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Völker Tiranmars - Die Zwerge


Zwerge




Äußeres

Schon allein der Name 'Zwerge' sagt aus, dass dieses Volk klein ist, jedenfalls aus der Perspektive eines Menschen betrachtet. Sie gleich Zwerge zu nennen ist jedoch blanke Übertreibung, denn ihre Körpergröße variiert zwischen 1,45 und 1,65 Meter, sodass sie nicht gerade winzig sind. Zwerge sind von eher kompakter Gestalt, sehr muskulös und stämmig gebaut, und können wohl als das Volk Tiranmars mit der größten Muskelkraft genannt werden. Ihre Haut ist von einem mittleren Farbton, der Menschenhaut sehr ähnlich sieht, aber etwas robuster strukturiert. Das Gesicht der Zwerge ist geschlechterunabhängig oft relativ breit und kantig, mit einer recht großen Nase und stark ausgeprägten Augenbrauen. Die Augen, meist klein, aber leuchtend, sind wie die der Menschen blau, grün, grau oder braun, wobei braune Augen besonders häufig vorkommen. Ihr Haar – sowohl die buschigen Augenbrauen, die oftmals langen und charakteristischen Bärte, ihr Haupthaar sowie die sonstige (und reichliche) Körperbehaarung – kann sowohl schwarz, blond, braun als auch rötlich gefärbt sein, wobei braunrote Töne überwiegen. Das Haar wird entweder offen oder zu Zöpfen geflochten getragen, weder männliche noch weibliche Zwerge schneiden es jemals freiwillig, was mit einem gewissen Aberglauben zusammenhängt. Mit zunehmendem Alter verfärben sich die Haare weiß, was von den Zwergen als Zeichen von Weisheit und Erfahrung gewertet wird. Zwerge tragen oft robuste Kleidung aus Leinen und Leder, außerdem metallene Ornamente und Rüstungsteile, vor allem Kettenhemden, die nicht nur der Verteidigung, sondern auch als Standessymbol dienen, ebenso wie die Stammesäxte.

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Herkunft und Heimat

Die Zwerge leben in den Zwillingsgebirgen Murogan und Khitroxan. Wie lange bereits, darauf kennt ein Zwerg nur die eine Antwort: Schon immer. Tatsächlich dürfte die Besiedlung der Berghänge und die Entstehung der ersten Stollen und Bergwerke etwa bis zum Ende des vierten Zeitalters zurückreichen. Zwerge haben die beiden durch einen Fluss getrennten Gebirge schon immer als ihre ureigenste Heimat geliebt und verteidigt und sich nie in einem anderen Gebirge angesiedelt, auch wenn einzelne Zwerge in Menschenstädten leben. Ein großer Teil des zwergischen Lebens spielt sich unterirdisch ab, jedoch werden auch die Berghänge genutzt, zum Beispiel zur Schafzucht und zum Anbau von Flachs und anderen Nutzpflanzen.

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Weltsicht und Lebensweise

Zwerge werden von den anderen Völkern Tiranmars vor allem als sehr konservativ und traditionsbewusst wahrgenommen. Sie halten an ihren bewährten Gewohnheiten fest und lassen sich schwer von etwas anderem überzeugen. So wissen Zwerge theoretisch, dass es acht Götter gibt, sind jedoch der Ansicht, dass nur Tharekk, der Gott der Erde, sie etwas angeht und verehrt werden sollte. Die anderen Götter, ebenso wie völlig fremde Religionen, interessieren Zwerge einfach nicht. Sie halten in ihren Stollen Gottesdienste zu Ehren Tharekks ab und beten auch zu ihm, wenn sie Beistand benötigen, wünschen sich gegenseitig seinen Segen und bemühen sich, seinen Idealen – Entschlossenheit, Tapferkeit, Heimatliebe, Standfestigkeit – gerecht zu werden. Mit dieser einseitigen Lebensphilosophie stehen sie den auf unbedingtes Gleichgewicht ausgerichteten Ansichten der Elfen diametral gegenüber. Die Zwerge leben in Großfamilien, die jeweils vom ältesten und verdientesten Mitglied der Familie angeführt werden. Diese Großfamilien fassen meist zwischen achtzig und hundertzwanzig Mitglieder und tragen einen gemeinsamen Nachnamen, der mit einem gewissen Familienstolz und Verehrung von Ahnen einhergeht. Die Ältesten bilden gemeinsam einen Rat, der über die Belange des Volkes entscheidet und sowohl Gesetze festlegt als auch Recht spricht. Frauen, die bei den Zwergen nur etwa ein Fünftel der Bevölkerung ausmachen, haben einerseits das Glück, unter vielen männlichen Bewerbern wählen zu können und im Volk sehr geachtet und respektiert zu sein, sind aber andererseits so wichtig für die Familien, dass es ihnen so gut wie nie gestattet wird, ihre Heimat zu verlassen, was für männliche Zwerge ein weit geringeres Problem darstellt. Diese Organisation ist bei den Silberzwergen noch stärker ausgeprägt als bei den Erzzwergen. Hier muss ein Zwerg so einiges leisten, bis er die große Ehre und die Erlaubnis der Ältesten erhält, eine Zwergenfrau zur Gemahlin zu erhalten.
Handwerk und Bergbau nehmen im Leben der Zwerge eine zentrale Rolle ein. Ihre Stollen erstrecken sich mehrere Meilen tief in die Erde und folgen den reichhaltigen Erzadern. Einige tiefere Stollen, in denen früher Arvanium abgebaut wurde, sind inzwischen verlassen, doch die Gold- und Eisenerzadern werden immer noch stark genutzt. Die Bergwergsstollen liegen deutlich tiefer als die Wohnräume der Zwerge. Meist wird ein Wohnbereich aus zahlreichen Hallen und kleineren Gängen von einer Großfamilie gemeinsam genutzt. Ein labyrinthisches Netz aus Gängen verbindet alle Wohnbereiche und Ebenen miteinander. Beleuchtet werden die Gänge von Fackeln und fluoreszierendem Moos, dass allerdings nur in der Nähe unterirdischer Wasserläufe vorkommt, weswegen die Zwerge oft das Moos in Behältern mit sich führen müssen. In sehr dicht an der Oberfläche gelegenen Räumen liegen die Schmieden, deren Feuerstellen durch Belüftungsschächte mit der Außenwelt verbunden sind. Hier werden sowohl Dinge des täglichen Bedarfs als auch Waffen und Rüstungen hergestellt, wobei Zwerge eine unerreichte Geschicklichkeit und Kunstfertigkeit besitzen. Zudem sind sie wahre Meister der Feinmechanik, eine Kunst, in denen ihnen kein Volk Tiranmars das Wasser reichen kann. Weithin berühmt sind die feinen Uhrwerke, die von Zwergen entwickelt wurden, um unterirdisch die Zeit zu messen, sowie die präzise geschliffenen Linsen, die zur Bearbeitung von kleinen Objekten als Vergrößerungsgläser fungieren. Auch der Schliff von Gemmen und Edelsteinen ist von den Zwergen zu großer Perfektion gebracht worden, und die größten Schätze und wunderbarsten Schmuckstücke liegen ihn ihren Hallen.
Die Ernährung der Zwerge ist nicht sehr vielfältig, aber immer noch abwechslungsreicher, als ein unkundiger Mensch oder Elf vielleicht vermuten würde. Unterirdisch werden bestimmte Pilze, etwa die Rotfleckenröhrlinge, kultiviert, außerdem machen Zwerge Jagd auf große Felsenwürmer und deren natürliche Feinde, die Talpatone. Oberirdisch züchten sie Schafe und Ziegen. Sie reiten nicht, züchten auch keine Pferde, und stehen sowohl Pferden als auch Eseln, Ponys oder Maultieren sehr skeptisch gegenüber. Zwerge bauen verschiedene Gemüsesorten und Mais an und kultivieren Teepflanzen, aus denen sie starken Schwarztee herstellen. Dieser Tee ist auch außerhalb ihres Reiches sehr begehrt, da er angeblich stark machen soll. Außerdem bauen sie Tabak als Pfeifenkraut an, ebenfalls eine Kunst, die nur die Zwerge beherrsch. Sowohl der Genuss von Schwarztee als auch das Rauchen von Pfeifen gehört zu den liebsten Genüssen der Zwerge.
Das Leben eines Zwerges währt etwa zweihundert Jahre, die Volljährigkeit erreicht ein Zwerg ungefähr nach vierzig Jahren. Viele Jahre des Lebens vergehen mit endlosen Übungen, um die Perfektion eines Schmiedes zu erreichen, oder mit langer, harter Arbeit in den Bergwerken. Damit ist es nicht sehr abwechslungsreich, entspricht jedoch der Kultur der Zwerge und ihrem Lebensbild. Durch große Ausdauer oder Geschicklichkeit erringen sie Ruhm und Anerkennung in ihrem Volk. Stirbt ein Zwerg, wird er tief in den Stollen in einer Nische eingemauert. Besonders vorbildliche Zwerge werden meist noch über Jahrhunderte als Vorbilder genannt und gehen schließlich als Legenden in den Erinnerungsschatz des Volkes ein.

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Typische Eigenschaften

Die meisten Zwerge sind vor allem körperlich sehr robust, überstehen sowohl hohe als auch niedrige Temperaturen und längere Belastung besser als andere Völker Tiranmars. Sie sind außergewöhnlich kräftig und sehr oft geschickt und handwerklich begabt, vor allem im Bereich der Schmiedekunst und Feinwerktechnik. Viele Zwerge teilen eine Liebe zu mit großer Kunstfertigkeit hergestellten Schmiedewaren, aber auch Holzschnitzereien oder Steinskulpturen werden von ihnen gefertig. Zwerge haben keine Angst vor Dunkelheit und Enge, und auch sonst gibt es wenig, dass ihnen Furcht einjagen kann. Sie zeigen sich gerne als beherrscht und offenbaren ihre Gefühle nicht gerne. Außerdem wird Zwergen eine gewisse Gier nach Gold, Silber und Edelsteinen nachgesagt, die in nicht wenigen Fällen auch tatsächlich vorhanden ist. Sie lieben den Genuss von starkem, schwarzem Tee sowie von Tabak. Zusätzlich zu allen anderen Eigenschaften sind Zwerge auf ihre Tradition bedacht und lassen Kritik an ihrer Lebensweise, ihrem Volk oder ihre Familie nicht zu. Stattdessen sind sie tapfer, willensstark, verlässlich und standfest oder, negativer ausgedrückt, starrköpfig. Viele Zwerge sind in der Lage, mehrere Stunden oder gar Tage lang Sagen und Legenden von ihren Vorfahren zu erzählen.

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Verhältnis zu anderen Völkern

Zwerge verstehen sich vor allem mit Menschen recht gut. Sie pflegen mit ihnen Handelsbeziehungen und leben sogar teilweise unter ihnen. Das Verhältnis zwischen Menschen und Zwergen basiert auf gegenseitiger Achtung, gemischt mit dem stillschweigenden Versprechen, sich nicht in die Angelegenheiten des anderen einzumischen. Mit Elfen kommen Zwerge eher weniger zurecht, denn spätestens seit den Elfenkriegen ist ein schwer zu überwindender Graben zwischen diesen Völkern entstanden, der ursprünglich durch die völlig unterschiedliche Lebensart entstanden ist. Aviacarim wiederum ist die zwergische Lebensweise unter der Erde so fremd wie nur irgendwie möglich, und die Völker meiden jeden Kontakt. Zu Marinae, Shassiruq oder Mraunim haben Zwerge keinerlei Beziehung.

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Die unterschiedlichen Zwergenvölker


Die Silberzwerge

Die Silberzwerge leben in den Khitroxan, den Silberbergen, dem südlicheren der beiden Zwergengebirge. Der Khitroxan ist etwas steiler und höher als der Murogan, weswegen der Anbau von Pflanzen und die Tierzucht hier nicht ganz so einfach sind. Dies ist aber nicht weiter schlimm, da die Silberzwerge sowieso so gut wie nie die Bergwerke verlassen. Sie sind der Ansicht, dass Tharekk sie als unterirdisch lebende Wesen erschaffen hat, und dass es sich für einen guten Zwerg nicht gehört, mehr als ein paar Stunden an der Erdoberfläche zu verbringen. Damit sind die der radikalere der beiden Zwergenstämme. Andererseits ist ihr Stollensystem unterirdisch mit dem ihrer Verwandten im Murogan verbunden, und weit entfernt vom Tageslicht verwischen die Unterschiede zwischen den Völkern, auch wenn die Stollen der Silberzwerge noch etwas tiefer in die Erde reichen. Sie bauen vor allem Gold, Eisenerze und andere Erze ab, aber auch einige Edelsteine. Vor allem sind die gesellschaftlichen Regeln der Silberzwerge wesentlich strenger, so ist zum Beispiel das Verlassen des Stollensystems nur mit Erlaubnis der Ältesten gestattet. Dies führt dazu, dass Silberzwerge noch etwas zurückhaltender und konservativer sind als ihre Nachbarn. Sie beschäftigen sich mehr mit dem Bergbau und kümmern sich logischerweise nicht um den Anbau von Tabak, Gemüse und Tee oder die Schafzucht.

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Die Erzzwerge

Die Erzzwerge sind deutlich entspannter als ihre Verwandten. Auf den Hängen der Erzberge, der Murogan, züchten sie mit großem Erfolg Ziegen und Schafe, außerdem besitzen sie recht weitläufige Gemüse- und Flachsfelder sowie Tee-, Tabak- und Gemüsegärten. Teilweise haben die Erzzwerge sogar Hütten und kleine Häuser an der Oberfläche in Angrok, auch wenn die meisten von ihnen unterirdisch leben. Erzzwerge sind nicht so erfolgreiche Bergleute wie Silberzwerge, dafür umso bessere Handwerker. Sie stellen Gold- und Silberschmiedearbeiten höchster Qualität her, fertigen aber auch Skulpturen aus Stein und Holzschnitzereien an. Im Allgemeinen sind Erzzwerge neugieriger auf die Welt außerhalb der Gebirge und ziehen von Zeit zu Zeit als Händler aus, um menschliche Städte zu besuchen.

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