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 Die Straßen

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Tika Erkan
Weltenschöpfer

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Tika Erkan

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Die Straßen _
BeitragThema: Die Straßen   Die Straßen EmptyDi Aug 04, 2009 8:38 am

Die Straßen

Ein gut ausgebautes Netz von Straßen durchzieht das sonnige Königreich. Zwischen den größten Städten, in der Umgebung der Hauptstadt Vincáma und entlang des Silberlaufs, führen die wichtigsten Handelsstraßen durch die Weinberge und kleinen Städtchen. Sie sind gepflastert, meist mit niedrigen Mauern begrenzt und so breit, dass zwei Fuhrwerke bequem nebeneinander Platz haben. In regelmäßigen Abständen säumen Gasthäuser die Straße, sodass man selten eine Nacht unter freiem Himmel verbringen muss, und selbst dann findet man meist einen Platz im Haus eines gastfreundlichen Caldámiers. Unterwegs auf den Straßen sind meist Bauern und Handwerker, Händler mit schwer beladenen Wagen, Gaukler und in letzter Zeit immer häufiger auch Söldner, die vom Unabhängigkeitskrieges Caldámias mit dem Kaiserreich leben. Abseits der wichtigen Handelswege findet man kleine Pfade, die sich an Gärten und kleinen Bächen entlang schlängeln.
Am Rand der Straßen liegen meist Weinberge und kleine Wäldchen aus Eichen, Buchen, Pinien und Olivenbäumen, nahe den Dörfern findet man Rinder- und Pferdeweiden und Obstgärten. Das Wetter ist im Sommer warm, im Winter eher mild. Die Sonne scheint oft, und in den heißen Monaten bringen nur der Silberlauf und sein kleinerer Zulauf, die Alia, die ersehnte Kühlung für Wanderer.
Die größte Gefahr während einer Reise in Caldámia sind vermutlich arbeitslose Söldner, die sich als Banditen verdingen. Wilde Tiere braucht man dagegen eher selten zu fürchten, und das Wetter kann höchstens für einen Sonnenstich sorgen. Alles in allem ist das Reisen durch das Königreich wesentlich sicherer als in vielen anderen Regionen Tiranmars.
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Kairgain
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Die Straßen _
BeitragThema: Re: Die Straßen   Die Straßen EmptySo März 20, 2011 11:01 pm

-> von Merkis


Kairgain schlug den Feuerstahl an den Stein, bis Funken das Lagerfeuer entzündeten. Zwar war es nicht weit bis zur Stadt, er hätte sie heute noch erreichen können. Aber er wollte zuerst noch einmal seine Funde untersuchen, um zu entscheiden, welche davon er abgeben würde und welche er lieber behalten sollte. Er machte es sich bequem und holte seine Beute hervor. Einige Münzen, die Edelsteine sollten auch einiges bringen. Die Papiere waren uninteressant und dann war da noch dieser langweilig Beutel, der Inhalt war sicher unwichtig, er packte ihn wieder in seine Tasche. Dann holte er etwas von seinem Proviant hervor und begann zu essen. Plötzlich unterbrach er sich, was war mit dem Beutel, er hatte hineinsehen wollen, warum nur hatte er ihn einfach so zur Seite gelegt. Das war seltsam, er hatte ihn bisher noch nicht einmal hineingesehen. Es war mehr als seltsam, ob ein Zauber darauf lag, dann war der Inhalt sicher noch wertvoller, als er vermutet hatte. Er holte den Beutel hervor und öffnete ihn, aber es war nur irgendetwas silbernes darin, es wirkte nicht weiter bemerkenswert, also schloss er den Beutel wieder und verstaute ihn in seinem Rucksack. Er legte sich hin, um zu schlafen.
Mitten in der Nacht schreckte er hoch, hatte ihn das verdammte Ding schon wieder erwischt. Nun wurde er aber wirklich ärgerlich, wie peinlich war das denn, überlistet von einem toten Gegenstand. Noch einmal würde ihm das sicher nicht passieren. Er konzentrierte sich und atmete tief durch. Das konnte er nicht auf sich sitzen lassen. Er schloss die Augen und griff nach dem Beutel. Langsam öffnete er die Schnur, die ihn verschlossen hielt. Er verdrängte alle Gedanken, außer seinem Wunsch den Beutel zu öffnen. Er drehte den Beutel einfach um und ließ den Inhalt herausfallen. Erleichtert öffnete er die Augen, nun musste er sich aber zuerst den Beutel näher ansehen. Grinsend erkannte er auf der Innenseite eine Rune, die auf den Stoff gestickt war. Das war also der Grund für den ganzen Ärger, der Beutel mochte noch nützlich sein. Jetzt erst kümmerte sich der Magier um den Gegenstand, der herausgefallen war. Verblüfft zog er die Augenbrauen hoch. Die kleine silberne Statue kam ihm bekannt vor. Genau die gleiche hatte er bereits in einer Höhle gefunden. Eigentlich besaß er sie nur noch, weil er keinen Käufer dafür hatte finden können, doch sie schien weitaus wertvoller zu sein, als er gedacht hätte. Vielleicht war es Zeit, wieder in die Stadt zu gehen und sich näher damit zu beschäftigen. Er packte seine Sachen zusammen und machte sich sofort auf den Weg.


-> nach Vincáma
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Kairgain
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Die Straßen _
BeitragThema: Re: Die Straßen   Die Straßen EmptyMi März 23, 2011 11:51 pm

Als er die Stadt verlassen hatte, wanderte er noch eine Weile weiter, bis die Reisenden, die ihm entgegen kamen seltener wurden. Er suchte nach einem angenehmen Lagerplatz und wurde auch bald, in der Nähe eines Sees fündig. Er ließ sich dort im Schatten eines Baumes nieder, seine Äste hingen bis zum Wasser hinab und die Blätter rauschten leicht im Wind. Dann holte er das kleine Buch hervor, dass ihm in der Buchhandlung in die Finger gekommen war. Er hatte sich schon länger nicht mehr mit den Echsischen Zeichen beschäftigt und so holte er einen Bogen Pergament hervor und versuchte die Zeichen zu ordnen. Nach einer Weile meinte er einen groben Sinn erfassen zu können, anscheinend ging es um irgendwelche Heiligtümer, die etwas größeres verbargen. Das klang schon sehr interessant, dem sollte er weiter nachgehen. Er hatte sowieso keine größeren Pläne für die nächste Zeit gehabt. Fürs erste legte er das Exemplar zur Seite und holte sich etwas zu essen aus seinem Rucksack, den Wasserschlauch füllte er am Ufer des Sees. Es war schön, nach dem ganzen Lärm und Geschrei der Stadt endlich wieder Ruhe genießen zu können. Er schloss die Augen und entspannte sich, so konnte man das Leben schon ertragen. Natürlich wäre ihm ein aufwendiges Haus mit schönem Garten lieber gewesen, aber erstmal würde er sich wohl nicht wieder niederlassen, nicht nachdem, was letztes Mal geschehen war. Mit einem Mal konzentrierte sich der Magier und verschwand im Schatten des Baumes, er schickte seine Gedanken den Stamm und die Äste entlang soweit nach oben, wie es ging und genoss die Aussicht. Doch dann wandte er sich dem Schatten selbst zu, versuchte die Struktur zu ergründen, um sie in seine Zaubermatrix einzubringen. Doch nach einer Weile ließ seine Konzentration nach und er kehrte zurück zum Boden. Schnell machte er sich einige Notizen, der Tag wurde besser und besser.
Nun wurde es allerdings Zeit für sein Training, er wollte schließlich nicht aus der Übung geraten. Er wechselte die Kleidung und ergriff seinen Stab. Er spulte seine Übungen mechanisch ab, erst langsam dann schnellere Folgen. Leider war er schon länger nicht mehr zu einem richtigen Übungskampf gekommen, dafür fehlte einfach ein Kampfpartner, vielleicht sollte er sich mal wieder in den Süden aufmachen, es wäre schön zur Abwechslung mal wieder mit Jilana zu trainieren. Doch wenn er gegen sie nicht sang- und klanglos untergehen wollte sollte er sich mehr anstrengen. Mit diesem Hintergedanken legte er noch einige Übungsfolgen nach. Doch nach einer Weile war er erschöpft. So stieg er so wie er grad war ins Wasser, um sich abzukühlen. Er spritzte sich etwas von dem Wasser ins Gesicht und ließ das kühle Nass über die Arme rieseln. Eigentlich schade, dass er niemals schwimmen gelernt hatte, er mochte Wasser eigentlich sehr gern.
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Lucielle Andorhal
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Die Straßen _
BeitragThema: Re: Die Straßen   Die Straßen EmptyDo März 24, 2011 11:16 am

Sie war außer sich vor Wut. Wie konnte dieser Mann sie einfach so trotz der bezahlten Kutschfahrt sie hier stehen lassen wollen. Was konnte sie dafür, dass er die Wahrheit nicht vertrug? Sie hatte ihn doch nur darauf hingewiesen, dass man nicht so derb die ohnehin von der Kutschfahrt erschöpften Pferden antreiben brauchte um damit sie weiterliefen und wenn er das nicht einsah-und dies war hier anscheinend der Fall-musste sie es ihm während einer Diskussion, die dann letztlich in einen Streit ausartete, begreiflich machen. Sie musterte den immernoch auf der Kutschbank sitzenden Mann, er schien gerade mal in ihrem Alter zu sein, mit einem vor Zorn funkelnden Blick. Er hatte immernoch die Zügel in der Hand und war sichtlich genervt von ihrer Anwesenheit. Sie schrie ihn aufgebracht an und zeigte drohend mit dem Finger auf ihn. "Was bildet ihr Euch eigentlich ein, wer ihr seid? Ihr könnt mich nicht einfach hier stehen lassen!" Er verdrehte nur die Augen. "Tut mir leid, aber ich werde mir nicht die ganze Zeit dein sinnloses Geschwätz anhören. Ich bin der Besitzer dieser Pferde hier und ich habe zu entscheiden wie ich mit ihnen umgehen darf und wenn es mir passt sie solange anzutreiben bis sie tot umfallen ist es letztendlich auch meine Sache und hat dich nichts anzugehen!" Er deutete auf die Pferde, welche vor den Kutschwagen gespannt waren . "Ihr habt kein Recht dazu sie so zu behandeln und noch weniger habt ihr das Recht dazu meine Bezahlung anzunehmen und mich dann einfach von eurer dreckigen und hässlichen Kutsche zu werfen!" Sie schrie ihn wieder an. "Ich sage Euch eins mein Freund, wenn Ihr das hier wirklich tut, werdet ihr mit harten Konsequenzen rechnen müssen!" Er lachte nach dieser Aussage höhnisch auf. " Sicher werde ich das, meine Dame. Mit was muss ich den rechnen? Einen weiteren hysterischen Wutanfall oder sogar eine Ohrfeige? Er lachte wieder und diemal war sie kurz davor ihn von seiner Kutsche runterzuschleifen und solange in ihm reinzutreten bis er nicht mehr lachen konnte. In ihren Kopf ging sie zahlreiche, mögliche Situationen durch, in welchen sie ihm auf eine recht unsanfte Art und Weise sein vorlautes Mundwerk stopfen konnte während sie ihn einfach nur wütend anstarrte. Der kleine Mraunimjunge Dhalin ließ sich anscheinend nicht wirklich von dem Streitgespräch beeindrucken und spielte ausgelassen mitten auf der Strasse und nur ein wenig von Lucielle entfernt mit einem umherflatternden Schmetterling und versuchte diesen umherspringend einzufangen. Dann hob er den Blick und schnupperte...hier roch es nach Wasser und es konnte nicht weit weg sein.
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Lucielle Andorhal
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Die Straßen _
BeitragThema: Re: Die Straßen   Die Straßen EmptyDo März 24, 2011 2:39 pm

Aufgebracht atmete sie tief durch und versuchte sich wenigstens etwas zu beruhigen. Sie sollte sich etwas zusammenreißen, sonst würde der Mann sie und ihren kleinen Begleiter sicherlich nicht mehr mitnehmen wollen. Die vor ihnen liegende Strecke bis zur nächsten Stadt war enorm und sie wollte nur ungern eine Nacht draußen verbringen. "Entweder Ihr lasst uns bis zur nächsten Stadt mitfahren oder gebt mir meine Münzen zurück. So einfach ist das." forderte sie entschlossen aber mit deutlich freundlicheren Tonfall. Es ging ihr definitiv nicht um diese Münzen. Sie hatte genügend davon in ihrer Tasche. Letztendlich ging es ihr um das Prinzip, diesen Mann für seine Frechheit nicht noch bezahlen zu wollen. Der Mann musterte sie einen momentlang und schüttelte empört den Kopf. "Nein, ich werde keine weitere Minute mir euer Theater antun." Er kramte in seine Manteltasche und warf die zwei vor gerademal einer Stunde verdienten Münzen auf den Boden und das genau vor ihren Füßen. Lucielle starrte ihn entsetzt an. Sie hatte diese Entscheidung eher weniger erwartet. "Hier nehmt eure Goldmünzen und werdet glücklich damit." Dann befahl er mit einem Ruck an den Zügeln den Pferden weiterzugehen. Diese zogen langsamen Schrittes die Kutsche holpernd die gepflasterte Strasse entlang. Lucielle blieb verdutzt stehen und starrte ihn wütend hinterher. Dieser Narr glaubte doch hoffentlich nicht, dass sie sich die Mühe machte die Münzen aufzuheben. Als er um die nächstgelegene Kurve abbog seufzte sie und hob letztendlich doch die Münzen auf um in ihren Geldbeutel zu packen. "Dämmlicher Idiot" flüsterte sie. Dann atmete sie nochmals tief durch und schaute sich um. "Dhalin, dann werden wir wohl..." Sie verstummte plötzlich und ihre Blicke suchten hastig die Umgebung nach den kleinen Mraunim ab. "Dhalin?" flüsterte sie unsicher und sie wurde nahezu panisch. Sie schaute in allen Himmelrichtungen, durchsuchte mit ihren Blicken jedes naheliegende Gebüsch."Oh nein..." flüsterte sie..."Ich habe ihn verloren" In ihrer Stimme lag eine aufkommende Verzweiflung verbunden mit Angst. Sie verließ die Strasse und trat durch das Gebüsch, in welchen sie kurzzeitig mit ihrem rechten Fuss hängen blieb. Ruckartig zog sie diesen raus und fluchte wiederrum. Sie folgte einen kleinen von der Strasse aus führenden Pfad und hoffte in die richtige Richtung zu laufen während sie immer wieder seinen Namen verzweifelt ausrief.

Der Wind durchstreifte die Bäume und brachte das dichte Blätterwerk zum Rascheln. Auf den von teilweise laubbedeckten und wurzelgeprägten Boden spielten Schatten und Licht ein sich bewegendes Muster ab. Dhalin lief tappsig den Geruch immer weiter nach und schnupperte ab und zu im Wind. Da war noch etwas anderes als der Geruch von Wasser, daran war kein Zweifel. Es roch nach einen anderen Menschen. Er musste ganz in der Nähe sein. Seine spitzen katzenähnlichen Ohren stellten sich aufrecht als er ein Geräusch von plätscherndem Wasser aufnahm. Er stolperte leise wie möglich durch ein Gebüsch und blieb plötzlich stehen. Ein für ihn sehr großer Mensch mit dunklem langem Haar stannd im Wasser und kühlte sich wohl etwas ab. Es war unvorsichtig von ihm, aber seine Neugier siegte wie so oft und er stellte sich auf beiden Beine aufrecht um zu dem Mann schwankend unsicheren Schrittes zu laufen. "Hallu...Hallu..." versuchte er den ihm Fremden zu grüßen. Schließlich hatte Lucielle ihn beigebracht immer höflich zu grüßen, wenn man jemanden begegnete.
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Kairgain
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BeitragThema: Re: Die Straßen   Die Straßen EmptyDo März 24, 2011 11:22 pm

Er fasste seinen Stab fester und drehte sich langsam um. Fast gegen seinen Willen musste er grinsen, das flauschige Ding war aber auch ein ungewöhnlicher Anblick. Doch das Ding schien immerhin Manieren zu haben. Er verbeugte sich leicht. “Euch auch einen guten Tag, kleiner Mann?” Hm das Ding mochte genauso gut ein weibliches Kind sein. Aber es konnte kaum gerade stehen, woher kam das Jungtier und was machte es hier, so ganz allein. Weit weg von seiner Heimat konnte er wohl kaum mit seiner Familie unterwegs sein. Er näherte sich dem Kleinen vorsichtig und langsam. “Was machst du denn hier, so ganz allein? Das ist gefährlich für ein Kind.” Er stieg aus dem Wasser, legte den Stab zur Seite und wrang seine Haare aus. Dann setzte er sich neben dem Mraunim auf den Boden. Wer würde so ein Ding unbeaufsichtigt herumlaufen lassen, noch dazu eine ganze Weile, so unsicher wie es sich bewegte. Verantwortungslos. Dem Kleinen konnte man keinen Vorwurf machen, er war nur ein Kind. Aber seine Begleitung schien nicht sie Intelligenteste zu sein, oder er oder sie war recht uninteressiert an seinem Schützling. “Geht es dir gut?”
Mit einem Mal hörte er das Rufen. “Hm scheinbar sucht doch jemand nach dir, wollen wir doch mal sehen, wer das ist.” Mit einem schnellen Griff hatte er den Kleinen gepackt und auf seinen Arm gehoben. Mit ihm zusammen ging er der Stimme entgegen.
“Vermisst ihr etwas?” Er trat aus dem Schatten und der jungen Frau entgegen. “Ihr solltet besser auf Euer Haustier achten, oder euren Freund, oder was auch immer das Ding für Euch ist. Auch wenn wir nicht so weit von der Stadt entfernt sind, ist es in der Wildnis immer gefährlich für ein Kind, erst recht, wenn es kaum Laufen und Sprechen kann. Ihr werdet nicht immer das Glück haben, jemanden zu treffen, der sich kümmert.” Mit diesen Worten stellte er Dhalin vor ihr ab und sah sie abschätzend an. Ziemlich jung, um die Verantwortung für so ein kleines Wesen zu haben, wahrscheinlich sogar zu jung, da es ihr entwischt war. “Nun einen angenehmen Tag wünsche ich noch.” Er setzte den Kleinen Mraunim auf den Boden und wandte sich, um zu verschwinden.
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Lucielle Andorhal
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BeitragThema: Re: Die Straßen   Die Straßen EmptyFr März 25, 2011 12:29 pm

Dhalin blieb vor dem scheinbar freundlichen Mann stehen und schaute diesen mit ganz großen bernsteinfarbenen Augen an. Der Mann sprach mit ihm in einen freundlichen und ruhigen Tonfall und auch wenn er diesen nicht verstand, wusste er, dass er es gut meinte. "Hallu..." Dann hielt er plötzlich inne und vernahm die ihn suchenden Rufe seiner Menschenfreundin und schaute sich um. Bevor er sich versah, nahm in auch schon der Mann mit Leichtigkeit auf dem Arm und trug ihn. Er schnupperte an dessen Kleidung. "Hallu?" er schaute zum Gesicht des Mannes auf.

Suchend schrie sie Dhalins Namen in der Hoffung er würde sie hören und ihr gesund entgegen laufen. Was hatte sie nur getan? Sie hatte einen dummen Streit seiner Sicherheit bevorzugt und das war unveranwortlich. Sie schrie plötzlich auf, als sie an einer dicken aus den Boden herausragende Baumwurzel hängen blieb. Sie fiel konnte sich aber noch rechtzeitig mit beiden Händen abfangen. Dabei knickte sie mit ihren linken Fuss nach innen um und spürte einen stechenden Schmerz in ihren Knöchel. Sie meinte sogar ein leisen Knacken gehört zu haben, richtete sich allerdings sofort wieder fluchend auf. "Verdammt nochmal" fluchte sie vor sich hin und lief vorsichtig weiter während ihr Fuss schmerzte. Sie hatte Tränen in den Augen und sie wusste nochnichteinmal ob es daran lag, dass ihr Fuss bei jeden Schritt den sie tat unerträglich schmerzte oder sie Dhalin für immer verloren hätte. Wahrscheinlich aufgrund beides. "Dhalin, wenn ich dich in die Finger bekomme du dummes Ding." flüsterte sie wütend. Sie zuckte dermaßen zusammen als plötzlich ein ihr völlig fremder Mann entgegen trat, dass sie erschrocken zwei Schritte zurückwich. Sie musterte ihn nur flüchtig und erkannte dann Dhalin auf seinen Arm. "Dhalin..." sagte sie ganz erstaunt aber auch erleichtert. Der auf den Boden abgesetzte Dhalin streckte seine kurze, menschenähnliche Arme aus und lief auf das Mädchen zu. "Hallu...Lucielle..." Sie nahm ihn immernoch mit Tränen der Erleichterung in den Augen auf den Arm. "Mein armer kleiner Schatz." sagte sie ganz besorgt. Sie schaute zu dem Mann auf und muserte ihn kurz. Er sah unheimlich aus. "Danke..." sagte sie leise kaum hörbar. Seine Belehrung bezüglich ihrer Verantwortung nahm sie diemsal so hin. Sie hätte normalerweise widersprochen, doch bei dieser eindrucksvollen Gestalt ließ sie das lieber sein. Er verabschiedete sich mit einem "Nun einen angenehmen Tag wünsche ich noch." bevor sie überhaupt ihre Situation erklären konnte. Sie hatte schließlich Dhalin nicht einfach so verloren, sondern nur weil ein völlig unerzogener und dreister Fuhrmann sie dermaßen betrügen wollte und das wollte sie ihm am liebsten erklären, auch wenn es diesen erstens wahrscheinlich garnicht interessierte und zweitens ihr es eigentlich hätte egal sein können, was er von ihr dachte. Aber anscheinend hatte dieser keinerlei Interesse an einer solchen Unterhaltung und sie ließ es dann dabei. "Das wünsche ich Euch auch, Herr." sagte sie leise. Sie schaute auf Dhalin in ihren Armen hinab. "Dhalin, sowas darfst du nicht...Aua..." Sie wollte nur einen Schritt vorran gehen spürte einen erneuten druchzuckenden Schmerz. Ihr Knöchel begann anzuschwellen und sie konnte kaum einen Schritt vorwärts machen. Sie stützte sich an einen massiven Stamm eines Baumes und ließ sich an diesen langsam nieder bis sie an diesen angelehnt saß. Dhalin sprang aus ihren Armen und beschnupperte sie. Er spürte, dass sie Schmerzen hatte. Sitzend versuchte sie nochmals den Fuss zu bewegen aber es war unerträglich und sie zog scharf die Luft an. "Oh nein..." sagte sie leise und versuchte mit verzogenem Gesicht ihre Stiefellette auszuziehen, aber es gelang ihr nicht.
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Kairgain
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BeitragThema: Re: Die Straßen   Die Straßen EmptyFr März 25, 2011 11:14 pm

Leicht genervt verdrehte der Magier die Augen zum Himmel und drehte sich wieder um. Scheinbar war das Mädchen verletzt. Er musterte sie genauer. Eine ärgerliche Sache, aber da er ihr den Jungen zurückgebracht hatte, konnte er sie nun wohl kaum einfach hier zurücklassen. Noch war er sich nicht ganz schlüssig, was er tun sollte. Er wollte sich nicht unbedingt ihre Gesellschaft aufladen, doch scheinbar kam sie alleine nicht zurecht. Er schüttelte unwillig den Kopf und stellte sich dann neben sie. Merkwürdigerweise erinnerte sie ihn ein wenig an seine Schwester, nicht wie sie gewesen war, sondern eher das, was sie seiner Vorstellung nach hätte werden können, wäre ihre Krankheit nicht gewesen. Er seufzte, er konnte sie nicht einfach hier zurücklassen, das wäre unhöflich gewesen. Außerdem hatte er das kleine Flauschding nicht zurückgebracht, damit es in Gefahr geriet. “Das ist ja nicht mit anzusehen. Halt still Mädchen.” Er ging neben ihr in die Knie und legte einen Arm um ihren Rücken. “Ich helfe dir hoch.” Er drückte die Beine durch und hob Lucielle an, bis sie an den Baum gelehnt zum stehen kam. “Halt dich fest, ich bring dich hier weg. Und du Kleiner folgst uns und lauf nicht wieder weg.” Die letzten Worte richtete er an Dhalin. Sein Tonfall war zwar nicht besonders herzlich oder auch nur freundlich, aber in seiner Stimme klang eine gewisse Autorität mit, die klar machte, das er keine Widerworte dulden würde. Er hob sie auf seine Arme und brachte sie zurück zum See, dort setzte er die junge Frau im Schatten der Weide ab und bedeutete ihr, einen Moment zu warten. Er trat hinter den Baum und zog sich um, seinen Kilt gegen seinen Anzug zu tauschen schien ihm eine gute Idee, immerhin war er nun in Gesellschaft und egal wie unwillkommen diese auch sein mochte, wollte er nicht gerade wie ein wilder Barbar aussehen. Dann kehrte er zu den Beiden zurück. Er kniete neben ihrem verletzten Fuß nieder und öffnete vorsichtig die Bänder ihres Schuhs. Der Knöchel sah nicht gut aus, abe mit etwas Glück würde er den Stiefel wohl nicht aufschneiden müssen. Er wunderte sich allerdings über die Bekleidungswahl der jungen Frau. Wer durch die Wildnis marschierte sollte eigentlich passenderes Schuhwerk dabei haben.
“Ich fürchte das wird jetzt wehtun.” Er ergriff den Schuh mit beiden Händen und zog einmal kräftig daran, langsam gab er nach und rutschte über das geschwollene Gelenk. Er trug sie hinüber zum Wasser. “Am besten kühlt ihr das Gelenk erstmal, wenn es etwas abgeschwollen ist schau ich nach, ob es gebrochen ist.” Er trat zurück und setzte sich mit dem Rücken an den Baum, dann packte er seine Unterlagen zusammen, erst als er damit fertig war wandte er sich erneut zu Lucielle um und fragte. “Wer seid ihr eigentlich und was macht ihr hier mitten in der Wildnis, noch dazu mit einem Mraunimjungen?”
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Lucielle Andorhal
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BeitragThema: Re: Die Straßen   Die Straßen EmptySa März 26, 2011 12:50 am

Sie bemerkte zunächst erst garnicht die ungewollte Aufmerksamkeit des Fremden und versuchte nach wie vor aus diesem verdammten Schuhwerk rauszukommen. Erst als er genau vor ihr stand und sie betrachtete, bemerkte sie es und schaute zu ihm auf. Diese Situation war ihr äußerst unangenehm, da sie sich gerade unter den Schmerzen wie ein Kleinkind verhielt. Sein gefühlsloser Blick war nicht zu deuten und das machte ihr etwas Angst. Erstaunlicherweise und das hatte sie keineswegs erwartet beugte er sich zu ihr hinunter und stütze sie damit sie aufstehen konnte. Sie spürte seine starken Arme und die Wärme seines Körpers."Danke..." sie atmete tief ein und aus. "Das tut so weh" beteuerte sie mit weinerlicher Stimme. Plötzlich hob er sie mit einer beachtlichen Leichtigkeit auf seine muskelösen Arme als sei sie ein kleines Mädchen. Sie war überrascht und aus Angst herunterzufallen schlang sie ihre schmalen Finger um seinen Nacken. Sie war beeindruckt von dessen Hilfsbereitschaft und noch vielmehr von seinen männlichen Duft, den sie jetzt umso intensiver wahrnahm. Dieser Mann war bestimmt etwas älter, vielleicht älter als dreißig? Sie wusste es nicht genau, aber seinen Gesichtszügen zu urteilen musste er es sein. Dhalin beobachtete das Geschehen aufmerksam und neigte den Kopf etwas schief als der Mann ihm ausdrücklich befahl zu folgen und erstaunlicherweise tat er das anschließend auch. Vorsichtig wurde Lucielle am grasbewachsenen Ufer des Sees abgesetzt. "Danke..." Sie seufzte erschöpft als sei sie selbst hierhergelaufen. Ihr Knöchel pochte dermaßen, dass sie ihre Umgebung kaum wahrnahm. Dann verschwand der Mann seltsamerweise hinter einem nahegelegenen Baum mit ein paar Wechselsachen und trat dann mit einen völlig neuen Kleidungsstil hervor. Sie empfand das als etwas seltsam und wusste nicht was sie davon halten sollte. Wie auch immer: In dieser Kleidung sah er noch eindrucksvoller aus als zuvor. Mit Schweiß auf der Stirn, in jedem Moment einen Schmerz erwartend ließ sie ihre Stiefellette aufschnürren. "Seid bitte vorsichtig..." sagte sie während sie sein Handeln skeptisch und auch ängstlich beobachtete. Obwohl er sie vor dem bevorstehenden Schmerz, der im vollen Ausmaß auch eintrat, vorwarnte schrie sie kurz auf als er plötzlich mit einen Ruck ihren Stiefel vom Fuss streifte. Sie drückte sich erschrocken eine Hand auf den Mund. Ihre Augen brannten. Sie hätte ihn am liebsten für die durch seine Grobheit verursachten Schmerzen angeschrien, unterdrückte es aber. Letztendlich meinte er es gut und anderes hätte er ohnehin nicht diesen verdammten Stiefel von ihren Fuss bekommen. Er trug sie hinüber zum Wasser und setzte sie da auch wieder mit der gleichen Behutsamkeit ab wie zuvor. Vorsichtshalber setzte sie sich auf einen Stein, da sie sich kaum halten konnte und steckte ihren linken, verletzten Fuss in das seichte Wasser. Bei der ersten kühlen Berührung mit dem kalten Nass zuckte sie zusammen. Lucielle richtete ihren Blick auf das sich leicht bewegende Wasser zu ihren Füßen mit langsamen Bewegungen rieb sie sich die schmerzenden Knöchel. Die Befürchtung das dieser gebrochen war, war groß, denn sie konnte kaum mit solch einer Verletzung weiterreisen und die nächste Stadt war Stunden von ihnen entfernt. "So ein verdammter Mist" fluchte sie leise vor sich hin. Der Mann packte hinter ihr irgendetwas zusammen und über die Schulter konnte sie auch Dhalin ausmachen, der die ganze Zeit nervend zwischen den Beinen des Mannes hin-und hersprang, als wollte er mit ihm spielen. "Dhalin!" sagte sie entnervt. "Lass den Mann inruhe!" Dhalin reagierte natürlich wie gewohnt keineswegs und verhielt sich unbeeindruckt. Auf seine Frage hin atmete sie nochmals tief durch um nicht länger weinerlich zu klingen. "Mein Name ist Lucielle...also Lucielle Andorhal, aber ihr dürft mich natürlich beim Vornamen nennen. Ich bin nur auf Durchreise zur nächstgelegenen Stadt." Der beinahe vergessene Ärger von vorhin überkam sie und ihre Augen funkelten vor Wut. "Diese Sache wäre nicht passiert wenn dieser Idiot mich nicht von seiner Kutsche geworfen hätte und stellt euch nur vor, dass hat er getan obwohl ich ihm die Kutschfahrt bezahlt habe.", beschwerte sie sich bei ihm. "Wie auch immer...", sie deutete auf Dhalin, der einfach nicht von Kairgain abließ. "Und dieser ungezogene Junge ist Dhalin." Sie betonte es diesmal mehr oder weniger um ihren Schützling sein Fehlverhalten deutlich zu machen, aber er verstand es nicht oder ignorierte es. Sie schaute zu dem Mann auf. "Ich danke euch vielmals für eure Hilfsbereitschaft...wie ist euer Name und was macht ihr hier in der Gegend?
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Kairgain
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BeitragThema: Re: Die Straßen   Die Straßen EmptySa März 26, 2011 11:18 pm


Während er sie behandelte überlegte er, wie alt die junge Frau wohl sein mochte. Sie schien noch nicht viel erlebt zu haben, da sie der Schmerz so mitnahm. Er ging nicht davon aus, das der Knöchel gebrochen war, aber man konnte nie wissen. Der kleine Junge, der pausenlos um ihn herumwuselte, störte ihn zwar ein wenig, aber wenigstens war das Wesen neugierig, vielleicht war es immerhin intelligent. Es fiel Kairgain schwer in dem Mraunim mehr als ein Haustier zu sehen, aber solang es nicht zu dämlich war, konnte man damit schon etwas anfangen. Er zerknüllte einen Bogen Pergament zu einem Ball, den er dem Jungen hinwarf. Er fragte sich, ob der Kleine damit spielen würde, wie Katzen es taten. Das Mädchen plapperte in der Zeit vor sich hin. Scheinbar war sie etwas jünger, als er gedacht hatte. Die Schuld an der eigenen Misere anderen zuzuschustern war für ihn eine kindliches Verhaltensmuster, Erwachsene sollten in der Lage sein, die eigene Beteiligung an den Gegebenheiten zu erkennen und wenigstens eine korrekte Auflistung der Fakten zu liefern. “Was für einen Grund mag er dafür nur gehabt haben? Da er euer Geld genommen hat, hatte er ja wohl ursprünglich vor, Euch mitzunehmen, oder meint ihr er wäre ein Krimineller?” Er grinste leicht vor sich hin. Wie so häufig bei Geschichten, die die Menschen einem erzählten, war der Teil, den sie wegließen der Interessante. Er wandte sich zu dem Jungen um und deutete eine kurze Verbeugung an. “Es ist mir eine Freude Euch kennenzulernen, Herr Dhalin. Oh und Euch natürlich auch Madame Lucielle.” Er behielt sein leicht schiefes Grinsen bei und deutete auch dem Mädchen gegenüber eine Verbeugung an. Langsam konnte auch er der Begegnung eine amüsante Note abgewinnen. “Mein Name ist Kairgain Lugano und ich bin reisender Magier. Ich kam heute aus Vincáma, wo ich einiges zu erledigen hatte.” Er setzte sich neben sie und starrte eine Weile stumm auf das Wasser.
“Was ist mit Eurem Fuß, könnt Ihr ihn bewegen?” Wie es schien, war wenigstens die Schwellung etwas zurückgegangen, nun musste man feststellen können, ob er lediglich verstaucht, oder gebrochen war. Vielleicht sollte er ihr einfach anbieten sie zu heilen, bis sie hier weg konnte, hing er wohl oder übel auch hier fest. Die beiden wenigstens im Moment hilflosen Kinder hier zurückzulassen, kam nicht in Frage. Er seufzte leise vor sich hin, vielleicht hätte er lieber weniger gutes Benehmen gelernt, dann hätte er jetzt sicher auch kein Gewissen, das ihn hier hielt. Naja er konnte sich ja auch später noch entscheiden, es war ja nicht einmal sicher, ob da Mädchen seine Hilfe überhaupt annehmen würde. Sie kannte ihn nicht, und der Zauber mochte ihr unangenehm sein.
“Nun wenn es nicht anders geht, könnte ich euren Fuß auch heilen. Ihr würdet bei dem Zauber einschlafen und morgen früh beim aufwachen, wäret ihr geheilt. Ich biete es Euch an, ob ihr das wollt ist natürlich vollkommen Eure Entscheidung. Ich würde natürlich solange auf Euch und Euer Haustier aufpassen. Aber natürlich müsst ihr mir nicht vertrauen.” Wahrscheinlich wäre es für die Kleine auf Dauer sogar besser, wenn sie ihm kein Vertrauen schenkte, wenn sie das bei ihm so vorschnell tat, mochte sie auch anderen schnell glauben, was ihr sicher noch Ärger einhandeln würde. Andererseits wusste er auch nicht, was er sonst mit ihr anfangen sollte, er hatte wenig Lust sie bis ins nächste Dorf zu tragen. Er überließ die junge Frau ihrer Entscheidung und ging in den Wald, um Holz zu sammeln und vielleicht auch ein wenig Nahrung zu finden.
Einige Zeit später kehrte er zurück, schichtete das Holz auf und entzündete ein fröhlich flackerndes Feuer, darüber hängte er einen kleinen Kessel, den er nun mit einigen Beeren, Wurzeln und Kräutern befüllte. Zuletzt gab er noch etwas von dem Proviant dazu, den er noch bei sich trug. Es war fragwürdig, ob der Eintopf besonders gut schmeckte, aber wenigstens war er warm und füllte den Bauch und mindestens nicht giftig. “Habt ihr in der Gegend etwas Interessantes zu erledigen?” Wenn er weiter hier blieb, konnte er sich wenigstens unterhalten lassen. Er hatte schon längere Zeit keine Gesellschaft mehr gehabt.
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Lucielle Andorhal
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BeitragThema: Re: Die Straßen   Die Straßen EmptySo März 27, 2011 1:05 am

Ein weiches Lächeln verschönerte die ebenmäßigen Züge der Wanderin als sie mitansah wie Dhalin versuchte das zerknüllte Pergament aufzufangen und dabei auf sein Hinterteil fiel. Mit einen recht niedlichen Gesichtsausdruck der Konzentration schlug er einigemale gegen den Papierball und rannte den dann auf allen vieren hinterher um erneut wieder wegzuwerfen. Sie stieß einen leisen Laut des Schmerzempfindens aus als sie vorsichtig über den Knöchel strich um vielleicht selbst herauszufinden, ob dieser nun gebrochen war oder auch nicht. Dann schaute sie zu dem Mann auf. In der Stimme des Fremden schien etwas mitzuschwingen, was sie kritisieren wollte, aber das war sicher nur ihre Einbildung. Sein amüsiertes Grinsen jedoch verriet ihr, dass er ihre Unschuld in dieser Angelegenheit nicht ganz glaubte. "Ich konnte garnichts dafür!" beteuerte sie kopfschüttelnd und aufgebracht. Sie wirkte so impulsiv dabei. "Ich meine, es ist doch eine Frechheit schon alleine nur eine einzige Münze für eine Fahrt in dieser heruntergekommenen und völlig unbequemen Kutsche anzunehmen. Ich hatte aus Anstand und Höflichkeit eine Bezahlung angeboten und er nahm sie frech wie er war auch noch an!" Sie schien nunmehr als empört zu sein. "Und mich dann auch noch mitten in dieser Landschaft einfach so stehen zu lassen und das nur, weil ich ihm ermahnt habe nicht so grob mit seinen Pferden umzugehen, zeugt wahrlich von Dreistigkeit. Und noch schlimmer ist...." sie hielt inne und schaute ihn an. "Tut mir leid, ich rede wahrscheinlich zuviel." Ihre Mutter hätte sie für ihr vorlautes Mundwerk und dem ewigen unhöflichen Geplapper schon längst ermahnt, wenn sie hier gewesen wäre. Der Mann stellte sich in aller Höflichkeit als Kairgain Lugano vor und sie befand, dass dieser gutklingende Name auch zu seinem sehr interessanten Aussehen passend war. Ihre Augen weiteten sich allerdings als er erwähnte, dass er ein reisender Magier sei. "Ihr seid ein richtiger Magier?" flüsterte sie. "Das ist ja klasse! Ich habe noch nie einen Magier kennengelernt, wisst ihr? Eigentlich kannte ich mal jemanden, der einen kannte und der kannte wiederrum einen der war Magier, aber selbst hatte ich noch nie das Vergnügen einen kennenzulernen. Das ist total toll." Ihre Augen strahlen vor Neugier, ihre Schmerzen waren bereits vor Aufregung verdrängt und sie brannte förmlich darauf ihn zu bitten, ihr einige magische Kunststücke vorzuführen. Sie muserte ihn eindringlicher als er sich neben ihr an das Ufer des Sees saß. Dieser Mann war mehr als beeindruckend. "Nein, wenn ich ihn bewege schmerzt er unerträglich."beantwortet sie seine Frage. "Ich hoffe nur diese Schwellung geht bald zurück. Meine Füsse waren bisher immer makellos und ich möchte nicht, dass da irgendetwas zurückbleibt." Sie schaute ihn unsicher an. "Da wird doch nichts zurückbleiben, oder?" Sein Angebot diesen Fuss zu heilen, empfand sie als sehr verlockend. Sie würde sich weitere Schmerzen ersparen und zudem würde sie ihre Reise fortsetzen können. "Naja...ich weiß nicht." Sie zögerte und schaute überlegend auf das sich leicht bewegende Wasser. Es war eine schwierige Sache. Immerhin würde sie dann überwältigt von der Einwirkung der Magie einschlafen und dann war sie mit diesem Mann alleine. Sie ging nicht davon aus, dass dieser die Situation ausnutzen würde, dafür war er mehr als zu charmant und anständig. Zumindest schien er das zu sein, denn mit Sicherheit konnte sie das auch nicht sagen. Außerdem müsste sie Dhalin dann alleine bei ihm lassen. Sie war hin-und hergerissen und wahrscheinlich merkte er ihr das auch an, auch wenn es unangenehm war, denn sie wollte auch nicht, dass er ihre Bedenken bezüglich seiner Vertrauenswürdigkeit bemerkte. Dann verschwand er ohne ein weiteres Wort zu sagen in den umliegenden Wald. Neugierig sah sie sich nochmals um und sog alle Eindrücke in sich auf. Die Luft war gut, das merkte sie schon seit längerem. Mehrere Minuten verbrachte sie damit einfach nur in Gedanken versunken den See zu beobachten. Abgesehen von Vogelgezwitscher und das vergnügte Lachen des immernoch mit dem Papierball spielende Mraunimjungen war es still. Kairgain kam schließlich wieder, diesmal mit genügend Feuerholz, einigen eingesammelten Kräutern und anderem Essbaren. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass aus dieser seltsamen Kombination von Zutaten eine wenigstens nur etwas schmackhafte Mahlzeit entstehen konnte. Aber sie war ohnehin nicht hungrig und Dhalin verschlang doch immer alles. Auf seine Frage hin schüttelte sie nachdenklich den Kopf. "Nein, eigentlich nicht. Ich wollte in die nächste Stadt um meinen Reiseproviant aufzufrischen und sowas halt." Sie zuckte mit den Schultern. "Außerdem wollte ich mit dem Kleinen unbedingt in einer dieser tollen Zirkusaufführungen. Es hätte sich gut angeboten, da diese gerade auch in der Stadt sind und Dhalin hatte zuvor nie die Gelegenheit gehabt, solch eine zu besuchen. Und ihr? Ihr habt doch sicherlich wichtigere Vorhaben? Ihr arbeitet sicherlich im Auftrag eines Meisters oder sogar der Regierung, oder?" Sie schien geradezu vor Neugier zu platzen.
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BeitragThema: Re: Die Straßen   Die Straßen EmptySo März 27, 2011 10:19 pm

Kairgain wünschte sich, er hätte nichts gesagt die Kleine explodierte fast, nur weil er erwähnte, das er ein Magier sei. Wie alt war die Kleine, hatte er soweit daneben gelegen, als er sie immerhin als Erwachsene eingeschätzt hatte? Er wusste nicht so recht, wie er ihren Ausbruch kommentieren sollte, also beließ er es bei: “Ja, ein richtiger Magier.” Woher kam sie nur, das es so ungewöhnlich war einen Magier auch nur getroffen zu haben. Ein Bekannter eines Bekannten hatte mal einen getroffen, er konnte ich ein Grinsen nur schwer verkneifen. Magier die urbane Legende, es soll doch tatsächlich welche geben. Unfassbar. Ihre Gedankengänge waren für ihn nicht nachvollziehbar entbehrte jedoch nicht einer gewissen Komik. So lauschte er interessiert dem gewaltigen Redefluss. Er hätte nie gedacht, das junge Mädchen so dachten und handelten. Die einzige junge Frau, die er näher kennengelernt hatte war Jilana gewesen und die war ja unfassbarer Weise eine Magierin. Oh mein Gott er hatte schon einen Magier getroffen. Seine Mundwinkel zuckten. Er beobachtete sie amüsiert dabei, wie sie ihren Fuß vorsichtig berührte. Das sie Schmerzen hatte tat ihm ein wenig leid, allerdings half es ihm dabei, sich zusammenzureißen, er wollte sie durch lautes Lachen nicht unbedingt beleidigen, Aber ein andere Reaktion fiel ihm auf ihre Worte einfach nicht ein.
Er sah sie einen Augenblick lang ungläubig an, bis er sich wieder gefasst hatte. Das Mädchen hatte sich wahrscheinlich in der Wildnis den Knöchel gebrochen und das einzige, um das sie sich Sorgen machte, war das Aussehen ihrer Füße. Was erwartete sie denn, wie sie von hier wegkäme, eine stündliche Belieferung vom Prinz-auf-weißem-Ross-Express? “Nun wenn ihr euch nur Gedanken, um das Aussehen eurer Füße macht, solang der Knöchel nicht gebrochen ist, wird nichts zurückbleiben, ist er gebrochen und wird nicht korrekt behandelt, kann sich das Gelenk versteifen und das Aussehen desselben wäre Euer kleinstes Problem glaubt mir. Niemand bewundert die hübschen Füße eines humpelden Krüppels.” Er schüttelte den Kopf und begann in Gedanken ihr geschätztes Alter weiter nach unten zu korrigieren. Das sie zögerte seine Hilfe anzunehmen, zeigte das sie womöglich albern und kindisch sein mochte, aber wenigstens nicht dumm. Sie schien nur unzureichende Ausbildung genossen zu haben, vielleicht ein verwöhntes Mädchen aus gutem Hause.
Er rührte in dem Eintopf, der mittlerweile entgegen aller Erwartungen einen aromatischen Duft verströmte. “Nun ich habe in Vincáma keinen Zirkus gesehen, aber ich war auch nicht auf dem Marktplatz. Allerdings habe ich auch kein besonderes Vergnügen an diesen Zurschaustellungen komischer Wesen und Talente. Außerdem ärgern mich die Scharlatane, die sich als echte Magier aufspielen. Das einzig interessante an so einem Spektakel sind die Artisten und die sehe ich lieber auf privateren Veranstaltungen, als mit lärmendem Pöbel zusammen.”
Er füllte ruhig zwei Schüsseln mit der Suppe und reichte einen an den kleinen Mraunim und den anderen an Lucielle weiter. “Hier esst, ich schaue mir Euren Fuß nun noch einmal genauer an, wenn Ihr gestattet.” Zwar klangen seine Worte höflich, doch wartete er nicht erst ab, bis sie es ihm gestattete, sonder ergriff vorsichtig ihr Bein. Von der Mitte des Unterschenkels an fuhren seine Finger vorsichtig hinunter bis zu ihrem Köchel. Er versuchte so wenig Kraft wie möglich aufzuwenden, doch ganz ohne Schmerzen würde die Untersuchung wohl nicht ablaufen, erst recht, wenn der Knöchel wirklich etwas ernsteres abbekommen hatte. Der Fuß fühlte sich nicht besonders gut an, es sah nicht so aus, als könnte man die Verletzung mit einem starken Verband und etwas Durchhaltevermögen abtun.
“Nun Madame Lucielle, ich muss sie nun doch darum bitten, mein Angebot anzunehmen. Ich weiß das es euch einiges abverlangt, aber ich werde wohl kaum in der Lage sein, Euch bis zur Stadt zu tragen. Und ich bin sicher, das auch ihr nicht mehrere Wochen auf eine Heilung warten wollt. Ich verspreche euch ich werde in eurer Ruhephase auf euch achten und auch dafür sorgen, das Eurem kleinen Freund nichts geschieht. Denkt bitte noch einmal darüber nach.” Er lächelte sie mit einem Male warm und freundlich an. “Ich arbeite nicht im Auftrag eines Meisters oder einer Regierung, aber ich habe wichtiges zu erledigen, das ist wohl wahr. Aber nebenher muss auch ich mich um profanere Dinge kümmern und etwas zu meinem Lebensunterhalt beitragen. Weiterhin bin ich heute auf ein interessantes Werk Echsenliteratur gestoßen, das mich fasziniert.” Er sah keinen Sinn darin, ihr etwas davon zu verschweigen. Immerhin war bisher nichts davon so wichtig erschienen, das Geheimhaltung nötig war.
“Ihr solltet etwas Essen, wenn ich meinen Zauber wirke, werdet ihr eine Weile schlafen und wir wollen ja nicht das ihr währenddessen verhungert, nicht wahr?” Das war natürlich gelogen, aber er konnte es nicht leiden, wenn junge Frauen hungerten, nur um sich eingebildete Schönheit zu bewahren.
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BeitragThema: Re: Die Straßen   Die Straßen EmptyMo März 28, 2011 12:58 am

Lucielle fühlte sich nicht besonders wohl, als sie die verwirrten Blicke des Magiers bemerkte. Hatte sie etwas falsches gesagt? Die Bemerkung über einen eventuellen verkrüppelten Fuss hätte er sich ihrer Meinung nach ersparen können, denn sie musste sich selbst bildlich vorstellen, wie sie elegant wie möglich verkrüppelt durch die Strassen lief. Das war eine grausige Vorstellung und sie versuchte sie schnellstmöglich wieder zu verdrängen. Sie beobachtete ihn während er die Schüsseln mit Suppe füllte und anschließend verteilte während sie ihm aufmerksam zuhörte. Nach eigener Aussage mochte er nicht die Gesellschaft vieler Menschen und man konnte sich auch gut vorstellen aus welchem Grund. Ihr gegenüber war er zwar zurückhaltend aber charmant genug um ihn zu mögen, andernseits konnte sie sich gut vorstellen, dass er anderen Menschen und vorallem magieunbegabte Menschen recht arrogant begegnete und seine Meinung, dass er etwas Besseres sei offen zu Schau stellte. Alleine das Wort "Pöbel" bewies seine soziale Grundeinstellung. "Soso...Pöbel..." wiederholte sie nachdenklich aber ihres Erachtens leise genug um damit er es nicht verstand. Sie nahm die mit etwas eigenartig riechende Suppe gefüllte Schüssel dankend an und stelle sie neben sich. Sie hatte die Befürchtung, dass sie diese während seiner Untersuchung vor Schreck eines plötzlich auftretenden Schmerzes fallen lassen würde. Verbrühungen auf ihrer schönen Haut wollte sie sich nicht auch noch antun, soviel stand fest. Der Schmerz trat sofort ein als er ihren Knöchel abtastete und sie zuckte erneut zusammen. "Au...passt doch auf!" fuhr sie ihn an, bereute es allerdings schon wieder, da er sich wirklich Mühe die Untersuchung so schmerzfrei wie möglich zu halten. Seine Berührungen waren ganz warm auf ihre Haut und sie errötete etwas. Er wirkte so verdammt männlich, nicht wie Romiran oder Jourdain jugendhaft. Sein plötzlich so freundliches Lächeln machte dann alles noch schlimmer und sie atmete tief durch. Er hatte vollkommen recht, er konnte sie nicht bis zur nächsten Stadt tragen und seine magischen Heilungskräfte würden ihr höchst wahrscheinlich den schmerzhaften Heilungsprozess ersparen, der normalerweise eintreten würde. Ihre Eltern würden sie für verrückt erklären, wenn sie der ganzen Sache auch noch zustimmen würde. Anscheinend war er sich ihrer Entscheidung schon sicher, da er sie darauf hinwies, dass es besser wäre, vorsichtshalber etwas zu essen, bevor er seine Magie anwendet und sie schlafen würde. Er redete zuletzt mit ihr wie mit einem Kind und das ärgerte sie etwas. Sie war eine erwachsene Frau und das zeigte sie mit ihrer freizügiger Kleidung schon mehr als genug, oder? Ihren Ärger über sein Verhalten ihr gegenüber verdrängte sie allerdings und schaute sie zu ihm fragend auf. "Wird es denn wehtun, wenn ihr Magie wirkt? Sagt aber die Wahrheit...keine Verschönerung der Tatsachen." ermahnte sie ihn und nahm dabei etwas von dem Essen zu sich, welches dann auch noch eigenartigerweise schmeckte.

Währendessen schlürfte Dhalin neben Kairgain sitzend seine Suppe. Er setzte diese immer wieder an seine Lippen an und trank sie wie Wasser. Er schaute ganz verdutzt als er nochmal ansetzte, aber kein einziger Tropfen dieser köstlichen Suppe seine Lippen erreichten. Dann streckte er mit beiden Händen und gierigen Augen die Schüssel in Kairgains Richtung. "Hallu..."
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BeitragThema: Re: Die Straßen   Die Straßen EmptyDi März 29, 2011 10:24 pm


Zuerst füllte er das Schälchen des Katzenjungen erneut und reichte es ihm lächelnd, bevor er sich wieder Lucielle zuwandte. “Macht Euch keine Gedanken, ihr werdet nichts spüren, nur einschlafen. Und wenn ihr morgen früh aufwacht, ist alles wieder wie neu.” Er bereitete ihr ein provisorisches Nachtlager und holte auch seine Decke aus dem Rucksack. Dann ergriff er ihren Arm und legte ihn sich um die Schulter. “Haltet Euch fest, meine Liebe.” Er trug sie hinüber zu dem Lager und ließ sie vorsichtig hinunter. “So nun haltet bitte still.” Er stellte einige Kerzen auf und entzündete sie. Dann setzte er sich am Fußende im Schneidersitz auf den Boden und legte eine Hand an ihren Knöchel. Er konzentrierte sich auf die Schatten und ging im Geiste die Formel durch. Er schickte seine Energie in ihren Körper und sah zu, wie ihr langsam die Augen zufielen. Alles war normal verlaufen. Er gab dem Katzenjungen noch eine Portion Suppe und bediente sich ebenfalls. Dann deckte er Lucielle mit seiner Decke zu und legte noch ein wenig Holz auf das Feuer. Dann winkte er Dhalin zu sich heran und erzählte ihm eine Geschichte, die seine Mutter ihm früher einmal erzählt hatte. Er fühlte sich sonderbarerweise recht wohl mit der Gesellschaft. Als auch der Kleine Junge einschlief deckte er ihn mit seinem Mantel zu und starrte noch etwas in die Nacht bevor er selbst auch ein wenig die Augen schloss, um sich etwas zu erholen. Er schlief jedoch nicht richtig ein, immerhin musste er auf die beiden anderen achten. Als der Morgen dämmerte, holte er noch etwas Holz, um das heruntergebrannte Feuer wieder in Gang zu bringen und kochte Wasser für einen Tee. Er beobachtete grinsend wie der kleine Mraunim, der natürlich schon wieder wach war, an einen kleinen Vogel anschlich. Das Tier schien eine gemeine Ader zu haben, den der Piepmatz flog zwar ein Stückchen weit wg, setzte sich aber prompt auf einen andern Ast in Reichweite des Jungen. Jedes Mal wenn Dhalin ihm zu nahe kam flog er mit einem Zwitschern, das klang als würde er ihn auslachen zu einem anderen Busch. Während er sich das Spiel der Beiden eine Weile ansah schweiften seine Gedanken ab. Dabei überlegte er, was er nun tun sollte, es wäre sicherlich richtig das Mädchen und ihren kleinen Freund wieder in die Stadt zu begleiten, allerdings hatte er nicht wirklich Lust dazu. Es wäre vermutlich besser gewesen, das kleine Flauscheding zu übersehen und zu ignorieren. Aber dazu war es nun auf jeden Fall zu spät, er gähnte noch einmal herzhaft und zog seinen Lederkilt wieder an. Er konnte sie Zeit ebenso nutzen, um noch etwas zu trainieren. Er ergriff seinen Stab und wandte sich konzentriert den Übungsfolgen zu, das ihn die Schritte bis ins Wasser führten, nahm er nur unterbewusst zur Kenntnis.
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BeitragThema: Re: Die Straßen   Die Straßen EmptyMi März 30, 2011 12:54 am

Die beruhigenden Worte machten es ihr leichter zuzustimmen. Es konnte im Grunde genommen nichts passieren. Sie nickte entschlossen aber mit einer gewissen Unsicherheit in ihrem Blick. "Ich hoffe Ihr sagt die Wahrheit und sagt das nicht nur um mich zu beruhigen." murmelte sie vor sich hin. Das Nachtlager war sicherlich nicht mit einem gemütlichen Bett in einem Gasthaus zu vergleichen, aber trotzdem bequemer als sie zunächst vermutete. Sie schaute zu ihm leise kichernd auf. "Langsam gewöhne ich mich aber daran überall hingetragen zu werden." Leicht zitternd legte sie sich auf die Decke und starrte in den wolkenlosen Abendhimmel. Ihre Finger hatten sich ineinander verhakt und die Nervosität schien sie dazu zu bringen, ihre Finger steif aneinander zu drücken. Sie erwartete auf seine Berührung einen Schmerz folgend, aber dieser trat nicht ein. Eine angenehme Energie erfüllte sie plötzlich fussaufwärts und sie merkte an ihren Knöchel wie etwas sacht auf der Haut trommelte. Ihre Muskeln entkrmapften sich, da ein Schmerz nun eher unwahrscheinlich wurde. Eine plötzliche Müdigkeit überkam sie, machte ihre Glieder schwer und ihre Augen fielen letzendlich zu. Dhalin beobachtete das ganze recht interessiert und nahm anschließend natürlich gerne die Schüssel Suppe an, die er dann gierig verschlang. Die Geschichte die Kairgain ihm nebenbei erzählte, verstand er nicht. Er kletterte auf dessen Schoss und machte es sich in diesem mit einem von Müdigkeit angetriebenen Gähnen auch recht gemütlich bis er letztendlich einschlief.

Sie hatte die Augen noch geschlossen als sie den fröhlichen Gesang der Vögel in den Baumwipfeln vernahm. Sie atmete einmal tief durch und genoss die frische Morgenluft. Unter der Decke war es schön warm und sie empfand das Nachtlager noch gemütlicher als gestern abend. Irgendwie war sie neugierig. Hatte der Magier Recht und der Knöchel war tatsächlich verheilt? Sie konnte es kaum glauben, dass man so etwas leicht nach einer Nacht heilen konnte. Nun sie konnte keinerlei Pochen am Fussgelenk ausmachen und somit wagte sie sich einmal ganz leicht den Fuss zu bewegen und kniff die Augen in Erwartung eines aufkommenden Schmerzes fest zusammen. Tatsächlich ging dies problemlos und die Schmerzen waren verschwunden. Sie bewegte ihn nun furchtloser einmal im Gelenk kreisend. Sie lächelte zufrieden, auch etwas erleichtert und öffnete zaghaft ihre Augen. Das Licht der am wolkenlosen stehenden Sonne blendete sie kurz, aber sie gewöhnte sich nach einigem Blinzeln etwas daran. Immernoch liegend beobachtete sie etwas verschwommen Kairgain der seltsamerweise mit einem Kampfstab einige komplizierte Übung im seichten Wasser stehend vollführte. Wie konnte man denn bitteschön so früh am morgen sich bewegen? Vorallem aber: Wieso übte er mit einem Kampfstab eine Kampftechnik wenn er doch eigentlich Magier war? Sie runzelte die Stirn und beobachtete ihn eine Weile. Seine Beweugungen waren beeindruckend, seine Konzentration war ihm in sein Gesicht geschrieben. Ein sehr männliches, aber schönes Gesicht-wie Lucielle plötzlich befand. Dann setzte sie sich seufzend auf strich sich durch ihr unordentlich liegendes Haar. "Ich wünschte, ich würde immer einen so wundervollen Anblick am frühen Morgen genießen dürfen." Sie lächelte verschlafen. "Ihr seid doch Magier, warum trainiert ihr dann mit einem Stab?" Sie zog ihre Beine an sich heran und legte ihre zusammengefaltete Hände auf ihre Knie. Ihr Kinn ruhte auf diese dann. Im Hintergrund spielte Dhalin fröhlich lachend und sprang hin-und her.
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BeitragThema: Re: Die Straßen   Die Straßen EmptyDo März 31, 2011 10:16 pm


Kairgain holte Luft und entspannte sich, seine Übung war beendet und er drehte sich zu Lucielle um, da er meinte etwas aus ihrer Richtung gehört zu haben. Sicher war er sich nicht, war er doch in seiner Konzentration versunken gewesen. Sie war wach und schien ihn zu beobachten. Er kam zurück ans Ufer. „Nun, was denkt ihr wodurch die meisten Magier getötet werden, Schwerter. Ich habe bei einem weisen Meister gelernt. Die meisten Magier sind zu stolz und auch zu faul, ihren Körper zu trainieren. Sie verlassen sich allein auf ihre Magie. Das ist dumm. Ich muss auf alles vorbereitet sein, was ist, wenn einen ein Gegner in einer Gasse überrascht, ich habe ihm schneller meinen Stab übergezogen, als mich auf einen Zauber konzentriert. Außerdem habe ich sicher bessere Reflexe und stecke mehr Schläge ein, bevor ich nicht mehr weiterkämpfen kann. Ich bin kein einfacher Hofmagier oder Gelehrter, ich wurde als Leibmagier und Kampfmagier ausgebildet. Sehr nützlich, wenn man allein unterwegs ist. Wie ist das bei Euch, was habt ihr gelernt? Und woher habt ihr das Pelzknäuel.“
Er beobachtete Dhalin, der immer noch mit dem Vogel spielte, es war erstaunlich, wie viel Ausdauer bereits in dem kleinen Kerl steckte. Es schien ihn auch nicht weiter zu stören, das der Vogel nur mit ihm spielte, vielleicht ging es ihm aber auch nur um den Spaß der Jagd. Wer wusste schon, ob er mit dem Vogel überhaupt etwas anfangen konnte, falls er ihn bekam.
„Wie geht es deinem Fuß, sollte ja alles wieder in Ordnung sein. Also pack alles zusammen, ich bringe Euch in die nächste Stadt, dann muss ich weiter, ich hab noch einiges vor. Ich brauche noch einige meiner alten Unterlagen, um das Buch zu übersetzen, das ich gefunden habe.“ Er räumte seinen Kram zusammen und machte sich abmarschbereit. Zuletzt schüttete er noch Wasser über die Feuerstelle, er wollte schließlich keinen Waldbrand verursachen. „Folgt mir und achtet auf den Weg, nicht das so etwas wie gestern noch einmal passiert.“ Er grinste das Mädchen leicht an und ging langsam in Richtung Weg.
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BeitragThema: Re: Die Straßen   Die Straßen EmptyDo März 31, 2011 11:30 pm

Seine Begründung war durchaus nachvollziehbar. Sie konnte sich gut vorstellen, dass ein Magier in gewissen Situationen garnicht erst die Möglichkeit hatte zu reagieren, weil die Konzentration, die nunmal erforderlich war um Magie zu wirken, nicht gegeben war. "Kann man als Magier nicht genauso schnell und reflexartig einen Schutzschild heraufbeschwören?" Zwar hatte sie noch nie Gelegenheit gehabt, einen Magier wirklich kennenzulernen, aber gelesen hatte sie schon zahlreiche Geschichten von heldenhaften Magier die schon aus manchen Situationen genau mit solchen Schutzzaubern - und die gab es ja anscheinend in allen möglichen Formen - dem sicheren Tod entfliehen konnten. Sie erinnerte sich mit einen verträumten Blick an die wunderbaren Bücher des Schriftstellers Leocado Erland, ein begabter Autor dieser Zeit, welcher schon zahlreiche und empfehlenswerte Romane verfasst hatte. Sie liebte seine Bücher und sie liebte seine Geschichten, die Charaktere die er erschuf. Kairgain hatte durchaus etwas von diesen vorbildlichen Charakteren die meistens treffend Magier waren und das lag nicht nur an seinen nahezu perfekten Erscheinungsbild eines Mannes, sondern auch die ruhige und bestimmte Art und Weise wie er sprach und sich bewegte. So hatte sie sich die Magier in Erlands Romane vorgestellt. Sie lächelte etwas verlegen als Kairgain nach ihren Fähigkeiten fragte. Sie schaute einen momentlang zu ihren am Gepäck liegenden Waffen. "Nun, ich wurde im Schwertkampf unterrichtet und ich kann auch etwas mit den Bogen umgehen. Aber halt nur ein bisschen und nicht besonders gut." Dann schaute sie zu ihren kleinen Schützling. Er saß mittlerweile recht erschöpft im von feuchten Morgentau überzogenen Gras und beobachtete den unbeeindruckten Vogel, der von Gebüsch zu Gebüsch flog. "Dhalin habe ich damals in Eskenwehr in der Nähe von Felswacht an einem Flussufer aufgefunden. Er war durchnässt, hatte zahlreiche Wunden davon getragen und ausgehungert. Ich habe mich dann um ihn gesorgt und wieder gesund gepflegt. Nun Ihr seht ja selber was ich mir damit angetan habe." Sie grinste. "Nun ich möchte ihn nicht mehr hergeben und ich denke, er möchte sicherlich auch nicht von mir weggehen. Ich frage mich nur wie er von den Katzenwäldern bis nach Eskenwehr kommen konnte." Sie schaute zu dem Magier auf, als erwartete sie eine Antwort von ihm. "Ich meine, selbst wenn er in einen Fluss seiner Heimat gefallen wäre - also nur angenommen - gibt es keinen Fluss der vom Süden bis nach Eskenwehr reicht und somit muss er mindestens selbst bis zu den Karendibergen gekommen sein, denn da entspringt der Fluss ja. Komisch, oder? Sie schaute auf seine Frage hin zu ihrem Fuss hinab und bewegte ihn nocheinmal kreiselnd. Die Schwellungen waren auch vollkommen verschwunden, zumindest erkannte sie das, als sie ihre Decke leicht von ihren Beinen wegzog. "Es tut garnicht mehr weh...vielen vielen Dank nocheinmal. Ich bin so froh darüber. Stellt euch nur vor, er wäre wirklich krumm wieder verheilt und ich könnte nur noch humpeln oder so." Sie schüttele sich bei den Gedanken. Sie folgte natürlich seinen Anweisungen. "Wenn Ihr erlaubt möchte ich mich nur eben zurecht machen. Ihr wollt doch nicht mit einer zersausten Dame als Begleitung reisen, oder?" Das tat sie dann auch, sie wusch sich kurz am See und kemmte ihr Haar bevor sie es erneut zu einen ordentlichen Zopf band. Anschließend packte sie die Sachen zusammen. Auf seine eher wenig amüsante Bemerkung bedachte sie ihn mit einen leicht gespielten ermahnenden Blick. "Anscheinend empfand Ihr meinen kleinen Unfall von gestern auch noch belustigend? Ihr hattet ja auch schließlich nicht die Schmerzen, nicht wahr?" Sie nahm den Mraunimjungen auf ihre Arme und folgte den Magier mit einen bewusst eleganten Gang. "Ich schätze mal, wenn Ihr euch eine solch schmerzhafte Verletzung zugezogen hättet, hättet ihr ebenfalls gejammert." Sie lächelte ihn herausfordernd an.
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BeitragThema: Re: Die Straßen   Die Straßen EmptyDi Apr 05, 2011 10:42 pm


Schnell und reflexartig, interessant, was bei nicht Magiern so für Vorstellungen herrschten. “Nun es geht relativ schnell, aber bei einem Schild ist nicht das sprechen desselben das Problem, sondern ihn aufrecht zu erhalten. Und dann bleibt ja die Frage, was so ein Schild abhält, ist er Schutz gegen Magie oder körperlichen Schaden und die meisten Zauber schützen, ebenso wie ein echter Schild nur einen gewissen Teil des Körpers. Wenn ein Angriff aus einer anderen Richtung erfolgt, muss auch der Magier erst reagieren und wenn man dann im Kampf ungeübt ist, kann man an dem Zauber, wie an einem echten Schild vorbeischlagen.” Er hörte ihr aufmerksam zu, nur ein wenig klang nicht sehr vielversprechend, er entschied, sie auf keinen Fall alleine zur Stadt ziehen zu lassen. Junge Leute neigten eher dazu sich zu über- anstatt zu unterschätzen, daher war Vorsicht geboten. Aber er glaubte ihr, sie erschien ihm, wie eine Tochter aus gutem Hause, die sich mit allem was sie interessierte eine Weile beschäftigen mochte, wie ernsthaft sie im Endeffekt bei der Stange blieb, wenn der Reiz des Neuen nachgelassen hatte, mochte er noch nicht beurteilen. Er beobachtete den Katzenjungen neugierig, es mochte wirklich interessant sein, zu erfahren, wie der Kleine hierher gekommen war. Dummerweise war der einzige, der darüber näheres wusste, nicht wirklich in der Lage sich zu äußern, der Magier war sich nicht einmal sicher, ob der Kleine sich daran noch erinnern konnte. “Solang er es Euch nicht irgendwann erzählen kann, werden wir dieses Rätsel wohl nicht unbedingt lösen können.”
Kairgain lehnte sich lässig gegen eine Baum und wartete ruhig ab, bis die kleine Dame reisefertig war. “Es wäre natürlich nicht zu verantworten, mit einer derart windzerzausten Gestalt gesehen zu werden.” Er lachte leise vor sich hin, als wenn er sie nicht jetzt schon die ganze Zeit so gesehen hatte, aber sollte sie tun, was immer ihr beliebte, wenn sie sich besser fühlte. “Nun belustigt würde ich nicht sagen, vielleicht eher erleichtert, denn die ganze Angelegenheit hätte schlimmer ausgehen können, wenn Euer kleiner Freund mich nicht gefunden hätte. Und ich hätte nicht jammern müssen, denn ich hätte mich ja selbst behandelt, nicht war meine Liebe?” Er deutete eine kurze Verbeugung an und ging neben Lucielle die Straße entlang. Der Tag versprach angenehm zu werden, die ersten Strahlen der Sonne verströmten bereits eine angenehme Wärme. “Woher stammt Ihr eigentlich, meine Liebe? Wohl nicht aus diesem kriegsgebeutelten Stückchen Erde, oder etwa doch?” Er erinnerte sich an die ganzen Kriegstreiber und Anwerber, die er in der Stadt gesehen hatte. Vielleicht sollte er sie ein wenig auf die Stimmung in der Stadt aufmerksam machen, sie schien ja noch nicht dort gewesen zu sein. “Vielleicht solltet ihr in der Stadt vorsichtig sein, meine Liebe. Es herrschen ungewöhnliche Bedingungen dort, die Kämpfe sind zwar vorbei, doch treibt sich dort nun allerlei Gesindel herum. Viele Betrunkene, von den Kämpfen zurückgekehrte, einige noch immer kriegslüstern. Passt gut auf euch auf, ja?”
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BeitragThema: Re: Die Straßen   Die Straßen EmptyMi Apr 06, 2011 12:06 am

Die Erläuterung seiner vorherigen Aussage bezüglich der Schutzschilder war zufriedenstellend und dies bestätigte sie mit einem zustimmenden Nicken. "Das leuchtet ein." Zumindest war er kein Magier der mit nicht vorhandenen Fähigkeiten angab. Andere Magier hätten diese Schwäche wohl nicht zugegeben. "Wisst ihr in Büchern werden meistens solche Problematiken nie berücksichtigt. Kennt Ihr die Bücher von Leocado Erland? Sicherlich kennt Ihr ihn, er schreibt wunderbare Bücher." Das Dahlins Vergangenheit für ihn das selbige Rätsel darstellte, hätte sie eigentlich davor schon wissen müssen und es war schon ein wenig töricht eine logische Erklärung von ihm zu erwarten. Auch wenn er anscheinend verdammt gebildet war, konnte er es letztendlich nicht wissen. "Ich denke, dass er, wenn er erst einmal verständlich sprechen kann, sich daran sicherlich nicht mehr erinnern wird. Da war er einfach zu klein." Sie schaute nachdenklich zu Dhalin hinüber. "Ich hoffe, dass er nicht irgendwann traurig darüber sein wird, dass er nicht bei seiner Familie sein kann." fügte sie mit gedämpfter Stimmlage hinzu. Nach seiner Antwort musste sie grinsen. "Die Schmerzen waren so unertäglich. Glaubt mir, ihr hättet sicherlich keinen klaren Gedanken mehr fassen können. Was wiederrum das Heilen schwer macht, nicht wahr, mein Lieber?" Sie lächelte leicht eingenommen. "Nein nein, ich komme aus dem schönen Kalmünde aus der Provinz Payadal. Seid ihr schonmal in Kalmünde gewesen? Es ist wunderschön da. Nunja es gibt sicherlich auch eher weniger schöne Ecken wie in jeder anderen Stadt auch , aber in dem Viertel, in dem meine Familie und ich wohne ist es wirklich schön." Sie runzelte die Stirn nach seiner Ermahnung. "Meint ihr da ist es so schlimm?" Sie zuckte mit den Schultern. "Mit Betrunkene habe ich immer so meine Probleme. Die verstehen meistens nicht, wann wieder gut ist und übertreiben es richtig. Naja, aber mit den richtigen Worten sind auch die meistens wieder zu besänftigen und wenn nicht müssen sie halt mit purer Ignoranz rechnen." Sie grinste frech und ihre Mutter würde ihr für die folgende und anmaßende Frage eine Ohrfeige verpassen. Aber glücklicherweise war sie ja nicht hier. "Sagt mein Lieber, lässt euch der Alkohol eigentlich auch so anstandslos werden oder unterscheidet Ihr euch da auch wieder von allen anderen Männern und bleibt weiterhin so charamant? Ich denke, ihr habt es durchaus leicht bei Frauen." Sie hob eine Augenbraue und erwartete bereits gespannt seine Reaktion. Sie provozierte bewusst mit so einem Thema und dies diente nicht nur dazu, zu zeigen, dass sie keineswegs so spießig wie der Rest ihrer anstandsvollen Gesellschaft war, sondern auch um ihm zu zeigen, dass sie kein kleines Mädchen war. Sie hatte ständig das Gefühl ihm das auch beweisen zu müssen.
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BeitragThema: Re: Die Straßen   Die Straßen EmptyDo Apr 07, 2011 10:28 pm


Er musterte sie durchdringend, bevor er ihr antwortete. “Tut mir leid, meine Liebe, aber der Name Eures Autors sagt mir nichts. Aber ich lese eher Fachliteratur, als Unterhaltsames. Ganz der einsame Gelehrte, der ich nun mal bin.” Er lächelte das Mädchen freundlich an und überlegte sich, ob er wirklich einmal Zeit darauf verwenden wollte, in ein derartiges Buch zu sehen. Falls er einmal Langeweile haben sollte, mochte er so etwas ja mal in Erwägung ziehen. Er lauschte ihren Sorgen, den kleinen Mraunimjungen betreffend und meinte dann ruhig zu ihr. “Ich denke nicht, dass ihr Euch darum Gedanken machen müsst, ohne Euch wäre er ja trotzdem nicht mit seiner Familie zusammen, sondern wahrscheinlich nicht mehr am Leben. Er hat Euch also viel zu verdanken.” Er berührte tröstend ihren Arm und lächelte ihr freundlich zu. Es war sehr nett von ihr gewesen, sich des kleinen Wesens anzunehmen, wie viele andere wären wohl einfach schnell weitergezogen. Ihre folgenden Worte ließen ein leicht überhebliches Grinsen auf seinen Lippen erscheinen. “Nun, ich denke ich weiß selbst am Besten, wie viel Konzentration ich mir unter welchen Bedingungen zutrauen kann. Glaubt mir, mein Bein zu heilen, wäre mir nicht viel schwerer gefallen, als Eures zu heilen. Wenn man hart genug trainiert, kann man fast alle Schmerzen überstehen. Aber es fällt sicher leichter den Schmerz auszublenden, wenn man weiß, das er danach sowieso vorbei sein wird.” Ihre Erzählung, über ihre Herkunft bestätigte seine Vermutungen ein wenig. Sie kam aus einem reicheren Hause, das war zu erwarten gewesen. Es erklärte einiges, er lächelte weiter. “In Kalmünde war ich noch nicht, oder höchstens einmal kurz auf der Durchreise. Aber vielleicht ändert sich das ja noch, ich bin ja immer noch auf der Reise.” Er registrierte erstaunt, dass sie wirklich auf seine Warnung zu hören schien, allerdings schien sie den ernst der Lage immer noch nicht ganz verstanden zu haben. Ihre danach folgenden Worte verwirrten den Magier ein wenig. “Nun ich trinke schon Alkohol, aber eher in Maßen als in Massen. Ein gutes Glas Wein am Abend ist eine angenehme Sache. Ich wüßte nicht, das ich sonderlich charmant wäre, ich versuche nur höflich zu sein, das ist alles. Und ich beschäftige mich eher selten mit solchen Themen. Obwohl mir dazu etwas vielleicht für euch interessantes einfällt. Ich war vor einigen Tagen bereits in Vincama, ich glaube das erwähnte ich bereits. Ich hatte hier in der Gegend für eine Kaufmannsgattin, einige Papiere besorgt. Und diese Frau schien wirklich von mir angetan gewesen zu sein, oder sie dachte, sie könnte sich so um eine Bezahlung drücken. Ich sollte ihr Papiere bringen, damit sie das Vermögen ihres Mannes einheimsen kann. Dabei habe ich herausgefunden, das er sie verlassen wollte. Für irgendeine junge Frau, naja das war nicht so unerwartet für mich, die Frau war einfach ein schreckliches Weibsbild und dann noch so von sich eingenommen. Es hat mir doch ein gewisses Vergnügen bereitet ihr auch die anderen Briefe zukommen zu lassen.” Er lachte amüsiert auf, als er sich an den Gesichtsausdruck der Alten erinnerte. Mit einem Mal blickte er erstaunt auf und packte Lucielle an den Schultern. Vorsichtshalber legte er dazu sanft die Hand vor ihren Mund und drehte sie sanft zur rechten Seite. Dort stand an einem Bachlauf, ganz in der Nähe des Weges ein stattlicher Hirsch. Als er davon überzeugt war, das sie kein unüberlegtes Geräusch mehr machen würde, löste er die Hand von ihrem Mund wieder. Er flüsterte ihr leise ins Ohr. “Seht euch das an, meine Liebe. So nah an der Straße sieht man normalerweise keine Hirsche, wir scheinen Glück zu haben, meint ihr nicht auch?”
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BeitragThema: Re: Die Straßen   Die Straßen EmptyFr Apr 08, 2011 12:26 am

Der Gesichtsausdruck der Wanderin zeigte eine Mischung zwischen Mitleid und Erheiterung. Sie empfand es einerseits als recht amüsant, dass er sich selbst als "einsamer Gelehrter" bezeichnete, andernseits fragte sie sich was diesen Umstand herbeigeführt hatte. Er war sicherlich in dem Alter, im welchen man normalerweise bereits eine Familie hatte oder zumindest eine Ehefrau. Er war gutaussehend und gebildet und daher verwunderte es sie etwas, dass er anscheinend keine hatte. Oder hatte er bereits eine Frau und war trotzdem auf Reisen? Seine Aussage bezüglich ihrer Bedenken war beruhigend. Er hatte vollkommen Recht was das betraf. Dhalin wäre so oder so nicht bei seiner Familie-soviel stand fest. Trotzdem empfand sie die Tatsache, dass er eines Tages seine Familie oder seine Heimat vermissen würde als traurig. Selbst wenn er sich nicht an seine Mutter oder seinen Stamm oder wie man das da auch immer nannte, erinnern konnte, würde er sicherlich mit zunehmenden Alter den Drang verspüren seine Volksgenossen kennenzulernen und er würde ganz nach seinem Instinkt in den Katzenwäldern leben wollen. Oder redete sie sich das aus Angst, dass dies zutreffen könnte nur ein? Wie auch immer seine Worte und auch seine tröstende Berührung waren mehr als aufbauend und bestätigten ihr nochmals, dass sie das Richtige getan hatte und noch tat. Das Kairgain angeblich sich eher weniger mit Frauen beschäftigte konnte sie kaum glauben und zog eine Augenbraue hoch. Zumindest bestätigte dies ihre erste Vermutung, dass er alleinstehend war. "Ihr empfindet Euch nicht als charmant? Bescheiden seid Ihr wahrscheinlich auch noch, mein Lieber. Ihr seid freundlicher als andere Männer eures Standes, glaubt mir und ich empfinde es übrigens als überaus charmant, dass man eine Frau in seinen Armen sogar bis zum Nachtlager trägt." Sie grinste amüsiert und zwinkerte ihn zu. "Ich frage mich was dann nach euren Ermessen bitteschön charmant bedeutet, wenn nicht dies." Seine Geschichte hörte sie ihm gespannt zu. "Unglaublich..." meinte sie empört. "Nun es geschieht Ihr allerdings recht. Sie hatte ja schließlich auch eure Aufmerksamkeit gesucht und wäre sicherlich mehr eingegangen, wenn Ihr auch nur gewollt hättet, also kann sie dem Mann ja auch keine Vorwürfe machen. Im Gegenteil hoffentlich..." Plötzlich wurde sie unterbrochen als er sie unerwartet an den Schultern packte und seine Hand auf den Mund drückte. Bevor sie ihre Gedanken sammeln konnte und diese Situation überhaupt begriff, drehte er sie leicht zur Seite und sie erkannte einen wundervollen Hirsch mit prächtigem Geweih, einen im Sonnenlicht glänzendes Fellkleid und majestätischer Haltung. Ihre Augen weiteten sich vor Erstaunen als sie diesen betrachtete und verstand wie wunderbar selten solch ein Anblick war. Selbst als er seine warme Hand von ihren Mund löste, stand sie einfach nur stumm da und betrachtete das scheinbar unbeeindruckte Tier. Sie spürte seinen Atem als er ihr etwas in das Ohr flüsterte und bekam eine Gänsehaut, errötete sogar etwas, wagte es allerdings nicht zu antworten und dies nicht nur, weil sie befürchtete damit den Hirsch über ihre Anwesenheit zu erschrecken, sondern auch, weil diese Situation mehr als romantisch war. Wie sehr hatte sie sich damals ähnlich romantische Situationen mit Romiran gewünscht. Aber dafür war er viel zu oberflächlich gewesen. Er hätte höchstwahrscheinlich lieber den Hirsch erlegt und zum Mahl servieren lassen als zu bewundern. So waren Männer normalerweise und umso mehr erstaunte sie Kairgains Verhalten, sein Interesse an Natur und das er überhaupt diese Schönheit der Natur wahrnahm. Das hätte sie sicherlich nicht von ihm erwartet und noch weniger hätte sie erwartet, dass sie so sprachlos nur durch eine Berührung oder seiner Nähe sein würde. Sie lächelte um ihre Unsicherheit zu überspielen..."Ähm ja, wirklich schön...also ich meine den Hirsch." meinte sie leicht verwirrt und auch schon wieder erschrocken darüber, dass sie solch einen Unsinn redete. "Ähm es tut mir leid...ich habe nur laut nachgedacht...also nicht nachgedacht, wisst Ihr?" Sie schloss kurz die Augen und versuchte sich eher weniger wie eine Verrückte zu benehmen. Ihre Reaktion war ihr dermaßen peinlich, dass sie sich von ihm abwand und schnelleren Schrittes die Strasse weiter entlang lief. Sie schaute nicht zurück sondern ging nur stumm weiter, aber in Gedanken über sich selbst fluchend. Da hatte man ihr schon einen solch seltenen Anblick geboten und sie ging einfach und ließ ihn auch noch da stehen. Erst vorhin nach seiner Nähe bemerkte sie wie sehr ihr plötzlich Romiran fehlte. Das war Jahre her und doch brannten ihre Augen während sie stur auf die Strasse die sie entlanglief starrte, ihre Sicht aber verschwomm da ihr Tränen in die Augen stiegen. Sie wäre so gerne mit ihm hier gewesen. Aber nun begnügte sich eine andere Frau mit ihrem Romiran und dieser Gedanke zeriss ihr fast das Herz in tausende Stücke - zumindest fühlte sich das so an.
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BeitragThema: Re: Die Straßen   Die Straßen EmptySa Apr 09, 2011 6:38 pm

Er sah ihr ein wenig erstaunt nach, als sie plötzlich voran lief. Ihre hastigen Bewegungen hatten natürlich auch den Hirsch verscheucht. Eine merkwürdige junge Frau war sie, Kairgain seufzte auf und folgte ihr dann, vielleicht hatte sie einfach keinen Sinn für die Schönheit der Natur, obwohl ihre gestammelten Worte eigentlich anders geklungen hatten. Aber wahrscheinlich war sie einfach noch zu jung, um einen solchen Anblick würdigen zu können. Aber diese Erkenntnis würde wohl mit der Zeit noch kommen. Er ging ihr hinterher und dachte nicht weiter über ihr, für ihn sehr merkwürdiges, Verhalten nach.
Er folgte ihr in einem kleinen Abstand, sie würde schon langsamer werden, wenn sie sich wieder unterhalten wollte. Er kannte sich nicht sonderlich gut mir Frauen aus, die einzige Frau, mit der er längere Zeit zusammengereist war, war Jilana gewesen und die hatte sich eher wie ein anderer Mann verhalten, und nicht wirklich Damenhaft. Kairgain war sich nicht sicher, wie er sich nun verhalten sollte, aber er beschloss sie nicht zu bedrängen und ihr ihre Ruhe zu lassen. Er atmete tief die Luft ein, in der ein Hauch von Blütenduft lag und ging entspannt weiter. Es war ein ausgesprochen schöner Tag, das Wetter war angenehm mild und die Landschaft wunderschön. Er überlegte gerade, ob er langsam zu Lucielle aufschliessen sollte, als er plötzlich einen Hilferuf vernahm. Neugierig sah er sich um, gerade passierten sie eine Kreuzung. Ein kleinerer Weg kam aus dem Wald zur Linken und mündete wohl auf die Hauptstraße, auf der die Drei gerade unterwegs waren. “Lucielle, lass uns nachsehen, wer dort Hilfe braucht.” Er bog auf den kleineren Pfad ein und folgte der Richtung, aus der er dem Ruf vernommen hatte. Lange musste er nicht laufen schon einige Meter weiter konnte er sehen, was das Problem war. Der Weg war durch einen herabgestürzten Baum versperrt und ein Wagen hatte wohl versucht, um das Hindernis herumzufahren und dabei ein Rad beschädigt. Mit einem breiten Lächeln näherte er sich der Stelle, scheinbar war gerade das Karma dabei seinen Anteil zurückzufordern, erst Lucielle und ihr Mraunim und nun die Bauern, die Hilfe benötigten. Er seufzte, die Arbeit sah nicht wirklich angenehm aus, aber er konnte nun wohl kaum noch so tun, als hätte er nichts gehört. Der Magier war bereits bis auf fünfzig Meter an die Unfallstelle herangekommen, als er plötzlich stockte. Es hatte in letzter Zeit kein so großen Unwetter gegeben, das den Baum gefällt haben konnte. Zwar konnte er den Baumstamm nicht gut genug sehen, um zu erkennen, ob er mit der Axt gefällt worden war, aber er war misstrauisch geworden. Er lächelte weiter und stützte sich mit seinem Stab beim gehen ab. Leise meinte er zu seiner Begleiterin. “Sei vorsichtig, ich fürchte, die Leute sind nicht was sie scheinen. Mach dich bereit dein Schwert zu ziehen oder in Deckung zu springen, falls sie noch Bogenschützen dabei haben. Bisher sah es nicht zu übel aus, es waren zwei Männer und eine Frau. Solang das Mädchen an seiner Seite sich nicht zu dämlich anstellte, sollten sie diese Situation überleben können. Noch beim gehen rief er sich einen Zauberspruch ins Gedächtnis und wartete nur darauf, das die vermutlichen Räuber den Angriff begannen, um einen der Männer mit einem Finsterschlag außer Gefecht zu setzen. Die drei trugen sicher keine großen Waffen, jedenfalls nicht am Körper, aber er konnte Dolche am Gürtel und auf dem Boden einen Knüppel erkennen.
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BeitragThema: Re: Die Straßen   Die Straßen EmptySa Apr 09, 2011 8:43 pm

Das leise Knirschen der Steine unter seinen Füßen war etwas weiter hinten zu hören und ließ sie vermuten, dass er ihr in einem gewissen Abstand folgte. Sie drehte sich absichtlich nicht um, um weiteren Blickkontakt zu meiden. Sie blinzelte und die die Tränen, die ihre unglücklichen Augen benetzt hatten, trockneten noch bevor sie über ihr Gesicht rannen. Lucielle holte tief Luft und stieß diese dann bedächtig wieder aus. Sie musste sich zusammenreißen und Romiran endlich vergessen oder zumindest lernen den Gedanken an ihn zu ertragen ohne direkt in Tränen auszubrechen. Hoffentlich dachte Kairgain nicht aufgrund ihrer für ihn sicherlich seltsamen Reaktion, dass sie sich wegen ihn abwand. Er dachte bestimmt, dass sie sein Verhalten zu aufdringlich empfand, obwohl er ja letztendlich nur näher kam um ihr etwas in das Ohr zu flüstern um diesen wunderschönen Anblick mit ihr zu teilen. Schlechtes Gewissen trat anstelle von Trauer über die Vergangenheit, da sie wahrscheinlich den Hirsch durch ihr schnelles Dahinschreiten verscheucht hatte. Sie hätte wenigstens auf Kairgain Rücksicht nehmen und ihm diesen Augenblick gönnen sollen. Aber nein - wieder einmal dachte sie nur an sich und das verärgergte sie ungemein. Ein aus der Ferne vom angenehmen Wind getragene Hilferuf riss sie aus ihren Gedanken und Selbstvorwürfen, ließ ihr nagendes Schuldgefühl augenblicklich vergessen. Sie schaute suchend in die Richtung aus der anscheinend der Ruf kam, drehte sich etwas unsicher zu Kairgain um. Sie wollte ihn gerade fragen , ob sie lieber nachschauen sollen als er ihre Gedanken schon aussprach und sie ihm letztendlich dem Pfad entlang folgte. Dhalin lief auf allen Vieren hinterher. Der umgefallene Baumstamm der sich ihren Blick im nachhinein erschloss war von massiven Ausmaß und sie fragte sich wie der einfach so umfallen konnte. Gewaltige aus dem Waldboden herausgerissene Wurzeln waren zu erkennen ebenso wie eine recht schräg stehende Kutsche. Sie hielt ebenfalls inne und wunderte sich über Kairgains Zögern, während er seine Warnung aussprach runzelte sie die Stirn. Sie erkannte keinerlei drohende Gefahr, welche angeblich von diesen hilfesuchenden Menschen ausgehen sollte. Von Irgendjemanden hatte sie schonmal gehört, dass es durchaus hinterlistige Räuber gab die einen Unfall in dieser Art vortäuschten und dann die Hilfsbereitschaft der Menschen ausnutzten um sie anschließend zu überfallen. Das konnte sie sich hier allerdings nicht vorstellen. Die Menschen, sofern sie diese erkennen konnte, sahen wie gewöhnliche Bauern aus und schienen keineswegs gefährlich zu sein. "Wie kommst du darauf?" Trotzdem entnahm sie langsam und beinahe lautlos das Schwert aus der Halterung und umfasste fest dessen Knauf. Sie war sich sicher, dass er Gründe für seine Besorgnis hatte. Die Menschen an der Kutsche hatten bereits die sich nähernden Reisende erkannt und der Mann ging auf sie raschen Schrittes zu. "Seid gegrüßt, Reisende...wir benötigen dringend Hilfe." schrie er ihnen zu als er auf eine gewisse Distanz plötzlich stehen blieb. Lucielle hielt inne als sie Waffen auf dem Boden erkannte. Beinahe lautlos löste sich plötzlich aus dem raschelnden Gebüsch eine dunkelgekleidete Gestalt hinten ihnen und während weniger Augenschläge und mit erhobenen Dolch in seiner verkrampften Hand stürzte sich diese auf Kairgains Rücken zu.
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BeitragThema: Re: Die Straßen   Die Straßen EmptySo Apr 10, 2011 9:29 pm

Das leise rascheln des Gebüsches, war genau die Art Geräusch, auf die der Magier gewartet hatte. Er ließ seinen Zauber auf einen der sichtbaren Männer los, der prompt ohnmächtig zu Boden sank. Dank seiner geschulten Reflexe schaffte Kairgain es gerade noch dem Angriff wenigstens teilweise auszuweichen. So drang der Dolch nur ein wenig in die Schulter ein, stieß auf das Schulterblatt und wurde dadurch harmlos abgelenkt. Er benötigte nur einen kurzen Augenblick, um den Schmerz zu ignorieren. Dann konnte er sich auf den Kampf konzentrieren, eigentlich hätte er nun einen Dunkelheitszauber benutzt, aber Lucielle war noch in seiner Nähe und er wollte nicht riskieren sie ebenfalls in der Dunkelheitszone einzufangen, sie hatte selbst gesagt, das sie nicht sonderlich gut kämpfen konnte. Stattdessen bemühte er sich nur, den Angriffen auszuweichen und die nötige Konzentration für einen weiteren Zauber aufzubringen. Glücklicherweise schienen die Räuber keine Soldaten gewesen zu sein, sie kämpften zum Glück weniger gut, sonst hätte es für sie um einiges schlechter ausgesehen. Er wartete eine Lücke im Angriff seines Gegners ab, ging dann schnell in die Knie und schlug mit seinem Stab kräftig gegen die Kniekehle des Angreifers. Als dieser strauchelte wirkte er schnell einen Dunkelheitszauber auf die beiden, die bisher nicht in den Kampf eingegriffen hatten und machte sich dann wieder bereit. Er hoffte das Lucielle, nun weniger Probleme mit den beiden übrigen hatte, da sie sicher eine Weile benötigen würden, aus der Dunkelheit herauszufinden. Zwar war er nicht ungeübt als Kämpfer, aber mehr als einen Gegner konnte er gleichzeitig höchstens beschäftigen, aber nicht besiegen.
So lief es allerdings ein wenig besser, zwar hatte er immer noch mit dem Zeitdruck zu kämpfen, aber gegen einen einzelnen Gegner konnte er bestehen. Er kämpfte erstmal defensiv in der Hoffnung, das sein Gegner einen entscheidenden Fehler machen würde. Doch aufgrund seiner magischen Fähigkeiten war wohl auch der Räuber vorsichtig geworden und taxierte ihn nun genauer, um seine Fähigkeiten einschätzen zu können. Auf diese Art und Weise würde der Kampf noch eine ganze Zeit lang so weitergehen, bis einer von ihnen müde werden würde. Doch solange konnte Kairgain nicht warten. Er tat so, als würde er ermüden und schlug etwas langsamer mit dem Stab zu. Er hoffte, dass er den Stab schnell genug herumschwingen konnte, sobald der Mann angriff. Nach einigen Schwüngen schien der Räuber davon überzeugt, dass er wirklich langsamer geworden war und wagte einen Angriff aud seinen Bauch. Kairgain trat einen halben Schritt zurück und holte dann rasch mit dem Stab aus. Er erwischte den Räuber hart am Schädel, so dass dieser benommen zu Boden stürzte. Ohne zu zögern, oderdem Gegner die Zeit zu geben sich wieder aufzurichten, stieß der Magier brutal den Stab zu Boden und zertrümmerte dem Mann den Schädel. Er hatte weder Zeit, noch Lust dazu sich mit Gnade aufzuhalten.
Dann drehte er sich um, um zu sehen, wie Lucielle zurecht kam.
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BeitragThema: Re: Die Straßen   Die Straßen EmptyMo Apr 11, 2011 10:38 am

Mit weit aufgerissenen Augen sah sie den Körper des vor ihnen stehenden Mannes einfach zusammensacken. Dieser blieb dann auch regungslos liegen. Noch bevor sie sich die Frage stellen konnte, ob dieser nun bewusstlos oder im schlimmsten Fall tot war bemerkte sie eine Bewegung hinter Kairgain aus dem Augenwinkel, wollte ihn warnen, doch der Angreifer war schneller und schob seinen Dolch voller Wucht in das Fleisch des Magiers. Sie wollte ihren verletzten Begleiter zu Hilfe eilen, doch bevor sie ihn erreichen konnte, stieß sie mit einem recht angeschlagenen Mann zusammen und wich erschrocken zwei Schritte zurück. Sie hatte das Schwert noch nie aber wirklich noch nie in solchen Situationen nutzen müssen. Es waren damals leidiglich ungefährliche Übungen und diese reichten bei weitem nicht, diesen Mann in einem Schwertkampf niederzustrecken, wahrscheinlich noch nicht einmal um ihn zu verletzen. Seltsamerweise schien der Mann aus dieser seltsamen dunklen Aura zu kommen und war sichtlich verwirrt. War das Kairgains Magie? Der Mann stolperte auf sie zu, hob völlig unkonzentriert das Schwert und auch wenn dieser Angriff reinweg von Schwäche gezeichnet war, was wahrscheinlich auch damit zu tun hatte, dass er nicht gerade viel Gegenwehr von ihrer zierlichen Gestalt erwartete, traute sie es sich nicht zu, diesen mit ihren Schwert abzuwehren, holte stattdessen aus und trat ihn mit aller Kraft in den Schritt. Das war wirksam und half schon immer. Dieser sackte röchelnd in sich zusammen, sank auf den Boden. Mit dem Schwertgriff holte sie aus und traf diesen an der Schläfe, sah atemlos zu wie dessen Körper schließlich bewusstlos auf den Boden fiel und da auch liegen blieb. Aus dem Augenwinkel sah sie plötzlich wie die andere Frau, die sie davor garnicht erst wahrgenommen hatte, plötzlich ebenfalls aus der dunklen Aura stolperte, innehielt und entsetzt in Richtung ihres Begleiters schaute. Sie drehte sich ebenfalls um. Blut spritzte, ein kurzer erstickter Schrei und fassungslose Augen. Innerhalb von wenigen Sekunden zertrümmerte Kairgain den Schädel des ihm zu Füßen liegenden Räubers. Blut verteilte sich langsam auf den Boden um den Kopf des Mannes. Stille folgte. Die zuletzt noch übriggebliebene Frau stolperte nach hinten ohne den Blick von den leblosen Körper seines entstellten Partners abzuwenden, fiel auf den Boden, richtete sich wieder auf und ergriff stolpernd die Flucht. Dhalin hatte sich während des Durcheinander des Gefechtes in einem Gebüsch versteckt, beobachtete mit vor Angst anliegenden Ohren das Geschehen. Lucielle konnte ihren geschockten Blick auch nicht recht von der Leiche abwenden. Sie hatte soviel fließendes Blut und Brutalität noch nie gesehen. Das Atmen fiel ihr schwer, ihr Magen krampfte sich zusammen während in ihr eine Übelkeit aufstieg, ihre Hände zitterten vor Aufregung, hielten aber trotzdem verkrampft den Griff ihres Schwertes fest in der Annahme, dass es noch nicht vorbei war. Erst die Sorge um den verletzten Magier zwang sie wegzuschauen und betrachtete zuerst ihn, dann seine blutende Wunde an der Schulter. "Kairgain....? Geht es dir gut?" flüsterte sie eingeschüchtert, so das es kaum verständlich war. Tränen brannten ihr in den Augen. Sie wollte nur noch Nachhause, in Sicherheit und Geborgenheit ihrer Familie. Das soeben Geschehene wollte sie niemals erleben, hatte davor nicht einmal die Befürchtung, dass so etwas ausgerechnet ihr passieren konnte. Sie musste sich zusammenreißen, trat einen Schritt auf den Magier zu. "Kairgain?" In ihrer Stimme lag eine gewisse Sorge, aber auch Furcht.
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