Nachdem sie den Dienst an zwei andere Heiler abgegeben hatte, machte sie sich auf den Weg durch die , die Straßen der Stadt um Lir ausfindig zu machen.

Von der Straße trat Viënecyl schließlich in den Empfangsraum, wo gerade drei Heiler beisamen saßen. Alle drei sahen auf und nachdem sie der Heilerin zugenickt hatten, fiel ihr Blick neugierig auf Kaldoras. Er war für sie sogleich als Elf erkennbar, war er doch recht groß und zudem hatte er ein anderes Auftreten als Menschen.
Sie entgegnete nickend den stummen Gruß und trat den dreien gegenüber um sie zu fragen, wo sie den Leiter des Hauses finden konnte. Sie hatte Glück, dass er sich gerade in seinem Arbeitszimmer befand. Dieses lag auf der Rückseite des Hauses, neben der Küche.
"Kommt mit, der Leiter dieses Hauses, ist ein kompetenter Heiler und stets höflich. Bei ihm müsst ihr euch anmelden, er teilt auch die Schichten der einzelnen Heiler ein und wird euch sicher ebenso freundlich empfangen wie er mich empfangen hat." meinte sie zu Kaldoras und ging den Gang entlang voraus.

cf: Straßen der Stadt

Der erste Raum den sie betraten war wohl so etwas wie ein Empfangsraum. Hier saßen drei Menschen und nickten Vienecyl zu. Sie kannten die Elfe verständlicherweise. Kaldoras jedoch warfen sie neugierige Blicke zu, überraschenderweise stellten sie allerdings keinerlei Fragen zu seiner Person. Tatsächlich verließ Vienecyl mit ihm den Raum in Richtung des Arbeitszimmers des Leiters dieses Hauses, wie Kaldoras später erfuhr. Die 3 Männer richteten derweil nicht ein Wort an den fremden Elfen. So folgte er ebenfalls schweigend Vienecyl durch einen Gang und nickte leicht auf ihre Worte hin. "Verstehe... Müsste ich deswegen annehmen, von anderen Leuten weniger Höflichkeit erwarten zu müssen?" Er war etwas verwirrt darüber, das Vienecyl dies extra hervorgehoben hatte, na gut, die Menschen denen er bis jetzt begegnet war, waren vor allem mit ihren eigenen Dingen beschäftigt, aber zumindest ein Mindestmaß an Höflichkeit hatten sie dann ja doch gewahrt.

"Die meisten sind zu Fremden höflich, doch es gibt auch andere. Besonders jene, die sich nicht helfen lassen wollen. Andere haben große Vorurteile gegen Elfen. Fragt mich nicht, wie es dazu kommt, dass frage ich mich selbst."
Sie gelangten ans Ende des Ganges und Viënecyl klopfte an eine Tür, dann wartete sie, bis ein "Ja Bitte!?" ertönte und öffnete sie. "Ah, Frau Lalienwind, kommt nur herein, was gibt es zu berichten? - Oh Guten Tag!" fügte er an, als er den blonden Elfen halb hinter der Heilerin erkannte und erhob sich. "Heißt das, ihr werdet uns bald verlassen?" fragte der scharfsinnige Mann und erstaunte damit die Elfe, welche schon überlegt hatte, wie sie es ihm sagen sollte.
"Freut mich euch kennen zu lernen, Herr Elf!" lächlte er.

Kaldoras nahm die Information nachdenklich zur Kentniss, sowas war immer gut zu wissen. Das mit den Vorurteilen überraschte ihn ebenfalls, allerdings konnte er nicht erhoffen sich darauf einen Reim machen zu können, wenn selbst Vienecyl dem ratlos gegenüber stand. In Sachen Menschenkenntniss vertraute er da auf ihre Erfahrung.
Schließlich gelangten sie ans Ende des Ganges und nach einem kurzen Klopfen wurden sie auch schon herein gebeten.
Mit einer höflichen Haltung nickte er leicht gen des Leiter dieses Hauses. "Mein Name lautet Kaldoras, sehr erfreut."

Der Mensch musste zu dem großen Elfen aufsehen. "Ich heiße Mirano und es freut mich wirklich euch kennen zu lernen. Ihr seid ebenfals Heiler?"

Viënecyl war neben der Tür stehen geblieben. Sie war wirklich etwas überrascht, dass er die Lage gleich richtig erfast zu haben schien. Vielleicht hatte er noch mehr Gespür für Personen, als sie gedacht hatte.

Mirano lächelte den blonden Elfen an. Er schien doch sehr verschieden zu der Elfe. Bislang hatte er noch nicht viele Elfen kennengelernt, es freute ihn darum um so mehr, diesen elfen zu treffen. Im Kopf ging er alle belegten Zimmer durch und kam zu dem Schluss, dass noch ein paar frei waren.

Kaldoras nickte auf Miranos Frage leicht. "In der Tat. Ich verstehe mich sowohl auf die Verwendung der verschiedenen Heilmittel der Natur, wie auch auf das Heilen mittels Magie." Er mussterte den Menschen kurz. Er erschien ihm tatsächlich sehr freundlich zu sein. "Allerdings bin ich wohl nur wenige Tage hier in Arimanatu, ich bin sozusagen nur auf der Durchreise. Trotzdem wäre es sehr freundlich wenn ich für die Zeit hier ebenfalls ein Zimmer bekommen könnte." Einen Moment überlegte Kaldoras ob er etwas wichtiges vergessen hatte, der Umgang mit Menschen war ihm schon immer komisch vorgekommen. "Solange würde ich natürlich auch als Gegenleistung meine Fähigkeiten als Heiler zur Verfügung stellen."

Mirano lächelte nun fast noch mehr: "Aber natürlich könnt ihr dann ein Zimmer haben! Frau Lalienwind, ist jenes neben eurem nicht noch frei?"
"Doch ist es," entgegnete Viënecyl. "Der Schlüssel ist vorn?"
"Ja, ist er und Kaldoras wird ersteinmal die Schicht mit euch zusammen übernehmen. - Kann ich das euch überlassen?" "Aber natürlich, ich werde ihm das Zimmer zeigen und erklären was zu tun ist." "Habt vielen Dank und noch einen schönen Tag wünsche ich." "Ich sollte noch kurz mit euch sprechen, denn ihr habt Recht, ich werde bald abreisen." Sie wandte sich an Kaldoras: "Wollt ihr solange schon einmal einen Blick in den Garten werfen? - Die Tür befindet sich gleich rechts von dieser. Ich werde dann gleich nach kommen."

Dankend nickte Kaldoras als Mirano ihm ein Zimmer gewährte. Auf Vienecyls Frage nickte er ebenfalls leicht. "Gerne doch, ich werde dort auf Euch warten. Und Danke für das Zimmer, schönen Tag noch" Der letzte Teil war an Mirano gerichtet. Daraufhin verließ er das Büro des Heilerleiters und wandte sich wie beschrieben nach rechts in den Garten.
Dort angekommen wanderte er mit einem neugierigen Lächeln durch eben jenen und betrachtete die Anpflanzungen. Mit den Kräutern und Pflanzen seiner Heimat kannte er sich bestens aus, doch sein Wissen über die Flora der Gefilde außerhalb der Wälder war eher beschränkt. Mit entsprechender Neugierde galt also seine ganze Konzentration der hiesigen Pflanzen.

"Ihr wollt uns also verlassen," meinte Mirano. "Ich hatte micht schon gefragt, wie lange ihr es noch in dieser Stadt aushalten könnt." Er klang ein wenig bedauernd, wie Viënecyl fand. Doch schien er mehr oder weniger damit gerechnet zu haben, dass sie bald abreisen würde. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Heiler verließ sie das Haus und trat ebenfalls in den Garten hinaus.
Sie erinnerte sich noch gut daran, wie viele fremde Pflanzen es hier gab. Viele davon wuchsen weiter im Norden einfach nicht. "Interessant nicht wahr?" fragte sie mit leiser Stimme, als sie neben Kaldoras trat. Wieder verströmte die blühende Minze ihren angenehmen Duft.

Kaldoras blickte einen Moment lang zu der Elfe die neben ihn trat. "In der Tat. Die Flora der Gefilde jenseits der heimatlichen Wälder ist mir noch immer neu." Er lächelte einen Moment lang. Der Elf hatte sich vorgenommen, dies zu ändern. Die Zeit hatte er ja...
"Wie lange gedenkt ihr noch hier zu bleiben Vienecyl?"

"Woh ein paar Tage," sie zuckte mit den Achseln. "Ein paar Dinge wollen noch erledigt und ein paar Leute verabschiedet werden. - Lust auf einen Minztee?" fragte sie und spazierte zu der Minze hinüber, wo sie einige Blätter erntete. Außerdem zeigte die Pflanze Anzeichen dafür, dass man einen Teil davon schon vor der Blüte abgeschnitten hatte. Die getrockneten Blätter befanden sich nun in im Voratsraum. "Würdet ihr das mal eben halten?" sie reichte dem Elfen die Blätter und ging einen der schmalen Wege zwischen den Beeten hinab. Dort begutachtete sie einige niedere Büsche und pflückte auch ein paar weitere Kräuter.
"Was haltet ihr davon, nur mit Hilfe der Magie zu heilen und alles was uns die Natur schenkt beiseite zu legen, wie es einige Menschenheiler tun?"

Kaldoras nickte leicht. Es war verständlich das Vienecyl nicht von einem Tag auf den nächsten gehen konnte. Das störte ihn auch nciht, so würde er sicherlich die ein oder andere neue Erfahrung machen. Als sie ihm die Blätter reichte, nahm er sie ruhig entgegen und folgte ihr schweigend. Auf ihre Frage hin antwortete er eher nachdenklich. "Es ist meiner Meinung nach nicht notwendig. Die Gaben der Natur sind zahlreich. Wer mit ihnen umzugehen weiß, mag manch eine Beschwerde besser bekämpfen als mit Magie."

Die Heilerin richtete sich wieder auch und nickte: "Dann denken wir sehr ähnlich darüber. Vielleicht könnt ihr mir dabei helfen, Mirano davon zu überzeugen. Er wollte schon mehrfach an dieser stelle hier ein weiteres Gebäude erichten." Sie streifte im Vorbeigehen einige Blüten und ihr Duft breitete sich in der Luft aus.
"Dann zeige ich euch wohl mal das versprochene Zimmer im Obergeschoss." Viënecyl schlug also die Richtung zurück zum Gebäude ein. "Meine Schicht ist die Letzte vor Sonnenaufgang, ich hoffe das stört euch nicht." meinte sie wärend sie die Tür öffnete und zurück in den Empfangsraum ging um dort den Schlüssel zu holen.

Kaldoras zog eine Augenbraue hoch. "Es ist mir unverständlich wie man einen solchen Ort einfach ersetzen kann. Hat Schönheit, Ruhe und Frieden in der Welt der Menschen überhaupt keinen Wert?" Nachdenklich folgte der Elf Vienecyl in Richtung Gebäude. "Nein, das ist völlig in Ordnung." Wie die Zimmer hier wohl aussehen würden. Im Allgemeinen schlief Kaldoras unter freiem Himmel, von den Behausungen der Menschen hatte er nie sonderlich viel gehalten. Sie erinnerten ihn einfach zu sehr an Käfige.

Viënecyl besorgte den Schlüssel und geleitete Kaldoras dann den Gang wieder zurück. "Wir könnten noch kurz den Tee aufsetzen, dann ist er nacher fertig zum Abendessen," meinte sie und stieß die Tür zur Küche auf. "Die Treppe besitzt eine eigene Tür hier neben der Küche, sie soll verhindern, dass jeder in das Obergeschoss gelagt. Allerdings ist sie nie abgeschlossen, da eh immer jemand vorne im Empfangsraum ist." Sie trat in die geräumige Küche, wo stets ein Feuer brannte und heißes Wasser bereit stand. Dadurch hing zwar immer ein leichter Nebel im Raum, aber die Heiler brauchten dauernd heißes oder abgekochtes Wasser um Wunden zu reinigen oder einen Tee zu bereiten.
Die Heilerin nahm eine Kanne, gab zuerst die Kräuter und dann von dem heißen wasser hinein. Dann füllte sie den Topf wieder mit Wasser auf und nickte Kaldoras zu.
Anschließend führte sie ihn die hölzerne Treppe hinauf, welche bei jedem zweiten Schritt knarrte. Noch so ein Grund, warum keiner unbemerkt durch das Haus gehen konnte. Durch das viele trockene Holz knarrte es eigendlich dauernd. "Mich errinnert das Knarren immer an Zuhause," meinte sie und schritt dann den dämmrigen Gang entlang. Er hatte nur über er Treppe ein Fenster, da die Zimmer rechts und links davon lagen. "Unsere Zimmer liegen zum Garten hin und wenn es ruhiger wird habe ich meistens die Fenster geöffnet." erklärte die Heilerin und schloss die Tür neben ihrem eigenen Zimmer auf.
Der Raum dahinter war noch hell erleuchtet von der tiefstehenden Sonne. Die Fenster waren nicht hoch, zogen sich jedoch fast über die gesamte Wandfläche entlang. Groß war das Zimmer nicht, doch fanden ein Bett, ein Schrank und ein Tisch samt einem Stuhl und einem Ragal an der Wand platz ohne es zu überfüllen. Bis auf die Fächer zwischen den Balken der Außenwand bestand alles aus hellem Holz mit kräftiger Maserung.

Kaldoras folgte der Elfe in die Küche, wo ihnen direkt ein leichter Nebel entgegenschlug. Das die Tür in die Küche immer auf war, erschien ihm erst etwas widersprüchlich, versuchten Menschen sonst doch immer, allem und jedem zu misstrauern. Aber die Sache mit dem heißen Wasser erschien ihm schlüssig, weshalb er die Sache mal auf sich beruhen ließ und nur leicht nickte. Während Vienecyl den Tee aufsetzte, schaute er sich in der Küche um, immerhin wäre es vorteilhaft wenn er sich schonmal mit der Umgebung vertraut machte, in der er die nächsten Tage verbringen würde.
Anschließend foglte er ihr die Treppe herauf. Als sie ihm das Zimmer zeigte, nickte er nur etwas. Er hatte schlimmeres erwartet, aber es war tatsächlich recht akzeptabel. Nachdenklich strich er über das Holz im Raum und wandte sich dann gen Fenster.
"Ich schätze, ien paar Tage werde ich es hier wohl aushalten, Vienecyl."

"Das klingt doch annehmbar. - Jetzt bringe ich das hier," sie klopfte leicht gegen ihr Schwert, "noch in mein Zimmer und anschließend sehe ich euch beim Abendessen in der Küche?" Vielleicht wollte er auch lieber nicht gleich die anderen Heiler und Heilerinnen treffen. Meistens kamen zu den Mahlzeiten um die Acht bis Zehn Heier zusammen. Dabei hatte dann nur einer Dienst im Empfangsraum. Die Kranken, welche in den Krankenzimmern untergebracht waren bekamen ihr Essen gleich danach. Viele waren das aber nicht, da möglichst alle wieder zu ihrer Familie zurück wollten.
Die Elfe ging nach nebenan und legte ihr Schwert ab. Dann legte sie die mitgebrachten Kräuter zum Trocknen auf ein dafür vorgesehendes Gestell. Anschließend ging sie nach unten in die Küche um den Tee abzugießen. Der große Tisch in der geräumigen Küche war bereits gedekt und fünf Heiler waren bereits anwesend. Sie grüßten die Heilerin höflich und unterhielten sich leise.

Kaldoras musterte die Klinge einige Momente lang und nickte dann. "Einverstanden. Bis gleich." Nachdenklich fuhren seine Finger weiter über das Holz. Es war verhältnissmässig fein gearbeitet, trotzdem hatte der Schreiner dabei nicht das Leben in dem Holz bedacht. Der Elf, nun allein im Zimmer, seufzte leise. Er verstand die Menschen nicht, egal wie sehr er es versuchte. Mit gemächlichen Schritten näherte er sich dem Fenster und blickte in den Garten. In einer Menschenstadt war es wohl notwendig eine Klinge bei sich zu tragen. Er hatte gerade einmal sein Messer, und das war keine Waffe. Aber er hatte auch andere Möglichkeiten sich zu verteidigen wenn es sein müsste. Obwohl er hier in der Stadt wohl deutlich schwächer war, als in der freien Natur. Wieder seufzte der Elf, bevor er sich entschloss nach unten gen Küche zu gehen.
Er betrat die Küche leise, nicht etwa absichtlich schleichend sondern schlicht aus Gewohnheit. Er hatte sich bereits die knarrenden Stufen gemerkt und sie unbewusst gemieden. "Guten Abend." Meinte der große Elf, während ihm der küchentypische Nebel entgegen kroch. Langsam schloss er die Tür hinter sich.

Die Elfe goss eben den Tee ab und stellte Tassen auf den Tisch.
Fünf Köpfe hoben sich und jedes Gespräch verstummte vorrübergehend. Ein mehrstimmiges "Guten Abend" erwiederte den Gruß und es wurde dem Elfen freundlich zugelächelt. Drei führten kurz darauf ihr leises Gespräch fort, wärdend einer der anderen eine einladende Geste zu dem Platz neben sich machte. Die Frau ihm gegenüber lächelte dem Elfen ebenfalls erfreut zu.
"Ihr seid also der Gast, welcher uns einige Tage mit seiner Anwesenheit beglücken wird?" fragte sie mit geschmeidiger, ruhiger Stimme. Sie hatte ihr langes Haar zu einem Zopf geflochten und man sah ihr an, dass sie sich nicht scheute auch mal schwereres mit an zu packen. Sie kannte sich zwar mit Kräutern aus, doch nutzte sie dieses Wissen nur für leichtere Krankheiten und griff lieber auf ihre Magie zurück um Verletzungen zu heilen.

Die anwesenden Heiler erwiederten den Gruß des Elfen freundlich und lächelten ihm zu. Eine der Menschen, die Frau ihm gegenüber, stellte ihm auch direkt eine Frage während Kaldoras sich auf den angebotenen Platz setzte. "In der Tat. Kaldoras lautet mein Name, sehr erfreut." Er musterte die Anwesenden einen Moment lang, während Vienecyl gerade den Tee abgoss und die Tassen auf den Tisch stellte. Dann wandte er sich wieder der Frau zu die ihn angesprochen hatte. "Ich denke ein paar Tage in der Stadt werden eine lehrreiche Erfahrung sein."

Viënecyl stellte die gefüllten Tassen auf den Tisch. Die Heiler dankten ihr und nahmen sich dann Brot, Speck und Käse. Die Elfe schob auch vor Kaldoras eine Tasse und zog dann den Honigtopf zu sich heran, ehe sie sich neben die andere Heilerin setzte.
"Freut mich Kaldoras, mein Name ist Liora. Wart ihr schon einmal in einer so großen Stadt wie Arimanatu?"
Der Heiler neben dem Elfen nahm sich ebenfalls Brot und hielt es dann in Richtung Kaldoras. "Hier, bitte nehmt euch." Es folgte ein Teller mit verschiedenen Gemüsestücken.

Nachdem Vienecyl die Sachen abgestellt hatte nickt er ihr freundlich dankend zu und nahm einen Schluck Tee zu sich. "Nein, bis jetzt habe ich auf meiner Reise keine größere Ansiedlung betreten. Es ist also praktisch Neuland für mich." Schmunzelt einen Moment lang bevor er die Sachen von einem der Heiler entgegen nahm. "Oh, danke sehr." Er schien etwas überrascht, die Menschen denen er bis jetzt begegnet war, hatten nicht so bereitwillig und selbstverständlich geteilt. Allerdings hielt der Moment nur kurz an, bis er schließlich die Nahrung probierte. Sie war ein wahrer Festschmaus im Vergleich zu dem was in mancher Taverne aufgetischt wurde. Ein Grund warum Kaldoras nahezu durchgehend im freien übernachtet und auch gegessen hatte. Er hatte auch nicht vor, dies zu ändern.

"Dann habt ihr ja Glück, dass ihr Viënecyl getroffen habt. Sie kann euch sicher am besten von allen hier in der Stadt weiter helfen." Den Namen der Elfe sprach Liora nur mit schwierigkeiten aus, doch merkte man auch, dass sie sich Mühe gab.
"Schmeckt es euch?" fragte der Heiler neben Kaldoras nach einem Moment, in welchem er dem Elfen beim essen zugesehen hatte.
Viënecyl indess gab Honig in ihren Tee und nahm sich dann ebenfalls Brot, Gemüse und Käse. Das leise Gespräch der anderen drei Heiler wurde fortgesetzt.

Plötzlich erklang ein Ruf vom Gang her, einer von ihnen sprang sogleich auf und lief zur Tür um zu sehen, was geschehen war. "Wir brauchen hier eure Hilfe, ein Haus brennt und es gibt mehrere Verletzte!" hörten sie durch die offene Tür.
Die Heiler reagierten schnell, sie lebten schon länger gemeinsam in diesem Haus und es musste kaum etwas abgesprochen werden. Einer von ihnen setzte einen weiteren Topf mit Wasser auf, wärend die anderen sogleich in den Empfangsraum eilten. Viënecyl war ebenfalls aufgestanden und sah zu Kaldoras: "Dann habt ihr nun wohl die Erste Gelegenheit eure Heilkenntnisse unter Beweis zu stellen."
Einige hilfsbereite Städter halfen den Verletzten in die Behandlungszimmer, in welchen bei so vielen Verletzten immer mehrere zugleich Platz finden mussten.
Feuer und Kerzen wurden entfacht, Tücher und Wundpasten herbeigetragen. Die Heiler verteilten sich auf die Zimmer und die Elfe bedeutete Kaldoras ihr zu folgen. Heiße Eisen wurden vorbereitet und die nur leicht verletzten setzten sich in den Empfangsraum.
Trotz des ganzen Durcheinanders schien jeder zu wissen, was er tun sollte. Viënecyl überblickte einen Moment die Situation und wurde sogleich zu einem kleinen Mädchen mit schlimmen Brandwunden gebeten.

Kaldoras nickte leicht. Es war tatsächlich gut das er die Elfe getroffen hatte, immerhin kannte sie die Probleme vor denen Kaldoras stand wohl aus erster Hand. Dahingehend machte er sich also keinerlei Sorgen.
Er wollte gerade auf die Frage des anderen Heilers antworten, als der Ruf das ruhige Mahl unterbrach, während alle schnell und geordnet den verschiedenen Aufgaben nachgingen, stand Kaldoras lediglich auf. In dieser Gruppe wusste jeder genau was er zu tun hatte, er würde lediglich im Weg stehen wenn er auf eigene Faust handelte. Stattdessen nickte er gen Vienecyl und folgte ihr.
Brände dürften in den engen Städten der Menschen ein nichts zu unterschätzendes Problem darstellen, erst recht bei der Hast dieses kurzlebigen Volkes.
Mit Brandverletzungen war jedenfalls nicht zu spaßen, auch wenn sie in den Lagern der Elfen oder den Wäldern selbst nur äußerst selten vorkamen, war ihre Gefahr dennoch bekannt.
Schließlich begab sich Vienecyl zu einem kleinen Mädchen mit schlimmen Brandwunden, Kaldoras folgte ihr.