schlug die Richtung zur Bibliothek der Akademie ein. Erst vor einigen Tagen hatte sie dort ein interessantes Buch mit einer Auflistung einiger Dämonen gefunden. Unterwegs kam ihr ein Aviacarim entgegen, der ihr freundlich zunickte. Sie konnte sich das Wort 'Geflügel' nicht verkneifen, wofür sie einen bösen Blick erntete, der ihr aber egal war.
Das Buch, nach dem sie gesucht hatte, hatte sie auf Anhieb gefunden. Vielleicht würde Isabelle in diesem etwas über ihren Dämon finden. Ausserdem könnte es nützlich sein, um weitere zu beschwören. Hastig ging sie zu der Bibliothekarin, die ihr das Buch mit einem skeptischen Blick einpackte, worauf Isabelle meinte, es sei für eine Nachforschung und sie solle sich gefälligst um ihren eigenen Kram kümmern.
Kurz bevor sie wieder beim Eingang war, liess der Dämon sie seine Präsenz noch einmal spüren. Das Gefühl war schwer zu beschreiben. Es war wie ein Schock der den Körper durchzuckte. Isabelle musste sich beeilen, um nach Hause zu kommen, denn sie wollte nicht riskieren mitten in der Stadt zu sein, wenn es passierte.
(--> Villenviertel)