vom SonnenmeerSchweißgebadet wachte Finette auf und stieß sich den Kopf, an der Koje über ihr, an. Mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt sie ihren Kopf.
Schon wieder dieser Alptraum. Sie hatte wieder von dem Tag geträumt, als sie als kleines Kind nach Temornia gekommen war und ihre Eltern starben. Wahrscheinlich würde dieser Traum sie noch ihr ganzes Leben lang verfolgen. Kopfschüttelnd versuchte sie die Bilder der toten Siri aus ihrem Kopf zu verdrängen.
Denk an etwas anderes. Als sie sich wieder halbwegs beruhigt hatte, stand Finette auf und verließ die Kajüte.
An Deck angekommen, vernahm Finette lautes Stimmengewirr vom Hafen von Mortax. Es roch wieder nach Fisch und seltsamerweise lag ein eigenartiger Geruch nach Asche oder Verbranntem in der Luft. Nach einem Blick in Richtung Westen, wurde ihr auch bewusst warum.
Die Stadt war teilweise an die Hänge eines großen Vulkans gebaut worden.
Ist der Vulkan noch aktiv?Nachdenklich und auch ein bisschen ängstlich verließ Finette das Handelsschiff und zwängte sich durch die Menge an Menschen. Sie streunte ein bisschen durch die Straßen von Mortax und lies die Stadt auf sich wirken. Ihr fiel auf, dass viele Menschen bewaffnet durch die Straßen gingen.
Eigentlich wollte sie hier ihren Geldbeutel wieder auffüllen, doch bei den vielen Bewaffneten ging sie lieber kein Risiko ein.
Sie würde auch später noch genug Zeit dafür haben.
Sie ging weiter und kam zu einem großen Marktplatz. Schon von weitem stieg Finette der Geruch von frisch gebackenem Brot entgegen.
Da vorne war ein Marktstand mit frischem Brot. Sofort lief ihr das Wasser lief im Mund zusammen.
Riecht das gut, ich muss mir so ein Brot besorgen.
Das Fleisch hängt mir schon zum Hals heraus. Trotz des hohen Risikos schlich sie sich leise von hinten an den Stand heran und wartete einen guten Moment ab. Als gerade Niemand hersah schnappte sie sich einen kleinen Laib Brot und verschwand so schnell sie konnte in einer engen Gasse.
Plötzlich stellte sich ihr ein großer dunkelhaariger Südländer in den Weg. Er zeigte mit einem großen Schwert genau auf ihre Kehle.
„Stehen geblieben, kleine Siri. Du hast da etwas was nicht dir gehört.“
Panisch blieb Finette wie angewurzelt stehen und schluckte. Was sollte sie jetzt bloß machen? Versuchen unter dem Schwert durch zu tauchen oder lieber wieder zurück zum Marktplatz?
Bevor sie etwas tun konnte, fing ihr Gegenüber laut an zu lachen. „Mach doch nicht so ein ängstliches Gesicht. Ich mach doch nur Spaß.
Ich weiß genau wie ihr Siri seid. Ich hatte einmal eine gute Freundin, die auch eine Siri war und ihre Hände einfach nicht bei sich behalten konnte.
Ich werde dich nicht wegen einem kleinen Laib Brot verraten.“ Er ließ das Schwert sinken. „Ich heiße übrigens Savian.“