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Tiranmar



Die Inseln

Mitten im Golf von Yôcul, etwa auf halbem Weg zwischen den Hafenstädten Arimanatu im Süden und Kalmünde im Norden, liegt eine größere Insel, das namensgebende Yôcul, inmitten einiger kleinerer Eilande. Rund um die Inseln befinden sich im Wasser große Korallenriffe, die von zahlreichen Fischen, anderern Meerestieren und Wasserpflanzen bewohnt werden. Außerdem liegen hier unter der Wasseroberfläche die Behausungen der Marinae, der Wassermenschen, die in den Korallenriffen leben. Yôcul selbst ist jedoch keine Koralleninsel, sondern besteht aus festem Gestein. Von der südlichen zur nördlichen Spitze misst sie etwa sieben Meilen, von West nach Ost sind es nur ungefähr fünf. Die Insel ist nicht sehr steil, aber recht felsig und von Hügeln und Tälern durchzogen. Gras und Sträucher suchen vor allem auf dem Gestein Halt, in der Inselmitte findet man auch kleinere Bäume und eine große Vielfalt von farbenprächtigen Blütenpflanzen. Ähnliches gilt auch für die kleineren Inseln rund um Yôcul. Bewohnt werden sie von Schildkröten, verschiedenen kleinen Vogelarten und Eidechsen, während Säugetiere sehr selten sind und man Schlangen gar nicht findet. Auf Yôcul entspringen einige kleinere Bäche, die nur wenige Meilen weiter ins Meer münden, während die anderen Inseln kein Süßwasser besitzen. Die Strände der Inseln stellen eine Mischung aus Kies- und Sandstränden dar, je nach ihrer geographischen Lage. Die Stadt Yôcul liegt im Südwesten der gleichnamigen Insel in einer geschützten Bucht und gilt als eine der wichtigsten Handelsstädte.

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Die Korallenriffe und die Stadt der Marinae

Rund um Yôcul liegen unter Wasser zahlreiche Korallenriffe, die sich im Laufe langer Zeit zu hohen Gebirgen aus Korallen und Wasserpflanzen aufgetürmt haben. Steinkorallen und Schwämme wachsen aufeinander und bilden so ein großes, zusammenhängendes Gebilde, in dem zahlreiche Weichtiere, Muscheln, Fische, Stachelhäuter und Krebstiere eine Heimat finden. Yôcullische Rochen, erstaunlich große und schnelle Tiere, gleiten in Schwärmen durch das Wasser, kleinere Haie machen Jagd auf bunte Fische. Zwischen all dem leben die Marinae, die Wassermenschen, die dank ihren langen, geschuppten Fischschwänzen anmutig und flink durch das Wasser gleiten. Ihre Behausungen sind aus zum größten Teil lebenden Korallen und in das Riff hineingebaut, sodass sie sich wie Höhlen in die natürliche Struktur einfügen. Runde Fenster und Lücken zwischen den Korallen ermöglichen den Blick und Durchgang nach draußen. Das Innere der Behausungen ist schlicht eingerichtet: Seetangvorhänge ersetzen die bei Menschen üblichen Türen, Lagerstätten werden mit weichen, großflächigen Wasserpflanzen wie den Ramalo bepflanzt. In Nischen in den Wänden setzen die Marinae besonders farbenprächtige Korallen und Pflanzen, während gefangene Leuchtquallen aus den tiefen Bereichen des Meeres und ebenfalls leuchtende Mondkrabben Licht spenden. Jedes Haus wird von einem Zusammenschluss aus verwandten und befreundeten Marinae bewohnt, die sich auch gemeinsam um den Anbau von Muscheln und Wasserpflanzen kümmern. Rund um die Behausungen befinden sich weitläufige Korallenterassen, wo die Marinae Miesmuscheln, Austern, Savialis, Seetang und Regenbogenmuscheln anpflanzen. Mit ihren Jagdspeeren aus Fischknochen gehen die Marinae auf den Rücken der zahmen yôcullischen Rochen auf die Jagd nach Fischen oder gleiten einfach nur zwischen den Riffen umher.

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Der Hafen

Die Hafenstadt Yôcul lebt vom Seehandel, weswegen der Hafen an sich der wichtigste und zentrale Bereich der Stadt ist. Er erstreckt sich in der Bucht im Südwesten der Insel, wo ein kleines vorgelagertes Eiland die Küste vor Seegang und Stürmen schützt. Der Hafen selbst besteht aus zahlreichen Anlegestegen und Docks, an denen zu jeder Zeit die verschiedensten Schiffe und Boote festgemacht sind, von kleinen Fischerbooten der Inselbewohner, bauchigen Handelsschiffen aus Kalmünde oder schnellen caldámischen Kriegsschiffen (die hier in friedlicher Absicht liegen) bis hin zu seltenen Gästen wie einem westelfischen Segler oder einem Handelsschiff der Südmeerinseln. An der nördlichen Hafeneinfahrt steht ein steinerner Turm, an dessen Spitze nachts und bei Nebel ein Leuchtfeuer entzündet wird, um den Schiffen eine sichere Einfahrt in die schmale Bucht zu gewähren. Außerdem stehen kundige Lotsen mit kleinen, wendigen Schiffen bereit, die größere, fremde Schiffe sicher durch die Untiefen und Koralleninseln rund um Yôcul führen. Im südlichen Bereich des Hafens, dort wo das Hafenbecken schmaler wird, da die Küste und die vorgelagerte Insel näher zusammenrücken, überspannt die Brücke der Sehnsüchte das Wasser. Hinter der Hafenmauer, die das erstaunlich tiefe Hafenbecken begrenzt, beginnt ein gepflasterter Platz, und direkt dahinter liegen zahlreiche Lagerhäuser und Speicher, in denen die Waren, hauptsächlich aus Caldámia (Wein, Kleidung, Marmor, Waffen, Schmuck), dem Kaiserreich (verschiedenste Gebrauchsgüter, Holz und Korn) sowie dem Bund der Freien Städte des Südens (Korn, Waffen, Tuche und diverse andere Waren) eingelagert werden. In den Straßen und Kanälen rund um den Hafen und auf dem gepflasterten Platz findet ein ständiger Markt statt, auf dem gefeilscht, getauscht und verkauft wird, wie es nur wahre Händler können. Ständig bilden das Rauschen der Wellen, die Schreie der Möwen und die Rufe und Stimmen der Menschen einen Geräuschteppich, der sich mit dem leichten Geruch nach Fisch und dem Duft der zahlreichen Blumen der Insel zu einer einzigartigen Athmosphäre vermischt.

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Die Straßen und Kanäle

Die Stadt Yôcul liegt auf Höhe des Meeresspiegels zu relativ ebener Erde, während die Hügel und Erhebungen der Insel erst ein Stück weiter in Richtung Norden und Inselmitte beginnen. Von dort aus fließen mehrere kleine Flüsschen zur Bucht, wo die Stadt liegt und sie ins Meer münden. In Yôcul wurden diese Flüsse kanalisiert und in feste Bahnen gelenkt, während gleichzeitig neue Kanäle aus Meerwasser angelegt wurden. So entstand ein Netz aus zahlreichen Straßen und genauso vielen Kanälen, welche die Stadt durchziehen und als Transportwege dienen. Meist führen die Straßen und Gassen auf beiden Seiten eines Kanals entlang, der ein bis zwei Meter tiefer liegt. Steinerne Treppen führen von den Straßen zum Kanal und zu den Booten, die an den zahllosen Anlegestellen festgemacht sind. Häufig überspannen Brücken die Kanäle, und vor allem an sonnigen Tagen drängen sich zahlreiche kleine Boote auf dem Wasser. Die Straßen sind größtenteils gepflastert und werden von meist einstöckigen Häusern aus Stein begrenzt, nur nahe des Hafens finden sich große Lagerhäuser und zwei- und dreigeschossige Gebäude, die meist gleichzeitig als Wohnhaus und als Handelskontor, Warenlager, Werkstatt oder Laden fungieren. Hier sind die Straßen so breit, dass zwei Karren aneinander vorbeipassen, doch in weiter abgelegenen Stadtvierteln sind die Gassen manchmal schon für drei Menschen zu schmal. Hauptsächlich sind Südländer, Kaiserreichler und Caldámier in den Straßen unterwegs, doch auch Westelfen, Marinae und sogar den ein oder anderen Azzani findet man hier. Meist sind die fremden Gäste nur als Handelsreisende hier, doch manche haben sich auch hier angesiedelt. Die Kanäle werden von unzähligen Brücken überspannt und von zahlreichen kleinen Booten befahren, die vor allem Menschen, aber auch die verschiedensten Gebrauchsgüter transportieren. Fortbewegt werden sie durch Ruder, Paddel oder Stake. Außerdem sind in ihnen auch Marinae, die Wassermenschen, unterwegs, die dank ihres Flossenschwanzes schnell und gewandt durch das Wasser tauchen, um zwischen ihren Behausungen unter der Wasseroberfläche und den Straßen der Zweibeiner hin- und her zu wechseln, denn Yôcul ist eine Art doppelte Stadt, die sowohl von Land- als auch von Meeresbewohnern gleichzeitig bewohnt wird, die sich gegenseitig austauschen und voneinander profitieren.

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Die Häuser der Marinae unter Wasser

Die Häuser der Marinae unter Wasser Die Kanäle Yôculs haben eine gewaltige Bedeutung für die Marinae, denn unter der Wasseroberfläche liegen zu beiden Seiten der Kanäle die Häuser der Wassermenschen. Sie befinden sich unterirdisch unter den Straßen und Häusern den Menschen und sind vollständig mit Wasser gefüllt. So erinnern sie an die eigentliche Heimat der Marinae, die Höhlen und Häuser in den Korallenriffen rund um die Insel. So unähnlich sind die Häuser der Marinae denen der Menschen gar nicht: Sie besitzen verschiedene Räume und sind durch größtenteils runde Türen und Fenster mit dem Kanal verbunden. Verschlossen sind die Öffnungen mit Tüchern oder Vorhängen von Seetang, ohne einen Riegel oder Schlüssel. Hier unten spielt sich die maritime Entsprechung zu all dem ab, was die Menschen oben treiben: Das Leben in den Häusern, Handwerk, Handel und Freizeit der Wassermenschen. Im Inneren sind die Wohnungen eher spärlich eingerichtet. Leuchtende Mondkrabben und Leuchtquallen spenden Licht, sie werden meist für ein paar Tage gefangen und dann wieder freigelassen. Lagerstätten sind nach althergebrachter Art mit Wasserpflanzen oder moderner mit festgebundenen Decken der Menschen gepolstert. Die meiste Zeit über, die Marinae in ihren Behausungen zubringen, widmen sie sich verschiedenen handwerklichen Tätigkeiten, wie zum Beispiel der Herstellung des begehrten Muschelschmucks und der Perlenketten, die unter den Menschen als sehr kostbar angesehen werden.

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Die Mondenflut-Magierakademie

Die Mondenflut-Akademie ist die Magierakademie Yôculs, und aus nahegelegenen Gründen hat sich die Schule auf Wassermagie spezialisiert, die hier einen deutlichen marinaischen Einfluss aufweist. Sie ist mit vier Magiern und etwa zwanzig Novizen nicht gerade groß, dafür aber für ihre fachliche Qualität angesehen. Die Akademie liegt im Süden der Stadt in einem geräumigen, aber schlichten zweistöckigen Gebäude. Die Fassade besteht aus weißem Kalkstein, in den Verzierungen und Ornamente in Wellenform eingearbeitet wurden. An zwei Seiten des Hauses fließen Kanäle direkt an den Wänden entlang, an den anderen beiden sind es Straßen. An einer der Straße zugewandten Seite der Akademie befindet sich das Haupttor für Landbewohner, eine schlichte Tür aus Holz, die von einem Pförtner bewacht wird. Dahinter liegen die Eingangshalle, einige Unterkünfte für Novizen und ein Treppenhaus, von dem man in den zweiten Stock und in den Keller gelangt. Im zweiten Stockwerk des Hauses befinden sich Unterrichtsräume, eine kleine Bibliothek und die Räume der Akademieleiterin und der drei anderen Lehrer. Die Treppe zum Keller ist relativ breit und besteht aus Stein, und während ihre oberen Stufen noch trocken liegen, stehen die unteren bereits unter Wasser, sodass man immer tiefer unter die Wasseroberfläche steigt, denn der Keller ist als marinaisches Stockwerk mit dem Kanal verbunden. Dort leben einige Marinae, die mit der Leiterin der Akademie, Yanivera Reeder, befreundet sind und mit ihr gemeinsam an Wassermagie forschen. Die Novizen, die in der Mondenflut-Akademie ausgebildet werden, erhalten vor allem Kenntnisse in klassischen Wasserformeln, vor allem aus dem Bereich der Verwandlungen und Heilung, aber auch Windmagie wird nebenbei vermittelt.

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Die Halle der See (Heiligtum der Yanúti und des Sakiranthis)

Die Halle der See befindet sich nur eine Straße vom Platz der Gezeitenwende entfernt im Zentrum Yôculs. Sie ist der yôcullische Tempel der Yanúti, der Göttin des Wassers, und gleichzeitig auch des Sakiranthis, des Windgottes. Die Wände sind hoch und dünn, aus Marmor erbaut und mit verschlungen blassblauen Mustern bemalt, während schlanke Säulen aus blauem Stein Dach der Halle tragen, dass nur aus weißem Stoff besteht. Der Eingang der Halle der See, der mit einem langen blauen Tuch verhängt ist, wird von zwei Statuen flankiert, die lebensecht aus Marmor gehauene Wassermenschen darstellen. Im Inneren der Halle der See ist alles in Grün- und Blautönen gehalten. Auch hier findet man Wasserbecken und kleine Brunnen, und Reliefs von Muscheln, Schiffen, Wassertieren und Wellenformen zieren die Wände. Der Boden ist mit feinem weißen Sand bedeckt, und es herrscht eine angenehme Kühle. Das Zentrum des Tempels ist ein tiefer Brunnen, der einen Durchmesser von etwa vier Schritten hat. Niemand hat bis jetzt feststellen können, wie tief er ist, und es heißt, er stelle eine Verbindung zum Ozean dar. Gläubige, die um Beistand flehen, trinken einen Schluck des Wassers aus dem Brunnen oder werfen Münzen hinein. Doch auch Sakiranthis kommt nicht zu kurz, denn auch ihm ist ein kleiner Altar gewidmet. Er befindet sich in einem Nebenraum und wird von vier Geweihten des unsteten Gottes gepflegt, die jedoch nach ihrer Tradition fast jährlich wechseln. Auf dem Altar des Sakiranthis liegen kleinere Amulette, Kerzen und Mitbringsel aus allen Teilen Tiranmars, die von Reisenden geopfert wurden, damit der Gott des Windes ihren Weg leiten möge.

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Platz der Gezeitenwende

Der Platz der Gezeitenwende ist ein großer Platz Yôculs in der Nähe des Hafens. Er ist annähernd kreisförmig, eher oval angelegt und von zahlreichen großen und schönen Häusern umgeben, hauptsächlich Wohnungen von Händlern und Werkstätten. Drei Straßen und vier Kanäle treffen aus verschiedenen Richtungen auf diesem Platz zusammen, doch er ist nicht nur einer der meistbesuchtesten, sondern auch dank den Mosaiken und Brunnen der schönste Platz der Stadt. Im Zentrum des Platzes steht ein Springbrunnen, der eine Marina, reitend auf einem Rochen, und einen menschlichen Fischer zeigt, aus deren Mündern und Fingern Wasserstrahlen schießen. Die anderen Springbrunnen sind kleiner, doch alle sind mit kunstvoll gestalteten Statuen verziert. Die Bodenmosaike sind die andere Kostbarkeit des Platzes der Gezeitenwende. Aus vielen winzigen Steinchen sind Bilder usammengesetzt, welche Legenden der Stadt illustrieren, berühmte Plätze zeigen, Teile der Stadtgeschichte darstellen oder einfach nur interessante Bilder und Muster ergeben. Das größte Mosaik wird 'Strom der Jahre' genannt. Es besteht aus zahlreichen einzelnen Bildern, die in einem 'Strom' aufeinander folgen und in verschlungenen Linien über den Platz führen. Die Bilder zeigen die Entstehung und den Werdegang der Stadt: Zuerst einige kleine Hütten, Fischer in Booten auf dem Meer, später das Aufblühen der Stadt, eine Flutkatastrophe dann den Wiederaufbau und den Handel. Die größten Mosaike sind die, in denen Menschen gemeinsam mit Marinae dargestellt sind und der Bau der Kanäle gezeigt wird, gefolgt werden sie von einigen Szenen aus dem heutigen Leben in Yamatan. Zwischen den Springbrunnen und den Mosaiken stehen Bänke, die zum Verweilen einladen. Am Rand des Platzes liegen einige kleine Läden und ein Gasthaus namens 'Zum Horizont', indem man auch übernachten kann. Der Platz ist meist gut besucht, besonders Pärchen und Familien wandern über den Platz.

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Die Brücke der Sehnsüchte und die Hafeninsel

Die Brücke der Sehnsüchte ist die längste Brücke Yôculs. Sie überquert das ganze Hafenbecken an seiner schmalsten Stelle im Süden und verbindet so die Hafeninsel, die die Hafenbucht vor den Einflüssen des Meers abschirmt, mit der Insel Yôcul an sich. Die Brücke ist aus Stein errichtet und ruht auf vier mächtigen Pfeilern, die tief im Grund des Hafenbeckens verankert sind. Von Pfeiler zu Pfeiler spannt sich die Brücke und erreicht in ihrer Mitte eine solche Höhe, dass selbst kleinere Segelschiffe hindurch passen, während die größeren entweder im nördlichen Hafenbecken verbleiben müssen, sodass die Brücke gleichzeitig des Abschluss des Haupthafens darstellt. Die steinernen Geländer an den Seiten der Brücke der Sehnsüchte sind nicht massiv, sondern bestehen aus verschlungenen Ornamenten, zwischen denen zahlreiche Zwischenräume verbleiben. Hauptsächlich wurden maritime Muster aus Fischen und Wellenmustern verwendet, doch auch andere Figuren oder komplizierte Ornamente, die zumindest scheinbar nichts konkretes darstellen, kann ein aufmerksamer Betrachter finden. Sie erinnern an das Prinzip der Wassergöttin Yanúti von stetiger Verwandlung und Veänderung. In regelmäßigen Abständen sind Laternen an der Brücke angebracht, die sie des Nachts in ein warmes Licht tauchen. Doch zwischen den Lichtkreisen der Lampen liegen dunkle Bereiche, und die Ornamente und Verzierungen werfen seltsame Schatten, die sich im flackernden Licht der Laternen zu bewegen scheinen. Diese Schatten waren wohl der Ausgangspunkt für die Legenden, die sich um die Brücke ranken. Einige Bewohner Yôculs erzählen sich Gruselgeschichten über die Brücke, von denen die bekannteste und romantischste die von den unerreichten Sehnsüchten ist. Darin heißt es, dass alle Bewohner der Stadt, die sterben, während eine unerfüllte Liebe ihre Herzen bewegt, diese Welt nicht verlassen, sondern sich in den Figuren und Verzierungen der Brücke ansiedeln, diese nachts zum Leben erwecken und sich gegenseitig von ihrem Leid berichten. Sie gehen erst, wenn die Person, die sie einst liebten, ebenfalls stirbt, denn dann vereinen sie sich mit deren Seele und treten ihre letzte gemeinsame Reise an. Diese Geschichte hat der Brücke der Seelen ihren Namen gegeben und wird in den verschiedensten Varianten erzählt, als Gutenachtgeschichte für die Kinder der Stadt oder - in unheimlicheren Varianten - in den Gasthäusern und Schenken der Stadt.

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Gasthaus 'Zum Horizont'

Das Gasthaus 'Zum Horizont' ist ein beliebter Treffpunkt für reisende Kaufleute und Kapitäne. Es liegt direkt am Platz des Gezeitenwandels und bietet von der Veranda aus einen guten Blick über den wunderschönen Platz mit seinen Brunnen und Mosaiken. Gäste treten durch einen kleinen Vorraum, wo sie ihre Kleidung an Haken zurücklassen können, in die geräumige Schankstube. Hier gibt es über zwei Dutzend Plätze für Gäste, verteilt an sieben Tischen. Jeder Tisch ist mit einem Blumengesteck verziert und wird abends von Teelichtern und Kerzen erleuchtet. Eine Tür führt zur Küche, wo immer der Duft von gebratenem Fisch in der Luft hängt, und in die Vorratsräume. Eine Holztreppe bringt den Gast in den ersten Stock, wo neben den acht Zimmern für Gäste, jeweils mit einem Bett, einem kleinen Schrank, Tisch und Stuhl ausgestattet, die Wohnräume der Familie des Wirtes Samoan Hechting liegen. Der beliebte und freundliche Mann mittleren Alters führt hier mit seiner Frau, seinen beiden Söhnen und seiner Töchter die gutgehende Wirtschaft. Vom Schankraum gibt es jedoch noch eine weitere Treppe, die nach unten auf Höhe des Wasserspiegels in den Keller führt. Dort gibt es eine Verbindung zu den Kanälen, durch die Marinae das Gasthaus besuchen, ohne das Wasser verlassen zu müssen. An der Treppe bestellen sie speziell für den Verzehr unter Wasser geeignete Gerichte aus Fisch und Meeresfrüchten, die ihnen ins Wasser gereicht werden. Das Gasthaus 'Zum Horizont' genießt einen guten Ruf als anständige Wirtschaft und ist für seine schmackhaften Heringsgerichte bekannt.

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