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 Die Küste

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Tika Erkan
Weltenschöpfer

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Tika Erkan

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Die Küste _
BeitragThema: Die Küste   Die Küste EmptyDo Sep 23, 2010 12:42 pm

Die Küste

Payadal ist eine Provinz am Meer, genauer gesagt am Golf von Yôcul. Den größten Teil ihres beachtlichen Reichtums verdankt Payadal dem Seehandel mit Städten wie Yôcul, Arimanatu oder Port Sanpas. Payadal besteht zum größten Teil aus Wiesen und Feldern und besitzt keine größeren Erhebungen, darum ist es auch anfällig gegen Sturmfluten und Überschwemmungen. Die Küstenbereiche werden darum von Dämmen gesichert, die sich an der ganzen Linie von der Mündung des kleinen Kal bis Ravalt entlangziehen. Die Dämme dienen auch als Verkehrswege, auf denen Wanderer fast immer trockene Füße behalten. Hinter den Deichen beginnen die Schafweiden und Kornfelder Payadals, doch davor erstrecken sich schmale Sandstrände und sumpfige Wiesenstücke, wo zahlreiche kleine Bäche ins Meer münden. Schilf wächst ebenfalls in großen Mengen, darum leben auch viele Vögel hier, unter anderem natürlich Seeschwalben und Möwen, deren raue Schreie allgegenwärtig sind. Die Luft ist auch im Sommer recht kühl, da das Meer die Temperaturen dämpft. Der Wind an der Küste ist meist rau und bringt den Salzgeruch des Meers zum Festland. An den schmalen Stränden findet man Muscheln, Feuersteine und ab und zu Reste von Krabben und anderen Meeresbewohnern, die von abenteuerlustigen Kindern gerne gesammelt werden. Draußen auf dem Meer sieht man manchmal die großen Handelsschiffe oder einige schnelle Segler der Flotte Payadals, nahe bei der Küste auch manchmal die kleinen Fischerboote der Menschen aus den Dörfern an der Küste.
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BeitragThema: Re: Die Küste   Die Küste EmptySo Jan 16, 2011 9:50 pm

Madlène hatte es an die Küsten von Payadal verschlagen. Nur etwas hatte sie im Kopf: sie suchte ihren Vater. Ein uralter Fisch, den sie schon sehr lange kannte, hatte ihr verraten, dass ihr Vater ein Mensch gewesen sei. Sie selbst hatte ihn nie zu Gesicht bekommen und darum hatte sie sich entschlossen ihn bei den Menschen zu suchen. Ausserdem hatte der Fisch ihr erzählt, dass Madlènes Mutter ihn aus einem Fischerboot mitgenommen hatte, was der Fisch so genau wusste, weil eines seiner Kinder gerade in das Netz des Fischers gegangen war. Glücklicherweise konnte das Kind sich befreien und erzählte alles seinen Eltern.

Natürlich war das ein grosser Zufall gewesen und manchmal zweifelte Madlène an der Aussage des Fisches. Könnte auch sein, dass er mit den Jahren nicht mehr so klar denken konnte. Aber es war der einzige Hinweis auf ihren Vater. Hier irgendwo hatte ihre Mutter vor vielen Jahren ihren Vater kennengelernt.

Fraglich war auch, ob er noch hier war oder ob er überhaupt noch lebte. Ein Versuch war es jedenfalls wert. Gleichzeitig konnte sie den Menschen ein wenig zuhören und ihre Sprache lernen. Da sie wusste, dass ihr Vater ein Fischer war, beobachtete sie die Fischerboote und versuchte möglichst unbemerkt zu bleiben.

Nach einiger Zeit wurde es ihr jedoch langweilig und sie schwamm ein bisschen abseits an den Strand, um dort das Gehen auf zwei Beinen zu üben. Zwar hatte sie genug kräftige Beine, jedoch liess sie ihr Gleichgewichtssinn im stich. Glücklicherweise war es schon später am Abend und Wolken bedeckten den Himmel, ansonsten wäre sie der Sonne schutzlos ausgeliefert gewesen. Während sie das Gehen übte, fragte sie sich, woran sie ihren Vater überhaupt erkennen würde. Immerhin hatte sie ihn noch nie gesehen.
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BeitragThema: Re: Die Küste   Die Küste EmptySo Jan 16, 2011 10:18 pm

Nach langer Zeit ziellosen Umherstreifens hatten Tjaldas Füße sie in die Provinz Payadal getragen. Viele Wochen war sie durch die Lande gestreift, doch irgendwann hatte sie etwas immer mehr zum großen Wasser hin gezogen. Das Meer hatte sie schon immer fasziniert. Sie war in einem Wald aufgewachsen und hatte fast ein Jahrhundert lang nie so viel Wasser auf einmal gesehen. Einige Seefahrer hatten ihr auf ihren Reisen von Schiffahrten erzählt, von der unendlichen Weite des Ozeans und der Freiheit, die sie dort draußen zu spüren erahnten.
Tjalda glaubte nicht wirklich, dass man auf einem Schiff frei sein konnte. Mochte das Meer noch so groß sein, ein Schiff war im Vergleich dazu winzig, der Seefahrer eingesperrt durch das Holz der Planken. Als einfacher Matrose hatte man dieses Problem sowieso, man musste schließlich dem Kurs folgen, den der Kapitän einem vorgab. Um die ganze Freiheit des Ozeans auskosten zu können, müsste man schon in ihm leben, wie die Marinae.
Ehrlich gesagt hatte sie noch nie einen gesehn, aber sie stellte es sich wundervoll vor, einer zu sein. Einfach nur zu schwimmen, dort draußen. Aber um ehrlich zu sein, wollte sie dann doch keine Marinae sein, denn immerhin gab es auf dem Land so viele Wunder zu sehen, auch wenn man dort ebenfalls eingeschränkt war, von Gebirgen und anderen unüberwindbaren Hindernissen.
Am schönsten wäre es natürlich fliegen zu können, einfach nur fliegen zu können, immer und überallhin. Keine Nahrung zu brauchen, keine anderen Wesen um sich herum, einfach nur zu fliegen und sich an der Schönheit der Welt zu ergötzen. Aber das war nur den Göttern vorbehalten, das wusste Tjalda, ebenso wie sie wusste, dass es töricht war, nach so etwas zu streben.
In derlei Gedanken versunken saß die junge Elfe auf einem Stein am Meeresufer und blickte auf die sanften Wellen, bis etwas anderes ihren Blick auf sich zog. Ein Mädchen, das in einiger Entfernung am Strand entlang...nunja, ging traf es nicht so wirklich, sie schien ein paar Probleme mit dem Gleichgewicht zu haben. Tjalda lächelte. Wie unschuldig sie aussah. Die Elfe beschloss, dass Mädchen weiter zu beobachten.
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BeitragThema: Re: Die Küste   Die Küste EmptySo Jan 16, 2011 10:33 pm

Gedankenverloren sass Madlène auf einem kleinen Felsen, der alleine am Strand vor sich hin bröckelte. Begierig sog sie die Luft ein. So zu atmen war für sie immer wieder eine seltsame aber doch angenehme Erfahrung. Auch die leichte Brise, die in ihrem Haar spielte war sehr willkommen.

Sie schaute zum Himmel empor, in dem sie noch ein paar dunkle Wolken erkennen konnte, doch bald würden diese in den schwarzen Hintergrund übergehen. Es wurde Nacht. Sie hoffte den Mond heute sehen zu können.

Jedoch entschloss sie sich noch ein wenig im Gehen zu üben, bevor der Mond aufging. Ein Schritt, zwei Schritte, ein kurzes Wanken und Schritt Nummer Drei, doch dann bemerkte sie eine Gestalt, die ein bisschen entfernt auf einem Felsen sass und ihr zusah. Sofort erstarrte sie, verlor das Gleichgewicht und fiel hin. Sollte sie ins Wasser flüchten?
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BeitragThema: Re: Die Küste   Die Küste EmptySo Jan 16, 2011 10:48 pm

Als Tjalda bemerkte, dass das Mädchen sie gesehn hatte und daraufhin hingefallen war, brach sie lautes Gelächter aus. Laif hatte immer behauptet, sie würde nicht wie eine Elfe lachen, sondern wie eine Nordländerin. Er meinte, Elfen müssten hell und glockenklar lachen, aber ihr Lachen war volltönend, laut, herzlich und ansteckend, so wie das einer Marktfrau, die ihre Kunden schon lange kannte. Früher hatte sie seine Vergleiche nie verstanden, aber inzwischen glaubte sie zu wissen, was er meinte.
Als sie sich halbwegs beruhigt hatte, rief sie in Richtung des Mädchens: "Alles in Ordnung?" Und weil sie dachte, die andere musste sich bei ihrem Anblick wohl erschrocken haben, fügte sie an: "Tut mir Leid, ich wollte dich nicht stören oder so."
Bei diesen Worten hatte sich sich erhoben und ging nun mit langsamen, gemessenen Schritten zu dem Mädchen hinüber. Wenn sie lief, wirkte sie schon mehr wie eine Elfe, sie hatte einen grazilen, anmutigen und tänzerischen Gang, der auf dem Sand des Strandes allerdings nicht so wirklich seine Wirkung entfalten konnte. Vielleicht hätte sie ihre Schuhe ausziehen sollen. Die Reitstiefel erwiesen ihr auf ihren Wanderungen zwar immer gute Dienste, aber um ehrlich zu sein, sie mochte es trotzdem lieber barfuß zu gehen.
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BeitragThema: Re: Die Küste   Die Küste EmptyMo Jan 17, 2011 1:07 am

Lachen dröhnte an ihr Ohr. "Lacht diese Frau etwa über mich?"dachte Madlène eingeschüchtert. Zuletzt hatten einige Marinae über sie gelacht, dabei auf ihre Beine gezeigt und an ihren Haaren gezogen. Schnell verdrängte sie diese Bilder wieder.

Nun rief die Frau etwas, was Madlène nicht verstand, weil sie die Sprache nicht konnte, und kam auf Madlène zu. Hastig richtete sie sich so gut wie möglich auf, wankte jedoch bedrohlich. Was wollte die Frau von ihr? War das, was sie sagte gut oder schlecht? Nun versuchte Madlène die Mimik in ihrem Gesicht zu deuten, was ihr aber sehr schwer fiel, da sie nur Marinae und Fisch Mimik kannte, wenn man Fischen eine Mimik zuschreiben möchte.

Recht bedrohlich wirkte die Frau schon, zwar war sie grazil, jedoch ein gutes Stück grösser als Madlène. Sollte sie wegrennen oder bleiben? Eigentlich wollte sie wegrennen, doch, wie fast immer, wenn ihr ein menschenähnliches Wesen begegnete, trat ihre Lähmung auf und sie blieb stehen. Unfähig einen Gedanken zu fassen oder sich zu bewegen. Reflexartig nahm sie ihre Hände vors Gesicht und kauerte sich zusammen.
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BeitragThema: Re: Die Küste   Die Küste EmptyMo Jan 17, 2011 6:09 pm

Als das Mädchen aufstand und sie mit diesem verschreckten Gesicht ansah, wurden Tjaldas Schritte langsamer. Hatte die Fremde etwa Angst vor ihr? Hatte sie denn ihre Worte von eben nicht gehört? Oder hatte sie sie vielleicht nicht verstanden? Es war wirklich nicht ihre Absicht gewesen, der Anderen Furcht einzujagen.
Bin ich denn wirklich so beängstigend. Ja, ich bin groß und auf meinem Rücken hängt ein Köcher mit Pfeilen und Bogen, aber sehe ich wirklich aus, als wolle ich einem Unschuldigem etwas zu Leide tun? Das Verhalten des Mädchens ließ Tjalda schon ein wenig an dem Bild zweifeln, dass sie sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten von sich selbst gemacht hatte. Nie hätte sie gedacht, dass man sich vor ihr fürchten könne. Die Menschen, denen sie bisher begegnet war, hatten sie zwar anfangs immer mit ein wenig Scheu und vorsichtigem Respekt behandelt, aber sie konnte sich nicht erinner, das je einmal einer Angst vor ihr gehabt hatte.
Aber...was war denn das? Bis jetzt war ihr das im Dämmerlicht gar nicht aufgefallen, aber nun da sie halbwegs na genug heran war, konnte sie es sehen. Das Mädchen war kein Mensch. Ihre Haut war...blau und schuppig. Ob sie eine Marinae war? Nein, die konnten über Wasser ja nicht atmen und besaßen keine Füße, jedenfalls soweit Tjalda gehört hatte. Nur mächtige Zauberer würden sich manchmal auf dem Land aufhalten, aber wie eine mächtige Zauberin wirkte das Mädchen nicht, eher wie ein verängstigtes Kind.
Während sie sich noch den Kopf darüber zerbrach, hatte sie die Andere auch schon zusammengekauert. Hilf- und ratlos sah die Elfe sich um, wohl wissen, das hier niemand war, der ihr helfen konnte. Sie blieb stehen. In diesem Moment war Tjalda zum nun vielleicht nicht ersten, aber doch nicht so vielten Male vollkommen überfordert mit der Welt.
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BeitragThema: Re: Die Küste   Die Küste EmptyMo Jan 17, 2011 9:08 pm

Die Frau war stehen geblieben. Madlène wartete auf eine Reaktion, doch nichts kam. Nach einer Weile blickte Madlène hoch zu ihr und sah, wie sie zuerst Madlène fragend ansah und dann, ein bisschen hilflos, in der Gegend herumblickte. Zumindest vermutete Madlène das, denn sie war noch immer nicht sehr gewandt im Lesen der Mimik.

Vorsichtshalber beschloss sie noch ein Weilchen in ihrer sicheren Position zu verharren. Langsam liess die Lähmung, sowie die schrill lachenden Stimmen und die schrecklichen Bilder, die zeitgleich in ihr aufgekommen waren, nach. Bald fühlte Madlène sich wieder beruhigt, zwar noch immer ein wenig nervös. Sie fürchtete, dass die Fremde ihr was tun wolle, doch wenn diese das wollte, hätte sie es schon längst getan, daher richtete sich Madlène sehr vorsichtig, den Blick starr auf die Fremde geheftet, wieder auf.

Als sie der Fremden gerade gegenüberstand, bemerkte Madlène, dass diese doch nicht so bedrohlich aussah, wie zuerst angenommen. Wahrscheinlich hatte ihre Lähmung ihre Wahrnehmung getrübt.

Was sollte Madlène nun tun? Sie stand wort- und regungslos vor der Fremden und schaute nun verlegen zu deren Füssen, weil sie Augenkontakt vermeiden wollte.
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BeitragThema: Re: Die Küste   Die Küste EmptyMo Jan 17, 2011 9:37 pm

Die Tatsache, dass das Mädchen sich aufrichtete, überraschte Tjalda zwar ziemlich, doch ließ sie sich nichts anmerken und wartete geduldig, bis sie vor ihr stand. Sie hatte ein ziemlich hübsches Gesicht, auch wenn sie es wohl lieber dem Strand zeigte. Dann lächelte die Wanderin sie freundlich an, obwohl sie das vielleicht nicht sah, deutete mit der einen Hand auf sich und sagte langsam und deutlich: "Tjalda." Ihre andere Hand zeigte auf die Fremde und ihr Gesicht formte einen fragenden Ausdruck.
Ein wenig dämlich kam die Elfe sich schon vor, aber da die Andere die hier übliche Sprache nicht zu kennen schien, musste sich sich wohl so helfen. Probleme wie dieses hatte sie selbst nicht gehabt auf ihren Reisen, worüber sie sich durchaus glücklich schätzte. Es musste seltsam sein sich nicht verständigen zu können. In Laifs Dorf hatte es eine stumme alte Frau gegeben, die sich immer mit Händen und Füßen bemüht hatte, den anderen klar zu machen, was sie wollte, denn schreiben konnte sie nicht.
Tjalda hoffte inbrünstig, dass ihr so etwas nie passieren möge. Sie mochte ihre Stimme. Sie war ein wenig zu tief und zu rau für eine Elfe, aber sie war schön, vor allem, wenn sie sang. Jedenfalls hatten das die anderen immer behauptet.
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BeitragThema: Re: Die Küste   Die Küste EmptyMo Jan 17, 2011 10:07 pm

"Tjalda" erklang die Stimme der Fremden. Sie hatte auf sich gedeutet und das Wort sehr deutlich ausgesprochen. Kurz überlegte Madlène, doch dann wusste sie, dass sich die Fremde gerade vorgestellt hatte. Danach deutete Tjalda auf Madlène und hatte, wie Madlène deutete, einen fragenden Gesichtsausdruck.

Da Madlène ihren Namen schon seit Jahren nicht mehr benützt hatte, brauchte sie einige Anläufe: "Ma...Madl...Madln..Madlne...Madlène." Erfreut, dass sie es noch konnte, jedoch beschämt, dass es so lange gedauert hat, stand sie nun da. Um ein wenig das Eis zu brechen versuchte sie nun Tjalda nachzusprechen, wobei sie kläglich scheiterte und einfach nur "Taldi" sagte.

Ein wenig war sie schon ab dem Klang ihrer Stimme erschrocken. Zuletzt hatte sie die Stimme eines Mädchens gehabt, doch nun Sprach sie wie eine Frau, wenn auch ein wenig rau, jedoch schön und beruhigend. Würde sie ihre Stimme tief verstellen, könnte man sie für eine Kaben oder fast Männerstimme halten.

Als Madlène Tjalda in die Augen sah, streiften sich ihre Blicke und genau in diesem Moment verlor Madlène das Gleichgewicht wieder und knickte seitwärts um.
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BeitragThema: Re: Die Küste   Die Küste EmptyMo Jan 17, 2011 10:46 pm

Aha, Madlène also. Ein schöner Name. dachte sich Tjalda schmunzelnd. Es war schon irgendwie süß, wie unbeholfen ihr Gegenüber wirkte, wie ein Kind. Der Name klang, als hätte sie ihn schon lange nicht mehr ausgesprochen. Sie hatte ein etwas dünnes Stimmchen, was aber wohl eher daran lag, dass ihr gesamtes Gesagtes eher zögerlich über ihre Lippen kam. Als sie sich dann auch noch bemühte den Namen der Elfe zu sagen, war es um Tjaldas Contenance geschehen und sie brach erneut in lautes Lachen aus, das aber abrupt endete, als das Mädchen das Gleichgewicht verlor. Sofort versuchte die Elfe sie aufzufangen, was ihr glücklicherweise auch gelang.
Während sie Madlène wieder auf ihre Füße stellte, betrachtete sie das Mädchen genauer. Sie hatte grüne Augen, so wie Tjalda selbst, nur in einer ganz anderen Schattierung. Während sie selbt durchdringende, hellgrüne Augen hatte, in denen immer wieder ein gewisser Schalk aufblitzt, waren die ihres Gegenübers dunkler und fast schon matt. Die Andere sah generell sehr seltsam aus, was Tjalda zwar nicht störe, aber dennoch einige Fragen aufwarf. Sie würde sie gerne stellen, aber so lange sie sich nicht besser mit dem Mädchen verständigen konnte, mussten ihre Fragen wohl warten.
"Tjalda.", sagte sie dann noch einmal langsam, jede einzelne Silbe betonend. Jetzt hatte sie der Ehrgeiz gepackt. Sie würde es schon schaffen, der anderen die Aussprache ihres Namens näherzubringen. 'Taldi' war zwar süß, aber irgendwie...nunja, Tjalda ließ sich eben nicht gerne in der Verniedlichungsform ansprechen, das hatte bis jetzt nur Laif gedurft und das sollte vorerst auch so bleiben.
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BeitragThema: Re: Die Küste   Die Küste EmptyMo Jan 17, 2011 11:36 pm


Fast wäre Madlène auf dem Boden aufgeschlagen, doch glücklicherweise konnte sie Tjalda noch auffangen. Ihre Hände berührten Madlènes Rücken und ein warmer Schauer durchzuckte ihren Körper.

Schon sehr lange hatte sie niemand mehr berührt. Nicht einmal ihre Mutter hat sie noch angefasst. Den einzigen Körperkontakt, den sie kannte waren Schläge oder das Streicheln von einem Fisch.

Das warme Gefühl blieb in ihrem Körper, jedoch mischte sich Unbehagen, Unsicherheit und eine gewisse Scham mit ein. Madlène fürchtete sich. Langsam wurde sie wieder auf die Beine gestellt und die Berührungen hörten auf.

Madlène bemerkte, dass Tjalda sie nun ganz genau musterte und versuchte sich ihre Unsicherheit nicht anmerken zu lassen, im Gegenteil begann sie nun ebenfalls die Frau zu betrachten. Ein schönes Gesicht mit Ohren die sich spitz zuzogen. Madlène stutzte ein wenig. Noch nie hatte sie solche Ohren gesehen, auch bei den Menschen nicht. War sie etwas Besonderes? Welche Geschichte hatte sie zu erzählen? Langsam war Madlène der Fischgeschichten überdrüssig geworden. Sie nahm sich vor die Frau zu fragen, sobald sie besser sprechen konnte.

Noch einmal sprach Tjalda ihren Namen aus. Wahrscheinlich wollte sie Madlènes Fehler korrigieren, den sie zuvor begannen hatte. Zwar fand sie den Namen Taldi ganz nett, versuchte es aber, bis sie Tjalda richtig gut aussprechen konnte.

Der Mond war aufgegangen und genau in diesem Moment brach er durch die Wolken. Madlène wurde vom Mondlicht durchflutet, wandte sich von Tjalda ab und schaute hinauf. Energie durchströmte sie. Ihre Haut hellte sich auf und ihre Haare begannen sich leicht zu zerzausen, auch wenn kein Wind wehte. Gierig sog sie die Gabe des Mondes ein. War der Mond auch so berauschend für Tjalda? Langsam drehte sie sich um, konnte aber keine Änderung in ihrem Gesicht erkennen.

Durch das Licht des Mondes berauscht und froh über die neue Bekanntschaft, tat Madlène was sie nie tat und nahm Tjalda am Arm, kanalisierte ein wenig Energie des Mondes und schickte sie in den Körper von Tjalda, in der Hoffnung es würde ihr gut tun.
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BeitragThema: Re: Die Küste   Die Küste EmptyMi Jan 19, 2011 10:10 pm

Es war wirklich herzerwärmend wie sehr sich Madlène bemühte Tjaldas Namen richtig auszusprechen, was ihr nach einiger Zeit ja auch ziemlich gut gelang. Aufmuntern lächelte die Elfe das Mädchen an. Sie schien ein wenig aufzutauen. Gut so, das macht die ganze Sache mit der Verständigung bestimmt einfacher. dachte Tjalda.
Dann passierte etwas seltsames. Der Mond brach durch die Wolken und die Andere begann zu... leuchten als würde sie das silberne Licht des Mondes in sich aufnehmen. Ein wahrlich wunderschöner Anblick und ein magischer noch dazu, das sagte Tjalda ihr Sinn für Magie. Bewundernd staunte sie über das Bild das sich ihr bot. Es war einer dieser Momente die einem bis ins Mark gingen, die sich irgendwo in den Tiefen des Herzens festsetzten und einem ein verzücktes Lächeln auf das Gesicht zauberten.
Die Berührung von Seiten Madlènes kam für Tjalda vollkommen unerwartet. Im ersten Moment schrak sie ein wenig vor das Umarmung zurück, den solche Zeichen der Zuneigung hatte sie seit Laifs Tod nicht mehr erfahren, dann aber legte sie ihrerseits die Arme um die zierliche Gestalt. Als die die Berührung der Magie spürte, öffnete sie sich bereitwillig und nahm dankbar die Energie, die die Andere ihr übermittelte. Diese Art von Energie war ihr fremd, sie war ganz anders als die Macht der Natur, die sich immer umgab und die sie zur Heilung einsetzte, oder die unstete Macht des Windes, aber ebenso kraftvoll und einzigartig. Es war ein fremdes, aber schönes Gefühl, das sie mit Worten nicht beschreiben hätte können, weder warm noch kalt, nicht wirklich da, aber eben doch.
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BeitragThema: Re: Die Küste   Die Küste EmptyDo Jan 20, 2011 2:13 am

Madlène war ein bisschen erschrocken, als die grosse Frau ihre Arme um sie legte, jedoch genoss sie die nie zuvor dagewesene Wärme und Berührung. Auch spürte sie, wie die Kraft des Mondes Tjalda gut tat. So verharrte sie einige Minuten, genoss den Mond, genoss die Berührung, saugte sie in ihr Innerstes und schloss sie da ein.

Der Mond schien noch immer, noch immer standen die zwei Gestalten da. Madlène dachte über ihre Vergangenheit. Nun hatte sie jemanden gefunden, der sie nicht so schnell verletzen würde. Oder doch? Das Gewebe aus Glück, Freude, Vertrauen wurde von den schwarzen Fäden des Mistrauens durchzogen. Langsam liessen die Höhengefühle nach. Ganz verschwanden sie, als auch der Mond wieder hinter der Wolkendecke verschwunden war.

Langsam löste sie sich von der Berührung. Ging zögerlich einige Schritte vorwärts. Madlène hatte aufgehört zu leuchten. Das neu Gewonnene eröffnete ihr neue Ängste. Madlène hatte sich das erste Mal einer Person gegenüber so vertraut verhalten. Was wenn sie verlassen wird? Was wenn Tjalda plötzlich weg ist?

So fasste sie den einzigen Entschluss, den ihr zerbrechliches Ich fassen konnte und rannte los. Zurück in die schwarzen Abgründe, zu den stummen Fischen, zu den Berührungslosen. In Sicherheit, doch bevor sie ganz in den gierigen Wellen verschwunden war, blickte sie noch einmal zurück. Ihre Tränen vereinten sich mit dem Weltmeer. Würde Madlène sie jemals wiedersehen?
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BeitragThema: Re: Die Küste   Die Küste EmptyMo Jan 31, 2011 10:17 pm

Mit einem erstaunten und ungläubigen Blick schaute Tjalda dem Mädchen nach. Was hatte sie denn falsch gemacht? Oder hatte sie am Ende doch alles richtig gemacht und etwas anderes war ausschlaggebend gewesen für die plötzliche Flucht Madlènes? Traurig schüttelte Tjalda den Kopf und hielt Ausschau, ob ihr Kopf nicht doch wieder aus den nachtschwarzen Wellen hervortauchen würde.
Lange stand sie so da, die Augen starr aufs Meer gerichtet, regungslos und wartend. Es war fast Mitternacht als sie es aufgab, den Blick traurig senkte und zu ihrem Rucksack zurückging, den sie an dem Stein liegen lassen hatte, auf dem sie gesessen hatte, bevor sie zu Madlène gegangen war. Er befand sich noch dort, wo sie ihn hingeworfen hatte. Seufzend warf Tjalda einen letzten Blick zurück auf die Stelle, an der die Andere verschwunden war, schulterte ihr Gepäck und setzte sich dann langsam in Bewegung. Sie musste am nächsten Morgen in Kalmünde sein, wollte sie das Schiff, das sie sich für ihre Überfahrt nach Yôcul ausgesucht hatte, noch erwischen.
Nach einiger Zeit verfiel sie in einen langsamen, aber ziemlich ausdauernden Trab, der sie mit jedem Schritt näher an die Stadt heranbrachte, näher an des Schiff und - vor allem - näher an ihre erste Reise auf offener See. Fast vergaß sie in ihrer Vorfreude die Grübelein über das fremde Mädchen, aber nur fast. Aber, wie hieß es so schön, man sah sich immer zweimal im Leben, und soweit Tjalda das richtig einschätzte, war die Andere nicht so extrem langlebig wie sie selbst.
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