Esmaériva winkelte ihren linken Arm aufrecht an, sodass eines der Vögelchen auf ihren grazilen Fingerspitzen landete. "Faszinierend..." Sie hauchte dem lebenden Wasservogel ein Leuchten ein, so weit war sie grade mit ihrer neuen Lichtmagie. "Antess, Nero, seht mal!", rief sie die beiden herbei. Fara, die zeichnete, wollte sie nicht aus ihren Gedanken reißen. "Ihr habt euch gewiss auf Angriffsmagie spezialisiert?" Sie gab dem Vögelchen einen Windhauch unter die wässrigen Federn, sodass es sich emporhob zu den Seinen.

Antess beobachtete die beiden Magierinnen skeptisch. Als der Vogel tatsächlich lebendig zu Esmaériva flog hob er eine Augenbraue. Noch eine Wassermagierin. Er musste bei dem Gedanken grinsen. Als Antess das Rufen der ruhigen Stimme Esmaérivas vernahm bemerkte er, dass der Vogel, dank ihr, auchnoch leuchtete. Was man so alles mit Magie machen kann... "Das habt Ihr gut gemacht!" Rief Antess zu den beiden rüber und applaudierte sarkastisch scherzhaft. Alles spielereien... Antess konnte sich ein Seufzen nicht verkneifen.

Marja schüttelte den Kopf.
"Neine Magie ist für mich mein Leben, es war vom Anfang her bei mir, ich kenne es nicht anders."
Sie schickte einen Hindhauch hinauf, der den Vogel weiter trieb.
"Und warum seid ihr von eurer Heimat weg? Wie ist es dort denn so?"
Marja sah sie gespannt an.
"Und wer ist der junge Halbelf? Er scheint nicht gerne zu reden."
Marja sah ein wenig skeptisch zu Antess, der sich zu Wort meldete und musterte ihn.
Noch ein Mensch.

Antess bemerkte, wie er gemustert wurde und musterte zurück, skeptisch, mit hochgezogener Braue. Er seufzte nochmal und schüttelte den Kopf. "Naja" Antess streckte sich. "Ich gehe mal vor, mir die Stadt etwas ansehen, falls du lust hast kannst du ja hinterherkommen, Nero." Er ging an Nero vorbei und winkte Esmaériva noch. "Bis dann." Er versuchte Marja zu ignorieren. Er wollte allerdings nicht so unfreundlich rüberkommen. "Ihr beide könnt Euch mir ja auch anschließen, wenn Ihr wollt." Fara war in dem Moment so mit zeichnen beschäftigt, dass Antess sie vergas. "Oh, Ihr natürlich auch, Fara." Beim Weggehen kratzte er sich am Hinterkopf, blieb stehen, entschied sich für einen Weg und ging weiter.

"Natürlich - wusstet ihr nicht, dass jede Hochelfe von Geburt an magische Begabung hat? Dennoch spezialisiert man sich - sonst ist es ein heilloses Lari-Fari an unvollkommenen Fähigkeiten.
Nun, ich lebte bei meiner Familie in der Hauptstadt Fenyarils, aber nach 78 Jahren wurde es mir zu langweilig. Ich hatte schon so viel von Tiranmar gelesen - ich musste einfach mal weg von dort.
Aber ich schickte meiner lieben Mutter stets Briefe und Bücher."
Sie deutete mit einem Lächeln auf Nero: "Ich hab ihn gern... auf seine Art hat er was. Nunja, ich traf ihn vor einigen Tagen, als Dörfler sein Haus niederbrannten. Er hatte es sein Leben lang in dem Dorf nicht leicht, als Halbelf. Euch als Hochelfe wird er mehr schätzen als die Menschenvölker, wobei Antess eine Ausnahme zu bilden scheint. Die beiden Männer verstehen sich richtig gut, Antess hat ihn wohl auch immer im Dorf verteidigt. Er ist wohl nicht so, wie andere Menschen. Eine gute Seele hat er, das hat mir auch Suna gesagt." Suna schnaubte zustimmend.

"Wollen wir Antess folgen? Ich kenne Eskenforst noch gar nicht" schlug Esmaériva auf Antess' Worte hin vor.

Marja lauschte der Hochelfe und nickte leicht.
"78 Jahre...:" Sie wurde nachdenklich, bestimmt war dies sehr langweilig, doch so etwas kannte sie ja nicht.
"Nun viel gibt es hier nicht zu sehen, ich werde auch in den nächsten Tagen wieder aufbrechen."
Allerdings folgte sie dem Vorschlag und sie liefen langsam hinter Antess her. Isis ließ sie dort, da die Frau sie noch zeichnen wollte.
Ayon hingegen setzte sich auf ihre Schulter und schmiegte sich an sie.
"Sind Elfen eigendlich hochnäsig?"
Sie hatte bisher nur Geschichten gehört und würde gerne wissen ob es wirklich so war.

Sie folgten also Antess.
"Antess, was meint ihr? Bin ich hochnäsig?" Sie hatte das noch nie so wahrgenommen. Hochelfen waren weise und erfahren, aber hochnäsig?
Sie ließ Antess lieber antworten, er konnte das von außen besser beurteilen als sie von sich.

"Hmm..." Antess legte seinen Daumen und seinen Zeigefinger an sein Kinn und blickte nach links oben. "Am Anfang kamit Ihr mir vor allem... verdächtig rüber. Man sieht nicht oft Menschen oder Elfen, die nach einer Rettung nichts verlangten. Wobei Ihr die erste Ganzelfe seid, die ich je getroffen habe." Antess überlegte einwenig weiter, um eine genaue Einschätzung Esmaérivas darzubieten. "Aber jetzt, wenn ich Euch als Repräsintantin der Hochelfen sehe, denke ich, dass Hochelfen edel und höflich sind." Antess drehte sich um und ging rückwärts, er lächelte Esmaériva an. "Für irgendwelche Menschen, die kuzsichtig denken würdet Ihr in der Tat hochnäsig rüberkommen, aber wenn man genauer hinsieht merkt man, dass Ihr hilfsbereit seid und Eure Prinzipien standhaft durchsetzt." Antess drehte sich wieder um, sein Gesicht wurde ernster. "Auch wenn Nero, soweit er weiß, kein halber Hochelf ist, ist er dennoch Elf. Wenn seine Standhaftigkeit gegen die Menschen im Dorf irgendwo herkommt, dann von seiner elfischen Seite... " Antess hielt inne, bis er sich wieder fing. "Oh, tut mir Leid." Er lächelte und blickte über seine Schulter zu Marja. "Ich schweife ab, ist Eure Frage beantwortet?"

"Das ist eine gute Idee, vielleicht finden wir auch gleich eine Gaststätte." sagte Nero und sprang so gleich auf, nachdem Antess schon fortgelaufen war. Esmaériva war auch dabei und Nero lauschte nur dem Gespräch.
Elfen und Hochnäsig? Vielleicht. Aber er stimmte Antess zu. Sie hatten eine weitaus größere Erfahrung als Menschen und können somit ihre Erfahrungen besser ausleben.
"Ich weiß nicht mal ob meine Mutter eine Hochelfe war." sagte er nur und zuckte mit den Schultern, "Es ist mir auch relativ egal."
Er hatte nicht viel aus seinem Vater entlocken können und irgendwann hatte er es akzeptiert, dass er einfach nur eine Mutter hatte, die er nie in seinem Leben kennenlernen würde. Der einzige, der ihm etwas über sie verraten konnte, war sein Vater. Aber der ist jetzt tot. Und selbst wenn, würde er nur wieder anfangen, rumzujammern.

Marja nickte leicht, sie wusste es ja nicht besser.
"Das Gasthaus ist dort drüben."
Sie zeigte auf ein unscheinbares Häuschen mit einem leicht verwitterten Schild.
Ayon flog wieder weg, da er nicht unbedingt vorhatte mit in das Gasthaus zu kommen.
Den Rest des Weges blieb Marja stumm und musterte die drei ein wenig, sie wusste nicht viel über Elfen, vielleicht könnte sie sich dem Trupp anschließen um mehr darüber zu erfahren.

"Aaaaaah, endlich ein Gasthaus." Antess grinste und wühlte in seinem Beutel Geld. Sein Gesicht verzog sich. "Nerooooooooo?" Er versuchte einen "Dackelblick", was antess aber nicht gelang. "Mein Geld... es... ähm... kannst du mir was leihen?" Ich habe mich schon so auf einen Humpen Met gefreut... Erwartungsvoll blickte er Nero an.

"Waaas? Ich bin selber knapp bei Kasse!" protestierte Nero, allerdings seufzte er nach einer Sekunde und kramte in einer der Taschen nach. Es sollte wohl reichen.
"Na gut... aber ich kriege das wieder!"
Sie betraten das Lokal, welches im Moment nicht sehr gefüllt war. Nur einige Einheimische saßen an den Tischen.

Antess freute sich. "Du kriegst es irgendwann ganz sicher zurück!" Er grinste und setzte sich an die Bar. "Einen Humpen Met, bitte." Er bekam seinen Humpen schnell und trank freudig. "Puh, endlich mal wieder entspannen!"

"Danke, Antess. Ja, das in Waldheim war schon schlimm mit den Dörflern... wieso so desinteressiert, Nero? Man kann doch Nachforschungen anstellen - Grundbücher der Dörfer - wisst ihr irgendeinen Namen? Womöglich Nachnamen?" Esmaériva blieb stehen. Sie mochte diese Gasthäuser nicht besonders. Ihr auch nicht, oder, Serah Fye? Die Naturverbundenheit lag den Hochelfen im Blute, daher war ihr das klar.

Aber dann betraten sie das Gasthaus dennoch, mit dem erbettelten Geld von Nero bestellte Antess sich seinen geliebten Met Dass ihm bei den Mengen nicht irgendwann mal schlecht wird...
Marja, Nero und Esmaériva setzten sich an einen Tisch in einer Ecke, von dort hatte man die anderen Menschen besser im Blickfeld.
"Habt ihr Hunger?" fragte sie in die Runde.

Marja musste lächeln, die beiden Männer waren wie Brüder und schon hörte sie wieder eine Stimme in ihrem Kopf.
"Nein ich auch nicht, ich hasse sie regelrecht."
Sie sprach es aus und folgte den anderen zu dem Tisch den sie ausgesucht hatten.
"Nein ich habe keinen Hunger, Ich weiß nur das Nero hunger hat, er hatte es eben einmal erwähnt."
Sie begann ihre Haare ein wenig zu richten und musterte Nero interessiert, er war wirklich ziemlich still.

Esmaériva war aufgeregt und versuchte sich irgendwie von der Gasthausatmosphäre abzulenken:
"Wart ihr schonmal auf einem Schiff? Es ist fantastisch! Naturverbundenheit hin oder her, aber an Deck stehen, die salzige Luft schmecken, das ist herrlich!", sprach sie zu Marja.
Nebenher ließ sie, schon fast aus Gewohnheit, Lichtkugeln von einer Hand zur anderen rollen. Nero verfolgte diese Magie interessiert, hielt sich aber wie immer bedeckt.
Er bestellte sich lediglich etwas zu essen.

MArja lächelte, sie kannte dieses Gefühl, auch die Elfe schien dann an zu fangen viel zu reden.
"Nein war ich noch nie, das heißt bis jetzt. Ihr habt keine Wassermagie richtig?"
Sie dachte zurück an den Tag an dem sie über das Wasser geglitten ist.
"Ich denke es vergleichtbar mit dem was ich gamcht habe, nur ohne schiff, sondern einfach über das Wasser gleiten mit einem Holzstück."
Ihre Augen glänzten und sie schien in die Ferne zu blicken.

"Schiffe sind schon toll - obschon sie Bauwerke sind, sie bestehen aus Nautr. Das Holz, die gewobenen Segel, Taue. Ich setze mich gerne hoch oben auf einen Mast und singe - es ist sooo wunderbar...
Wassermagie? Nein, nein, nur Windmagie und Lichtmagie - aber wie schön, dass ihr Windmagie beherrscht, da freue ich mich!"
Sie sah sich kurz um, die Leute verhielten sich normal. Alles war in Ordnung.

Marja nickte leicht.
"Es wäre schön so etwas mal zu erleben, kommt ein wenig runter und denkt an etwas anderes als das Gasthaus, ich kann mich zwar ab und zu auch nicht beherrschen, aber so werden dich die Leute schneller angucken."
Sie schloss die augen und ließ einen Windstoß in ihren Geist fahren um sie ein wenig zu beruhigen.

Vento hatte Marja zugehört, wie sie am singen war.
Er lag an dem Baum und schloss ein wenig die Augen.
Ihm gefiel das schöne Wetter, und als Marja plötzlich verschwunden war,
sorgte er sich schon. Was hat sie nun schon wieder vor, kaum schließt man die Augen, schon sind sie weg... Nach einer Zeit stand er auf, nahm seinen Stab, legte die Robe an, rief seine beiden Vögel und suchte Marja.
Erst fand er sie nicht und er hatte schon Angst, sie wäre weggelaufen.
Als er dann die Tür des Gasthauses öffnete, fand er Marja dort, zusammen mit einer anderen Frau. Er legte seine Hand auf ihre Schulter und beugte sich ein wenig über den Tisch, er betrachtete die Fremde. Sie sah zwar ganz nett aus, aber in Marja´s Gegenwart wollte er sich zurückhalten.
"Hier bist du also, Marja. Ich habe mir schon Sorgen um dich gemacht...
Wer ist denn deine hübsche Freundin hier?"

Marja zuckte zusammen und seufzte leise.
Doch zuerst schüttelte sie seine Hand ab.
"Guten Tag Vento diese Dame ist Esmaériva D‘aranas und eine Hochelfe. Und wie gesagt ich kann mich selbst verteidigen und noch einmal habe ich schon einmal deutlich gemacht, dass ich Berührungen nicht mag?"
Marja seufzte und sah zu Esma.
"Dies ist Vento sen´Cabalos."
Marja sah bitten zu Esma und fühlte sich sichtlich unwohler.

Esmaériva sah sofort, dass sich Marja von dem aufdringleichen Menschen auf ein Art belästigt fühlte. Damit sie sich entspannte, entsand sie ihr positive Gedanken, die den Stress verfliegen ließen. Sie erhob sich, hangelte sich um den essenden Nero herum, und begrüßte den Menschen mit einer leichten Verbeugung: "Guten Tag, Serah. Hocherfreut." Sie schaute auf, und lächelte ihn verträumt an.
Sie spürte seine magische Aura. Zwar schwächer als die von Marja, aber dennoch war sie sehr gewaltig für einen Humanoiden.

"Hm... Trotzdem lauf doch nicht einfach weg. Ich sorge mich halt um dich, selbst wenn du dich verteidigen kannst." Dann schüttelte sie seine Hand weg.
Als die Elfe vorbeikam, grüßte er sie. "Nett, noch eine Elfe hier kennen zu lernen."
Er wandte sich an Marja.
"Jetzt wirst du langsam aber wirklich empfindlich, liebe Marja."
Um sie zu ärgern, stützte er sich nun an ihrer Lehne ab, wobei seine Hände ihren Rücken leicht berührten.
Er war aber ein wenig erstaunt, das sie die Gesellschaft von so vielen Fremden nun plötzlich aushalten konnte.

Während Nero sich etwas zu essen bestellte (Hausgebackenes, deftiges Brot und diverser Aufschnitt), lauschte er dem Gespräch der beiden Männer. Antess schien glücklich mit seinem Met und das war die Hauptsache.
Mit Magie über das Wasser gleiten, tss... Angeberin. dachte er für sich und gab nicht zu, dass er ziemlich neidisch auf solche Erlebnisse war.
Plötzlich tauchte ein Mensch auf, der auch noch zu Marja gehören schien. Ihm fiel Esmaériva auf, aber er und Antess waren anscheinend Luft.
"Ihr scheint wohl ein bisschen blind zu sein. Hier sitzen noch andere. Das ist nicht gerade höflich..." sagte er mit scharfen unterton. Noch ein Mensch... und ihm gefiel sein unfreundlicher Ausdruck nicht. Er selber war natürlich, was höflichkeit betrifft, nicht unbedingt besser dran. Aber Nero legte dieses Verhalten eher als Rache an den Tag.

Wenig später trat Sarkhan in das Gasthaus ein. Sein Gesicht mit der Kapuze verdeckt saß er sich in Hörreichweite der Anderen und dachte laut:"ELFENPACK"...
Dann bestellte er sich eine Flasche Schnaps...